Lauenburg. Seit Jahren kämpft der Kinder- und Jugendbeirat für eine Anlage in Lauenburg. Zügig soll es nun losgehen – aber mit Änderungen.

„Die letzte Hürde ist genommen“ schrieben wir Anfang November vergangenen Jahres und meinten damit die Skateranlage, für die sich der Kinder- und Jugendbeirat seit Jahren stark macht. Der Bau- und Planungsausschuss hatte das politische Hickhack mit einem Beschluss beendet. Demnach sollte die etwas spartanische Planung der Anlage um eine sogenannte Halfpipe ergänzt werden. In der „halben Röhre“ fahren die Skater wechselnd die Innenwände hoch und wieder runter. Dabei kommen sie teilweise auf enorme Geschwindigkeiten – ein Muss für viele Skater. Zu diesem Zweck wurde das bis dahin vorgesehene Budget von ursprünglich 93.000 Euro auf 300.000 Euro aufgestockt. Der Hauptausschuss hob wenig später den Sperrvermerk auf, mit dem dieser Betrag im Stadthaushalt versehen war.

Skateranlage in Lauenburg soll beim Ehrenfriedhof entstehen

Entstehen soll die Skateranlage in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ehrenfriedhof am Glüsinger Weg. Eigentlich hätten die Arbeiten schon im Frühjahr beginnen sollen, doch die beschlossene Ergänzung um die Halfpipe zog mehr nach sich, als ursprünglich gedacht.

„Sollte von vornherein eine größere Anlage angestrebt werden, sind alle bisherigen Absprachen und Vorabstimmungen sowie die gutachterliche Lärmstellungnahme hinfällig und müssten neu angegangen werden“, steht in der Beschlussvorlage, über die der Bauausschuss in der Sitzung am Montagabend zu beraten hatte.

Auf der Suche nach einem geeigneten Platz hatte sich die Verwaltung gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbeirat für die Fläche am Ehrenfriedhof entschieden.

Statt einer Halfpipe soll es nun eine Miniramp werden

Das zog allerdings eine Reihe von Gesprächen mit dem Denkmalschutz, der Forstbehörde und anderen Ämtern nach sich. Eine lärmtechnische Untersuchung hat gezeigt, dass der gewählte Ort – unter bestimmten Einschränkungen – für eine Skateranlage geeignet erscheint. Als Alternative zur großen Variante mit der lärmintensiven Halfpipe legte die Verwaltung eine neue Planung vor. Demnach soll es keine Halfpipe werden, sondern eine Miniramp. Etwa 233.000 Euro würde diese Alternative kosten. Einen Teil der Montage könnte der Bauhof der Stadt übernehmen.

„Mit der heutigen Beschlussvorlage soll eine zeitnahe Umsetzung der Wünsche der Lauenburger Kinder und Jugendlichen unter der Verwendung der bereits im Ursprungshaushalt zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel erreicht werden, ohne eine spätere Erweiterung ausschließen zu wollen“, heißt es in der Beschlussvorlage weiter.

Zwar keine Halfpipe, aber eine deutlich hochwertigere Anlage, als die erste Planung der Skaterbahn am Glüsinger Weg vorsah. Bei dieser Alternative ist kein erneutes Genehmigungsverfahren erforderlich. Die Umsetzung könnte zeitnah beginnen.
Zwar keine Halfpipe, aber eine deutlich hochwertigere Anlage, als die erste Planung der Skaterbahn am Glüsinger Weg vorsah. Bei dieser Alternative ist kein erneutes Genehmigungsverfahren erforderlich. Die Umsetzung könnte zeitnah beginnen. © BGZ | Stadt Lauenburg

Stadt will Fördermittel bei der die Aktivregion beantragen

Dass die Stadt jetzt aufs Tempo drückt, hat einen guten Grund. Möglicherweise passt das Konzept nämlich in die Förderrichtlinien der Aktivregion Sachsenwald Elbe. „Derzeit sondiert die Verwaltung wann eine Antragsstellung bei der Aktivregion möglich ist und welche Zeitabläufe sich bis zu einem positiven Förderbescheid und in Folge einem konkreten Baubeginn einstellen“, so die Verwaltung.

Der Ausschuss folgte diesen Argumenten und beschloss, die alternative Planung der Anlage weiterzuverfolgen und einen entsprechenden Förderantrag bei der Aktivregion zu stellen.

Fußweg am Askanierring wird wieder freigegeben

Die SPD-Fraktion hatte zur Sitzung einen Antrag eingereicht, den Gehweg am Askanierring wieder komplett freizugeben. Im Oktober 2020 waren hier zunächst gelbe, später weiße Markierungen aufgebracht worden, die Autos erlaubten, den halben Gehweg als Parkfläche zu nutzen. Hintergrund war der Platzbedarf, den die beiden autonomen Shuttles auf der Straße benötigten. Das Forschungsprojekt ist längst beendet – die Streifen blieben. Und damit die Probleme von Menschen mit Kinderwagen und Rollatoren oder gar von Rollstuhlfahrern, sich an den geparkten Autos vorbei zu schlängeln. Jetzt sollen die Markierungen verschwinden.