Lauenburg. Ministerin Karin Prien (SPD) ist begeistert vom Künstlerhaus und dem Elbschifffahrtsmuseum. Unterstützung ist nicht ausgeschlossen.

Seit Montag hat sich Schleswig-Holsteins Kultur- und Wissenschaftsministerin Karin Prien auf ihrer Sommertour vor Ort über die Situation von Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden informiert. Die letzten Ziele auf ihrer Liste waren das Künstlerhaus und das Elbschifffahrtsmuseum in Lauenburg. „Es sind wertvolle kulturelle Orte unseres Landes, kleine Perlen in kommunaler Hand, die es verdient haben, bekannter zu werden“, sagt Prien.

In Begleitung von Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede, Stadtpräsident Wilhelm Bischoff, der CDU-Landtagsabgeordneten Andrea Tschacher sowie der Referatsleiterin Kulturelle Infrastruktur Ulrike Pluschke hat sie sich im Künstlerhaus von der zweiten Vorsitzenden Ingrid Bussmann und dem Projekt-Stipendiaten Christian Helwing über den Bau der Stadtgalerie informieren lassen.

Engagement für eine Verknüpfung von Schule und Kultur

„Das Künstlerhaus hat mich schon bei meinem ersten Besuch vor zwei Jahren fasziniert. Ich wollte gern wieder hierher, weil ich das Stipendiaten-Projekt spannend finde“, sagt sie. Installationskünstler Christian Helwing fungiert als Schnittstelle zwischen Architektur und Kunst und ist maßgeblich für die räumliche Planung der Stadtgalerie verantwortlich. Mit viel Liebe zum Detail erläuterte er Karin Prien an einem Modell und auf der Baustelle seine Pläne für die Stadtgalerie. „Der Umbau soll im Herbst fertig sein“, kündigt Ingrid Bussmann an – rechtzeitig zum Geburtstag des Künstlerhauses. Bussmann nutzte die Gunst der Stunde und sprach den Mangel an hauptamtlichen Personal an. „Es ist viel Arbeit, die Projekte anzuschieben und auch das Bemühen um Mittel“, sagt Bussmann. Das könne ehrenamtlich nicht geleistet werden. „Ich reise zwar nicht mit Portemonnaie und das Land ist in erster Linie für überregional bedeutende und experimentelle Projekte zuständig. Aber da kann man sicherlich drüber reden, ohne dass ich eine Zusage machen kann“, verspricht Prien.

Seit 2005 unterstützt das Land Schleswig-Holstein die Stipendienprogramme. Bis 2020 mit 30.000 Euro, ab diesem Jahr mit 42.000 Euro. Das Jubiläumsprogramm „35 Jahre Künstlerhaus Lauenburg“ erhält 10.000 Euro Projektförderung.

Jörn Bohlmann präsentiert innovative Ideen für sein Haus

Nach einem Mittagessen im Restaurant Elbterrasse, in dem passend zum Anlass die „Bürgermeisterscholle“ serviert wurde, ging es ins Elbschifffahrtsmuseum. Museumschef Jörn Bohlmann führte die Gruppe durch die verschiedenen Räumlichkeiten, erläuterte die Themenbereiche und präsentierte seine innovativen Ideen für das Haus. Unter anderem möchte er mehr junge Menschen durch Kooperationen mit Universitäten und Schulen an die Kultur heranführen.

Karin Prien (links) Andrea Tschacher und Jörn Bohlmann im Elbschifffahrtsmuseum.
Karin Prien (links) Andrea Tschacher und Jörn Bohlmann im Elbschifffahrtsmuseum. © BGZ | Frauke Maaß (FMG)

Damit hat er bei Karin Prien offene Türen eingerannt, die sich als Bildungsministerin ebenfalls für eine Verknüpfung von Schule und Kultur einsetzt und außerschulische Lernorte etablieren möchte. „Wir haben mit dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen einen guten Ansprechpartner für diese Themenbereiche“, sagt sie. Zusätzlich gebe es seit 2018 mit Jörg-Rüdiger Geschke einen Kreisfachberater für kulturelle Bildung, der ebenfalls als Mittler dient.

Karin Prien hat das Elbschifffahrtsmuseum begeistert verlassen. „Es ist wirklich traumhaft, sehr beeindruckend“, sagt sie über die begehbaren Erlebniswelten und die historischen Räumlichkeiten. Sie lobt das Engagement der ehrenamtlichen Mitglieder der Fördervereins sowie von Museumsleiter Jörn Bohlmann. „So viel Einsatz müssen wir als Gesellschaft wertschätzen.“