Lauenburg. Das Unternehmen steht nicht nur im Nachhaltigkeitsranking oben. Jetzt produziert es auch noch Grundstoffe für Naturkosmetik.

Ein Chemiewerk wird landläufig wohl kaum mit Umweltverträglichkeit in Verbindung gebracht. Bei Worlée wirbt man dagegen seit Jahren mit einer Firmenphilosophie, die auf Nachhaltigkeit setzt. Jetzt hat sich das Lauenburger Unternehmen erneut zertifizieren lassen. Im Sustainability Rating (Nachhaltigkeitsbewertung) der Bewertungsplattform EcoVadis wurde Worlée jetzt mit der der höchsten Bewertung, der Platinum Medaille, geehrt. Folgende Themen werden dabei berücksichtigt: Umwelt, Arbeit- und Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung. „Am besten haben wir im Bereich Umwelt mit 90 von möglichen 100 Punkten abgeschnitten“, freut sich die Unternehmenssprecherin Alicia Aschmann.

Worlée baut neuen Produktionsbereich für Naturkosmetik

Auf dem Gelände von Worlée im Lauenburger Industriegebiet gibt es derzeit allerlei Bautätigkeiten. Der im Mai 2020 abgebrannte Produktionsturm ist mittlerweile bis auf das Stahlträgergerüst zurückgebaut. Das Gebäude soll mittelfristig wieder aufgebaut und in Betrieb genommen werden.

Unabhängig davon baut Worlée in Lauenburg gerade eine völlig neue Produktionslinie auf. Künftig sollen hier ökologisch unbedenkliche Kosmetikgrundstoffe entstehen, unter anderem für lösungsmittelfreie Nagellacke und biologisch abbaubare Peelingprodukte.

In der neuen Halle entstehen 20 neue Arbeitsplätze

Im Januar dieses Jahres begann der Bau der neuen Produktionsstätte, und eigentlich sollten bereits im August die Labore eingebaut und seit September die Produktion angelaufen sein. Doch wie bei fast allen größeren Bauvorhaben derzeit, gab es auch hier Verzögerungen. Immerhin ist der Hochbau inzwischen abgeschlossen, aktuell sind die Arbeiten an den Außenanlagen in vollem Gange.

Mit der Produktion der ökologisch unbedenklichen Kosmetikgrundstoffe bekennt sich Worlée einmal mehr zum Standort Lauenburg. Die Produktion der kosmetischen Grundstoffe wird von Hamburg in die Schifferstadt ausgeweitet. In der 1200 Quadratmeter großen neuen Halle entstehen 20 zusätzliche Arbeitsplätze. Auch der Bereich Forschung und Entwicklung soll ausgebaut werden.

Das Werk ist einer der größten Arbeitgeber in Lauenburg

Der Inhaber des Familienunternehmens, Reinhold von Eben-Worlée, hatte auf dem Neujahrsempfang 2018 der Stadt Lauenburg das Vorhaben bereits angekündigt. Auch der tiefe Einschnitt durch den Großbrand änderte an dem Vorhaben nichts.

Als Worlée 1976 nach Lauenburg kam, waren zunächst 30 Mitarbeiter beschäftigt, heute sind es über 200. Damit ist das Unternehmen einer der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt. Mehr als 40.000 Tonnen Kunstharze für Farben und Lacke im Jahr werden von Lauenburg aus weltweit ausgeliefert. Die Grundstoffe für die Kosmetikindustrie kommen jetzt noch dazu.