Lauenburg. Lauenburg. Damit der automatisierte Bus fahren kann, muss die Strecke einprogrammiert werden. Der Bus fährt auf einer virtuellen Schiene.

Seltsame gelbe Linien schlängeln sich über den Askanierring und vor Bäcker Clausen auf der Hamburger Straße. Sechs graue Betonklötze, die wie überdimensionale Legosteine aussehen, warten außerdem am Großen Sandberg auf ihren Einsatz. All das sind Vorkehrungen für den automatisierten Bus, der Anfang August in Lauenburg seinen Testbetrieb aufnehmen soll.

Computer führt Bus auf richtigen Weg

Das Projekt heißt Testzentrum für automatisiert fahrende Busse in Kreis Herzogtum Lauenburg (TaBuLa). Damit der Kleinbus die geplanten Strecken selbstständig befahren kann, müssen diese in den Bordcomputer einprogrammiert werden.

Der Bus orientiert sich dann an einer virtuellen Schiene. Für die Markierung der Strecken würden nur geringe Eingriffe in den Straßenraum vorgenommen, teilten die Wissenschaftler von der Technischen Universität Hamburg-Harburg unlängst mit.

Fahrzeuge parken teils auf Bürgersteig

Doch die gestern aufgebrachten gelben Markierungen zeigen, es wird zumindest entlang des Askanierrings auf dem Fußweg ganz schön eng. Um dem Bus hier den nötigen Spielraum zu geben, parken die Fahrzeuge teilweise auf dem Fußweg.

Fahrgäste sind während dieser Phase noch nicht mit an Bord. Menschen mit Kinderwagen und Rollatoren oder gar Rollstuhlfahrer dürften an dieser Stelle Probleme haben, parkende Autos zu passieren.

Erprobung in drei Phasen

Im Spätsommer wird der Bus, mit dem elf Personen fahren können, die sogenannte Amtsplatzrunde zwischen ZOB und Schloss fahren. Die zweite Phase (Fürstengartenrunde) führt vom ZOB kurz auf die B 5 und dann in den Fürstengarten. Wenn das klappt, geht es in Phase drei über den großen Sandberg in die Altstadt und zurück.

Neben den Markierungen werden auf der Straße Großer Sandberg sogenannte Landmarker aufgestellt, denn die Fahrbahn liegt hier unter hohen Bäumen, deren Blätterdach den automatisierten Bus stellenweise von seiner Verbindung zum satellitengestützten Navigationssystem GPS trennt.

Landmarker geben Orientierung

Dem Bus wird also einprogrammiert, wo die grauen Klötze liegen. Später wird sich das Fahrzeug daran Richtung Altstadt „entlanghangeln“ können.

Das ist dann die entscheidende Strecke für den Bus. Lauenburg wurde schließlich deshalb als Versuchsfeld für die Entwicklung des autonomen Fahrens ausgewählt, weil die Strecke zwischen Ober- und Unterstadt eine große Herausforderung ist.