Lauenburg. Was passiert mit Tablets und Notebooks, die noch nicht an Lauenburger Schüler verteilt wurden? Das klärt die neue Arbeitsgruppe.

Schnelles Internet, um nach Informationen zu suchen, Whiteboards statt Kreidetafeln – für die digitale Ausstattung der beiden Lauenburger Schulen stehen aus dem sogenannten Digitalpakt des Bundes insgesamt 484.000 Euro zur Verfügung. Diese Summe wurde zwischen der Weingartenschule und der Albinus-Gemeinschaftsschule zu gleichen Teilen aufgeteilt.

Von Anfang an war geplant, dieses Geld in die digitale Infrastruktur zu stecken. Also schnelles Internet in allen Klassenräumen sowie stationäre Geräte zur digitalen Präsentation des Lernstoffes. „Wir sind gut voran gekommen. Die Weingartenschule hat mittlerweile in allen Räumen WLAN, in der Albinus-Gemeinschaftsschule muss nur noch der ehemalige Hauptschultrakt ausgerüstet werden“, sagt Wilhelm Steffens, der in der Lauenburger Verwaltung für die Digitalisierung zuständig ist.

Digitalpakt: Sofortprogramm des Bundes in der Corona-Pandemie

Doch auch die beste digitale Ausstattung der Schulen nutzt nichts, wenn die Schüler zu Hause lernen müssen. Als während des Lockdowns Homeschooling angesagt war, zeigte sich, dass längst nicht in allen Familien die Bedingungen für das digitale Lernen zu Hause optimal sind. Ein Sofortprogramm des Bundes sah deshalb die Beschaffung von mobilen Endgeräten für Schüler vor. In Lauenburg kamen aus dem Programm 64.815 Euro an.

Die Stadt hatte von diesem Geld 54 Tablets für die Weingartenschule bestellt und 96 Notebooks für die Albinus-Gemeinschaftsschule. Der Gedanke hinter dem Förderprogramm: Diese Geräte werden im Falle der Schulschließung leihweise an Schüler ausgegeben, denen sonst eine Teilnahme am digitalen Unterricht nicht möglich gewesen wäre.

Schülerumfrage zum Thema digitales Lernen

Unabhängig davon, wie sich die Infektionszahlen weiter entwickeln, erneute Schulschließungen sollen auf jeden Fall vermieden werden. Da sind sich politische Entscheidungsträger auf allen Ebenen weitgehend einig.

Doch was wird aus den Notebooks und Tablets, die zweckbestimmt für den Ernstfall Homeschooling nach den Förderrichtlinien angeschafft wurden? „Wir haben noch etwa 100 Endgeräte gar nicht an die Schulen ausgeben müssen“, sagt Steffens. In der Albinus-Gemeinschaftsschule haben die ­Redakteure der Online-Schüler­zeitung Klassenkameraden und Schüler anderer Jahrgangsstufen befragt, wie sie zum Thema digitales Lernen stehen.

IT-Arbeitsgruppe klärt, was mit den übrigen Geräten passieren wird

Einig waren sich alle: Hausaufgaben am Bildschirm zu erledigen oder in digitalen Schulbüchern zu blättern, ist allemal besser, als jeden Tag einen schweren Schulrucksack mit Büchern und Heften zu schleppen. Wichtig war den Schülern auch, dass die Teilnahme am digitalen Lernen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen darf.

Eine IT-Arbeitsgruppe aus Lehrern, Schülern und Vertretern der Stadt soll nun gleichberechtigt klären, was aus den angeschafften Geräten wird und wie sie außerhalb von Homeschooling eingesetzt werden. „Ich kann mir vorstellen, dass wir ein bis zwei Pilotprojekte für die Nutzung im Unterricht entwickeln“, stellt Steffens in Aussicht.