Lauenburg. Defekte Lampen, mickrige Bäume, schmutzige Schilder – hier soll sich schnell viel ändern. Aber manches ist nicht so einfach.
Als „trauriges Aushängeschild für die Stadt“ bezeichneten wir den Lauenburger Fürstengarten. Als Beispiele führten wir defekte Lampen, verdreckte Infoschilder und vor eine vor sich hin mickernde Baumallee an.
Besonders ärgerlich: Bei den offenbar mutwillig demolierten Lampen handelt es sich um die historischen Schinkel-Leuchten. „Obwohl wir mit Hochdruck an den Reparaturen der Beleuchtung arbeiten lassen, dauert so eine Reparatur auch mal etwas länger, da die Ersatzteile nicht alle auf Lager liegen“, erklärt Alois Wartenberg aus dem Lauenburger Bauamt. Aber auch die anderen Mängel hat die Stadt auf dem Zettel.
Die verdreckten Infoschilder werden in den nächsten Tagen ausgetauscht. Der Bürgerverein Pro Lauenburg hatte Ersatz beschafft. Der Bauhof kümmert sich jetzt um die Anbringung der Schilder. So hatte es Bürgermeister Andreas Thiede zugesagt.
Stadt Lauenburg hat historische Allee der Kupferfelsenbirnen im Blick
Was vielen Lauenburgern besonders auf den Nägeln brennt, ist der Zustand der Kupferfelsenbirnen, die den Hauptweg links und rechts säumen. Während der Sanierung des Fürstengartens zwischen 2003 und 2005 hatte die Fielmann-Stiftung 56 dieser eigentlich robusten Bäume gespendet. Doch nicht alle überlebten. 2008 hatte sich Pro Lauenburg schon einmal um den Austausch von zehn abgestorbenen Bäumen gekümmert.
Weitere zehn Bäume wurden 2018 ersetzt. Diese kann man heute deutlich von den Altpflanzungen unterscheiden. Während diese keineswegs einen gesunden Eindruck machen, geht es den vor vier Jahren gepflanzten Bäumen offenbar gut.
Der kompakte Lehmboden scheint ein Problem für Bäume zu sein
Alois Wartenberg ahnt, was das Problem der älteren Felsenbirnen ist. „Wir haben im Fürstengarten einen kompakten Lehmboden. Wahrscheinlich hat man damals die Pflanzgruben einfach nicht tief genug ausgehoben“, vermutet er. Bei der Setzung der neuen Bäume wurden der dichte Lehmboden durch ein
spezielles Substrat ausgetauscht und die Pflanzlöcher entsprechend groß ausgehoben.
Wie die 3600 anderen Bäume, die im Baumkataster der Stadt erfasst sind, wird auch die Vitalität der Felsenbirnen im Fürstengarten einmal jährlich von einer Fachfirma beurteilt. „Um die Bäume der Stadt regelmäßig zu begutachten, geben wir 11.000 Euro im Jahr aus“, sagt Bauamtsleiter Reinhard Nieberg. Um die älteren Felsenbirnen macht sich Alois Wartenberg gar nicht so große Sorgen, auch nicht um die großflächigen Risse in den Stämmen. „In der Regel ist es so, dass ein Baum diese Wunden selber verschließt. Man muss der Natur ein wenig Zeit geben“, weiß der Baumexperte.
200 Jahre alter Ginkgo ist das Sorgenkind im Fürstengarten in Lauenburg
Anders sieht es mit dem alten Ginkgo aus. Dem etwa 200 Jahre alten Baum setzt der Riesenporling zu. Vor sechs Jahren hatte ein Sachverständiger festgestellt, dass der Pilz in dem Baum eine Kernfäule verursacht hat. Auch hier vermutete der Fachmann unter anderem den verdichteten Boden als Ursache. Nachdem Baumchirurgen den Ginkgo behandelt hatten, räumten sie ihm eine Gnadenfrist von etwa zehn Jahren ein. Das war 2016.
„Ich bin froh, dass der Ginkgo den Sturm am Wochenende überstanden hat“, sagt Wartenberg. Im Gegensatz zur benachbarten alten Fichte. Ob diese ersetzt wird, wird die Stadt jetzt mit der Denkmalschutzbehörde besprechen.