Krüzen. Ziegen, Zebus, Alpakas – zur Zeit begeistern Tierbabys die Besucher des Tierparks Krüzen. Weiterer Nachwuchs folgt im Mai.
Sie haben kleine Schnäuzchen, flauschiges Fell, sind tapsig auf den Beinchen und die Publikumslieblinge im Tierpark Krüzen. Die Rede ist von dem Nachwuchs im Ziegen- und Zebugehege. Die erst wenige Wochen alten Tierkinder begeistern die Tierparkbesucher, denn sie sind handzahm und recht zutraulich. Manchmal sogar ein bisschen zu zutraulich.
„Leider werden die Jungtiere teilweise recht grob von Kindern und Erwachsenen auf den Arm genommen“, sagt Juniorchefin Sandra Zeyn-Drewke und schüttelt den Kopf. Die meisten der Besucher verhalten sich jedoch vorbildlich.
Mit einem Klicker werden die Besucher im Tierpark Krüzen gezählt
Eine Maskenpflicht besteht nur am Eingangsbereich und an den Stellen, an denen viel Betrieb herrscht. Sogar der Kiosk hat geöffnet, und die Tierparkgänger können sich einen kleines Imbiss oder Erfrischungsgetränke kaufen.
510 Besucher dürfen sich zeitgleich auf dem 60.000 Quadratmeter großen Gelände an der Straße Ziegelei tummeln. Damit alles vorschriftsmäßig klappt, wurden Klicker angeschafft, mit deren Hilfe die Besucher gezählt werden können. Lediglich die Spielgeräte sind mit Absperrband versehen.
„Theoretisch wäre es möglich, dass die Geräte von Kinder genutzt werden, allerdings müsste dann eine Person abgestellt werden und jedes Spielgerät nach der Benutzung desinfizieren. Das kriegen wir personell nicht hin“, berichtete die Juniorchefin.
Zebramännchen Esteban machte Zwischenstation beim Zirkus Krone
Jeden Tag erlebt die Tierliebhaberin, die mit ihrem Mann Björn und dem Sohn Jan-Luca auf dem Gelände wohnt, etwas Neues. „Im vergangenen Jahr haben Besucher versucht, ein paar der Nandu-Eier zu stehlen, man hat richtig die Handspuren an den Gelegen gesehen. So etwas geht natürlich gar nicht“, sagt Sandra Zeyn-Drewke.
Tiere, die nicht in Krüzen geboren wurden, haben teilweise eine weite und aufregende Reise hinter sich. So wie etwa das fünfjährige Zebramännchen Esteban, das aus einem mallorquinischen Zoo stammt und für eine kurze Zeit beim Zirkus Krone Zwischenstation machte, da der Zirkus ebenfalls ein Zebra aus Mallorca gekauft hatte.
Seit dem letzten Sommer hat Esteban, der von allen liebevoll Barny genannt wird, nun ein neues Zuhause in Krüzen gefunden und teilt sich das Gehege mit seinen Artgenossen Shiro und Shorty. Gezittert hat die Eigentümerfamilie wiederum um Zebunachwuchs Merle.
Der Zebunachwuchs wurde mit einem Hundemäntelchen gewärmt
Das Kälbchen kam ganze zwei Monate zu früh auf die Welt. „Das war im März, als es noch besonders kalt war, deshalb haben wir ihm ein Hundemäntelchen angezogen, damit es über die kalten Tage kommt“, berichtet die Juniorchefin.
Der Trick hat funktioniert, inzwischen ist Merle schon sicher auf den Beinen und erkundet neugierig das Gehege. Wer möchte, darf die Tiere auch füttern. Tierfutter gibt es am Eingang zu kaufen. Bei einigen Arten weisen Schilder allerdings auf ein Fütterverbot hin.
Auf einem neu gepflasterten Rundweg geht es an den Tiergehegen vorbei. Zu sehen gibt es neben heimischen Tieren auch Exoten, wie beispielsweise Stachelschweine und Kamele.
Die ersten Kängurubabys verlassen im Juni den Beutel der Muttertiere
Insgesamt gibt es 70 Tierarten und über 500 Tiere in der Anlage zu bestaunen. Sandra Zeyn-Drewkes Vater, Rudolf Holger Drewke, gründete den Tierpark im Jahr 1992. „Wir hatten schon immer Tiere gehalten, deshalb gründeten meine Eltern den Tierpark“, berichtet die Krüzenerin.
Die coronabedingte Schließung haben die Betreiber genutzt, um Teile des Parks zu sanieren. Die Eintrittspreise sind trotz allem stabil geblieben. Kinder zahlen 5 Euro Eintritt, Erwachsene 8 Euro. Geöffnet ist der Tierpark täglich von 9 bis 18 Uhr, letzter Einlass ist um 17 Uhr. Wer möchte, kann eine Tierpatenschaft übernehmen, die je nach Tierart im Jahr zwischen 30 Euro und 200 Euro kostet.
Und auch weiterer Tiernachwuchs hat sich angekündigt. Im Mai und Juni gibt es wahrscheinlich bei den Lamas Nachwuchs, die ersten Kängurubabys verlassen vermutlich im Juni die Beutel der Muttertiere, und bei den Stachelschweinen gibt es wahrscheinlich im Juli ein bis zwei Jungtiere.