Lauenburg. Beiratswahl wird auf 2022 verschoben. Mitglieder wollen alle weitermachen. Suche nach neuem Veranstaltungsort bleibt schwierig.

Über die Aktivitäten des Lauenburger Seniorenbeirates müsste man eigentlich nicht viel schreiben, würde die Corona-Pandemie nicht derzeit alles ausbremsen. Normalerweise kommen zu den geselligen Nachmittagen einmal im Monat immer mehr als 150 Besucher, die regelmäßigen Ausflüge sind meist ausgebucht und auf das gemeinsame Frühstück freuen sich viele Senioren schon Wochen im Voraus.

Auch bei politischen Entscheidungen zur Stadtentwicklung halten die Interessenvertreter der älteren Lauenburgerinnen und Lauenburger mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg.

Seniorenbeirat in Lauenburg hängt coronabedingt noch ein Jahr dran

Alle zwei Jahre wird der Beirat für die etwa 4000 Senioren der Stadt gewählt. Eigentlich wäre es in diesem Monat wieder soweit gewesen. Lange haben Beiratssprecher Claus Beissner und seine Mitstreiter hin und her überlegt. Jetzt steht für sie fest: In diesem Jahr wird es keine Wahl geben.

„Eigentlich sollten in diesen Tagen die Vorbereitungen für die Wahl erfolgen. Stattdessen herrscht coronabedingt weitgehend Funkstille, abgesehen von ein paar Telefonaten“, bedauert Beissner, stellt aber klar: „Nicht dass der Seniorenbeirat resigniert hätte. Das Gegenteil ist der Fall. Künftige Veranstaltungen sind durchgeplant und könnten bei veränderten Bedingungen sofort wieder aufgenommen werden.“

Gründung der Interessenvertretung vor 38 Jahren

Seit Gründung des Lauenburger Seniorenbeirates vor 38 Jahren ist es Tradition, die Wahl zwar streng nach den Regularien, aber im Rahmen eines geselligen Nachmittags abzuhalten. Rund 200 betagte Lauenburger beteiligen sich normalerweise daran. Eine Briefwahl, wie in anderen Städten üblich, kommt für das Gremium deshalb nicht infrage. „Die Senioren sind es gewohnt, dass sich die Kandidaten persönlich vorstellen. Auch von der Fragerunde wird rege Gebrauch gemacht“, sagt Beissner.

Weil niemand genau weiß, wie sich die Corona-Lage entwickelt, ist auch die angedachte Verschiebung der Wahl vom Tisch. „Wir akzeptieren die Entscheidung des Seniorenbeirates“, sagt Jens Anderson, in der Stadtverwaltung unter anderem für die Organisation von Wahlen zuständig. Endgültig darüber entscheiden muss aber noch die Stadtvertretung.

Nächste Wahlperiode umfasst dann April 2022 bis März 2024

Die gute Nachricht: Lauenburgs Senioren werden in den kommenden Monaten nicht ohne Interessenvertretung bleiben, alle neun gewählten Beiratsmitglieder wollen bis nächstes Jahr auf jeden Fall weitermachen. Die Dauer der nächsten Wahlperiode des Seniorenbeirats soll dann wieder zwei Jahre umfassen, von April 2022 bis März 2024 laufen.

Das ist auch gut so, denn der Seniorenbeirat hat noch eine harte Nuss zu knacken. Noch immer ist das Raumproblem nicht gelöst. Sollten Veranstaltungen wieder erlaubt sein, können diese nur im kleineren Rahmen des Restaurants Soltstraatenhus stattfinden.

Wo können künftig im Ort größere Treffen stattfinden?

Für große Veranstaltungen wie die Seniorennachmittage war bis 2018 der Festsaal im Mosaik die erste Adresse. Nach dem Verkauf an einen Hamburger Unternehmer – und mehreren Pächterwechseln – war das Ende der Großveranstaltungen im Mosaik besiegelt. Die Konditionen waren plötzlich so hoch, dass die Organisatoren sich nach Alternativen umsehen mussten.

„Für die Wiederaufnahme der Seniorennachmittage brauchen wir in Lauenburg entsprechende Räumlichkeiten, daran war es in der Vergangenheit gelegentlich gescheitert“, bedauert Beissner.

Vertreter für alle Einwohner Lauenburgs über 60 Jahre

Nach Satzung vertritt der Seniorenbeirat die Belange aller Einwohnerinnen und Einwohner über 60 Jahre in der Öffentlichkeit und gegenüber der Stadt. Der Seniorenbeirat besteht aus höchstens neun Mitgliedern. Wählbar sind alle Bürgerinnen und Bürger, die das 60. Lebensjahr vollendet haben oder im Jahr der Wahl vollenden werden. Ihr Hauptwohnsitz muss in Lauenburg gemeldet sein.