Bergedorf. Jugendamt schlägt Alarm: Geld für Kinder und Jugendliche reicht nicht. Hoffen auf ein positives Signal aus Hamburg.

Darf das Bergedorfer Jugendamt auf einen großen Laster voller Geld hoffen, wenn im Sommer die Bürgerschaftsberatungen über die Förderung von Kinder- und Jugendarbeit beginnen? „Die Großwetterlage ist schwierig, wir dürfen wohl nicht das Beste hoffen“, meint Sabine Steffen. Dabei hatte Bergedorfs Jugend- und Sozialdezernentin im November einen erheblichen Mehrbedarf angemeldet: 2024 müsse allein die offene Kinder- und Jugendarbeit 412.334 Euro mehr bekommen. Die Familienförderung brauche eine Aufstockung von knapp 82.000 Euro, die SAE-Projekte (für sozialräumliche Angebote) knapp 15.000 Euro mehr.

Die Bedarfe steigen: Immerhin 80 Prozent der Kosten entfallen stets auf das Personal, das vermutlich mit einer Tarifsteigerung von drei Prozent rechnen kann. „Außerdem sind zu etwa zehn Prozent die Betriebs- und Honorarkosten sowie Preise für Sachmittel gestiegen“, errechnete das Bezirksamt. „Zudem können wir die Entwicklung der Bedarfe für die Flüchtlinge nicht einschätzen“, sagte Steffen jüngst im Jugendhilfe-Ausschuss.

Zu wenig Geld schon 2021 – Hoffen auf ein Signal aus Hamburg

Doch schon 2021 sei das Geld nicht ausreichend gewesen, „wir brauchen ein positives Signal aus Hamburg, alles andere wäre eine schreckliche Kürzung“, mahnte Cornelia Frieß vom Neuallermöher Kinder- und Familienhilfezentrum an. Eine neuerliche Nullrunde sei „hochgradig besorgniserregend“. Leider konnte Jugendamtsleiterin Gisela Schulze keine Entwarnung geben – im Gegenteil: „Die Finanzgrundlage soll von 2021 sein. Wir haben also keine Aussicht auf mehr Geld.

Wohl aber bittet die Sozialbehörde, wir mögen die Angebote nicht reduzieren.“ Das wiederum empfindet Dennis Gladiator (CDU) „fast schon als Frechheit“: „Corona-Pandemie, Flüchtlinge und gestiegene Energiekosten liegen doch auf der Hand.“ Man dürfe nicht auf einen Beschluss im November warten, auf den Mangelverwaltung folge: „Wir müssen das Thema Finanzplan jeden Monat neu auf die Tagesordnung setzen.“