Mölln. Jens Pechel hat den KJR 14 Jahre geprägt: Jetzt hat der 44-Jährige das Amt des Vorsitzenden in jüngere Hände gegeben.

Als Jens Pechel vor 14 Jahren Vorsitzender des Kreisjugendrings Herzogtum Lauenburg (KJR) wurde, war sein Nachfolger Julian Schlicht (25) noch als Teilnehmer beim Stadtspiel in Mölln dabei. Was beide verbindet, ist nicht nur ihre Vorliebe für großkarierte Hemden: Beide sind Lehrer, Pechel an der Gemeinschaftsschule in Mölln, Schlicht ist derzeit noch im Referendariat in Wismar, und beide haben sich schon in der Jugend engagiert.

Pechel (44), geboren in Breitenfelde, war im Schützenverein und der Landjugend aktiv, bevor er seit 1995 für den Kreisjugendring Freizeiten und das Stadtspiel betreute. Schlicht, geboren in Mölln, war in der evangelischen Jugend und dem Jugendrotkreuz aktiv, kam 2015 als Teamer zum Stadtspiel und gehört seit 2018 dem KJR-Vorstand an – zunächst als einer von fünf stellvertretenden Vorsitzenden, dann als Schatzmeister.

Auszeichnung für Engagement für den Kreisjugendring

Schon vor der KJR-Vollversammlung am vergangenen Wochenende hatte Pechel erklärt, nicht noch einmal kandidieren zu wollen. „Sein Wirken ist außerordentlich und beispielgebend“, betonte Kreispräsident Meinhard Füllner in seiner Rede.

Er zeichnete Jens Pechel für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Wirken mit der Kreisplakette des Kreises Herzogtum Lauenburg aus. Die Kreisplakette ist die höchste Auszeichnung, die der Kreis an Menschen im Ehrenamt verleiht.

Laudatio vom Kreispräsident

Füllner hob die enge Verwurzelung Pechels mit dem Herzogtum und seine Haltung hervor. „Alles, was er leistet, versteht er immer auch als Ergebnis seines Teams“, so Füllner. „Er möchte immer, dass Kinder und Jugendliche etwas für sich selbst lernen, Erfahrungen sammeln und Dinge spielerisch erleben.

Gleichzeitig findet er es unheimlich wichtig, dass sich Engagement entwickelt“, beschrieb der Kreispräsident wichtige Ziele der Arbeit von Jens Pechel. Auch die erste stellvertretende Kreispräsidentin, Gitta Neemann-Güntner, und der Jugendhilfeausschussvorsitzende Manfred Börner lobten Pechels Engagement und den Einsatz für die Jugendarbeit sowie die Demokratie vor Ort.

Jens Pechel (44,l.) mit Kreispräsident Meinhard Füllner: Pechel war 23 Jahre im Vorstand des Kreisjugendrings, davon 14 Jahre als Vorsitzender. Von Füllner gab es dafür die Kreisplakette.
Jens Pechel (44,l.) mit Kreispräsident Meinhard Füllner: Pechel war 23 Jahre im Vorstand des Kreisjugendrings, davon 14 Jahre als Vorsitzender. Von Füllner gab es dafür die Kreisplakette. © Arne Strickrodt

Vorstand wurde neu gewählt

Die 100 Delegierten der KJR-Mitgliedsvereine sowie die Gäste zollten Pechel, der zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde, stehenden Applaus. Er selbst wollte der Gesellschaft immer etwas zurückgeben von dem, was er selbst als Kind erfahren habe, sagte der 44-Jährige.

Die bisherige stellvertretende Vorsitzende, Jennifer Rath, im Hauptberuf Pastorin in Breitenfelde, wurde von der Vollversammlung im Anschluss zur neuen Schatzmeisterin gewählt. Veysi Celik, der 2015 als Bundesfreiwilliger für die mobile Spieliothek des KJR tätig war, wurde für weitere zwei Jahre als stellvertretender Vorsitzender bestätigt. Mit Tabea Schudde und Lea Wald wurden zwei neue stellvertretende Vorsitzende gewählt.

Im „Herzblatt“-Format die Landtagskandidaten interviewt

Neben Wahlen und Berichten gibt es bei den Vollversammlungen des KJR, der dafür diesmal die Mensa des Möllner Schulzentrums nutzte, auch immer einen inhaltlichen Teil mit Kurzworkshops und Gesprächen über jugendrelevante Themen.

Mit Andrea Tschacher und Rasmus Vöge (beide CDU), Anika Pahlke und Doro Siemers (beide SPD), Knut Suhk und Susanne Baumann (beide Bündnis 90/Die Grünen), Martin von Zech und Christopher Vogt (beide FDP) waren acht Direktkandidaten aus Nord- und Südkreis dabei und diskutierten mit den Teilnehmern über Corona und die Auswirkungen für Kinder, Jugendliche und Jugendarbeit, die zukünftige Rolle von Jugendverbandsarbeit in der Gesellschaft sowie über ein kind- und jugendgerechtes Schleswig-Holstein. Dabei ließ der KJR die Fernsehshow „Herzblatt“ wiederaufleben:

Die Kandidaten wurden wie in der von 1987 bis 2005 im Vorabendprogramm ausgestrahlten Show auf witzige Art und Weise vorgestellt, bevor sie nach den Gesprächsrunden die Versammlung überzeugen sollten, warum man ausgerechnet sie am 8. Mai in den „Herzblatt“-Hubschrauber nach Kiel setzen sollte.