Lauenburg. Fielmann-Stiftung spendiert die Bäume als Ersatzpflanzung
Die sehr seltene, hochstämmige Kupferfelsenbirne „zeichnet sich durch Robustheit und Schönheit aus. Im Frühsommer ist sie von weißen Blüten übersäht, zartgrünes Laub verfärbt sich zum Herbst hin in leuchtend gelb über orange bis rot“, heißt es auf einer Hinweistafel am Rande der historischen Allee des Fürstengartens.
Doch im vergangenen Jahr sah das ganz anders aus: Tiefe Risse im Stamm, von der Krone bis zur Wurzel – so das traurige Bild, das viele der wertvollen Kupferfelsenbirnen im Fürstengarten boten. Außerdem war nicht zu übersehen, dass manche Stämme in blinder Zerstörungswut zusätzlich mit einem Messer malträtiert worden waren. Wie durch ein Wunder hatten die kaputten Bäume im Frühjahr doch noch geblüht, doch der heiße und trockene Sommer in diesem Jahr hat den geschädigten Felsenbirnen den Rest gegeben.
Wieder waren es der Bürgerverein Pro Lauenburg und die Fielmann-Stiftung, die dafür sorgten, dass sich im nächsten Jahr die historische Allee wieder in alter Pracht den Besuchern zeigen wird. Zehn jungen Kupferfelsenbirnen haben nun im Fürstengarten ihren Platz gefunden, sie sind deutlich an den weiß getünchten Stämmen von den anderen zu unterscheiden. Im Jahre 2004 hatte die Fielmann-Stiftung mit 56 Bäumen den Grundstock für die Hauptallee im Fürstengarten gesetzt.
Der weiße Anstrich der Neuankömmlinge ist allerdings kein Schmuckelement. „Wir wollen verhindern, dass Frost und Sonne den jungen Bäumen wieder etwas anhaben können“, sagt Heinz-Dieter Frank von Pro Lauenburg. Er hatte die alten Verbindungen zur Fielmann-Stiftung wieder aufleben lassen, und für die Spende in Höhe von rund 8000 Euro geworben. Dafür dass die Felsenbirnen gut gedeihen, will die Stadt sorgen. „Wir haben eine Firma mit der Pflanzung und der weiteren Pflege der Bäume beauftragt“, versichert Bürgermeister Andreas Thiede.
Das Engagement für die Natur gehört beim Optikerunternehmen Fielmann zur erklärten Firmenphilosophie: Firmengründer Günther Fielmann pflanzt jedes Jahr für jeden seiner Mitarbeiter einen Baum.
Herzog Franz II. ließ im Sommer 1590 auf dem Freudenberg den Fürstengarten anlegen. Hofgärtner Lilie gestaltet um 1656 den bis dahin verwilderten Jägergarten in einen prachtvollen, barocken „Lustgarten“ nach böhmischem Vorbild. Am südlichen Berghang entstand ein Kuppelgewölbe, die Grotte. Diese hatte für den Herrscher eine besondere Funktion: Hier traf er sich halb offiziell mit seiner jeweiligen Geliebten.
Auf Initiative des Bürgervereins Pro Lauenburg wurde die Parkanlage 2004 nach Originalplänen, teilweise mit exotischen Pflanzen restauriert. Besonders sehenswert ist der alte Ginkgobaum.