Lauenburg. Facebook-Gruppe startet Petition für mehr Freizeitangebote für Jugendliche. Auch die Politik hat das Thema wieder auf der Agenda.
Es ist wahrscheinlich nur Zufall, dass jetzt wieder viel über eine Skateanlage in Lauenburg gesprochen wird und zeitgleich in Tokio die ersten Olympiasieger in dieser Sportart überhaupt ermittelt werden. Eines zeigt dies aber deutlich: Die Begeisterung für coole Sprünge in Quarterpipe, Halfpipe oder Funbox ist weiter ungebrochen – auch in Lauenburg. Derzeit gibt es drei Initiativen in der Stadt, eine solche Anlage zu errichten.
Das war übrigens schon Anfang der 90er-Jahre so. Damals gab es in Lauenburg eine eingeschworene Clique von Skateboardern. Die wurden bald Stammgäste in der Lauenburger Stadtverwaltung. Schließlich hatten die Jugendlichen der Verwaltung solange die Tür eingerannt, bis endlich eine Anlage im Fürstengarten aufgebaut wurde. Bei der historischen Rekonstruktion des Parks im Jahre 2005 wurde die Bahn allerdings entfernt, der Denkmalschutz hatte etwas dagegen.
Lauenburgs Kinder-und Jugendbeirat auf Platzsuche für eine Skaterbahn
Die Skateboarder von damals sind heute gestandene Familienväter. Ihre Hartnäckigkeit hatte damals zum Erfolg geführt. Ganz so einfach ist es heute nicht. Der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt bemüht sich seit Monaten darum, einen Platz für eine Skatebahn in der Stadt zu finden. Der Fürstengarten scheidet aus, andere freie Plätze kommen wegen des Lärmpegels für eine solche Anlage nicht infrage.
Doch die Interessenvertreter der jungen Lauenburger geben nicht auf. Vom Team des Lauenburger Jugendzentrums werden sie dabei unterstützt. Das Interesse an einer solchen Anlage ist offenbar groß. Bei der Jugendbefragung im Frühjahr 2019 stand die mit ganz oben auf der Wunschliste. Damit das Vorhaben Aussicht auf Erfolg hat, beschäftigt sich der Beirat derzeit auch mit gesetzlichen Vorschriften, schaut sich bestehende Anlagen an und erkundigt sich, wie die Anlagen in anderen Städten genutzt werden.
Facebookgruppe will mehr Freizeitangebote für Jugendliche
Es ist übrigens nicht so, dass die erwachsenen Lauenburger kein Verständnis für die Wünsche der Jugendlichen. Im Gegenteil: Vor einigen Wochen fragte jemand in einer Lauenburger Facebookgruppe: „Was gibt es eigentlich für Freizeitangebote für Jugendliche in der Stadt?“ Es blieb nicht bei dem sonst oft üblichem Geplänkel, das schnell im Sande verläuft.
Mittlerweile ist daraus eine Initiative geworden, die sich ernsthaft um Angebote für Jugendliche in Lauenburg kümmern möchte – und zwar mit Nachdruck. Eine neue Facebook-Gruppe gibt es auch: „Stimme der Jugend Lauenburg“ mit bereits 80 Mitgliedern innerhalb weniger Tage. Schnell war ebenfalls ein erstes Ziel ausgemacht: Eine Skateanlage mit allem Drum und Dran. Weil die Gruppe für ihr Anliegen möglichst viele Lauenburger mit ins Boot holen möchte, liegen in einigen Geschäften und Einrichtungen der Stadt Unterschriftenlisten aus. Ziel ist es, dem Anliegen im Interesse der Jugendlichen durch eine Petition Nachdruck zu verleihen.
Lauenburger Wählergemeinschaft reicht Antrag zur Skatebahn ein
Auch auf der politischen Ebene kommt das Thema Skatebahn wieder auf die Tagesordnung. Für die Sitzung des Ausschusses für Bürgerangelegenheiten am Dienstag, 10. August reicht Lauenburger Wählergemeinschaft (LWG) einen Antrag ein. Die CDU kündigte in den sozialen Netzwerken bereits an, den Weg dafür „ebenfalls ebnen zu wollen“.
Hier ein Kommentar zum Thema von Redakteurin Elke Richel.
„Nach Auffassung der LWG gehören zu einer attraktiven und lebenswerten Stadt Lauenburg für alle Generationen nicht nur die Bereitstellung von kinderfreundlichen Spielplätzen, sondern auch Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene“, heißt es in dem Antrag. Konkret geht es um einen Skatepark, legale Wände für Graffitibemalung und eine sogenannte Downhill Strecke für Mountainbike- und BMX-Radfahrer.
Die Sitzung des Ausschusses beginnt um 19 Uhr im Haus der Begegnung, Fürstengarten 29. Die Registrierung der Besucher erfolgt über die Luca-App.