Mölln. Nach drei Jahren Pause steigt im Möllner Luisenbad endlich wieder das Stadtspiel für Kinder. Es gibt 300 freie Plätze.
300 Kinder, 150 Betreuer und ein spielerisches Lehrstück in Sachen Demokratie: das ist Tillhausen, das Stadtspiel für Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren im Möllner Luisenbad. Eigentlich sollte dieser Klassiker bereits 2020 über die Bühne gehen, doch dann kam die Pandemie. Die „Stadt der Kinder“ wurde auf 2021 verschoben, dann durch ein Feriencamp in Salem ersetzt. Nun steht Tillhausen für den Sommer 2022 auf dem Terminkalender. Einziger Anmeldetag für die 300 freien Plätze ist der kommende Sonnabend, 19. Februar.
„Unser Leitmotiv ist der Optimismus. Kinder und Jugendliche brauchen Kontakt miteinander“, sagt Arne Strickrodt, Geschäftsführer des Kreisjugendrings. 2020 bis Mai 2021 seien nur wenig Veranstaltungen möglich gewesen, danach habe Jugendarbeit mit maximal 50 Teilnehmern stattfinden können. „Wir haben sehr viel Erfahrung mit Hygienekonzepten sammeln können, es gab keinen einzigen Corona-Fall bei unseren Veranstaltungen. Das macht uns Mut, Tillhausen stattfinden zu lassen“, sagt Strickrodt weiter.
Auch Kinder aus dem polnischen Slupsk sind beim Stadtspiel im Herzogtum Lauenburg dabei
Seit Anfang an dabei ist Jens Pechel, Vorsitzender des Kreisjugendrings. „Das Projekt entwickelt sich immer weiter. Die Kinder bauen ihre eigene Stadt und können Demokratie hautnah erleben. Das ist der Reiz von Tillhausen“, so der Breitenfelder, der seit 1995 Jugendfreizeiten für den KJR organisiert. Zu Beginn gab es einige Zelte und fünf Dixi-Toiletten. Jetzt hat die Stadt im Luisenbad eine eigene Küche, den Till-Taler als Währung und eine eigene Regierung mit Bürgermeister.
Seit vielen Jahren dabei sind nicht nur Kinder aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg, sondern auch Jugendliche aus der polnischen Partnerstadt Slupsk. 20 Plätze im Camp gehen an die Mädchen und Jungen aus dem osteuropäischen Nachbarland. „Wir gehen davon aus, dass es im Sommer eine Entspannung bei der Corona-Lage geben wird. Außerdem stehen die Zelte weit auseinander, und wir können auch auf aktuelle Vorschriften zur Pandemie-Bekämpfung flexibel reagieren. Eng wird es nur beim Essen oder bei Versammlungen“,weiß Jens Pechel.
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Beim letzten Stadtspiel stand das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund
Die Kinder organisieren ihr Zusammenleben selbst und nehmen auch immer wieder aktuelle Themen in den Fokus. Beim letzten Stadtspiel im Jahr 2019 stand das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund. Damals startete „Fridays for Future“ um Umweltaktivistin Greta Thunberg. Statt Einwegflaschen wurden von den Möllner Stadtwerken zwei Zapfanlagen aufgestellt, die gekühltes Wasser mit und ohne Sprudel lieferten. Die Kinder hatten dafür Plastikbecher erhalten, die sie an ihr Schlüsselband anklipsen können.
Auch kleine Portionspackungen für Butter, Wurst und Marmelade gab es nicht mehr. Die Kinder füllten sich Marmelade, Honig oder Schokocreme in kleine, essbare Waffelbecherchen, wie es sie auch in vielen Hotels gibt.
Anmeldung für Tillhausen beim Stadtjugendring in Mölln
Das Einzige, worum sich die Kinder nicht selbst kümmern müssen, ist die Ernährung. Für das leibliche Wohl der 450 Bewohner von Tillhausen sorgen die Helfer vom DRK. In den Vorjahren kamen die Feldköche vom Ortsverein Schwarzenbek, mittlerweile hat der Kreisverband die Versorgung übernommen. Die Leitung hat weiterhin der ehemalige DRK-Geschäftsführer aus Schwarzenbek, Stefan Fehrmann. Zu tun gibt es für die Feldköche reichlich. Allein zum Frühstück werden 800 Brötchen benötigt. Mehr als 10.000 Portionen Essen werden während der zehn Tage zubereitet. Der Aufwand steigt, da immer mehr Vegetarier und Veganer unter den Kindern und Betreuern sind.
Wer vom 5. bis zum 14. Juli in Tillhausen dabei sein will, muss sich am Sonnabend, 19. Februar, beim Stadtjugendring an der Schmilauer Straße 66 in Mölln anmelden. Der Schalter ist ab 10 Uhr geöffnet. Die Hälfte der Plätze werden dort vergeben. Bereits ab Mitternacht können sich Interessierte unterinfo@kjr-herzogtum-lauenburg.de online anmelden.