Lauenburg. Die evangelische Kirchengemeinde ruft zu Spielzeugspenden für bedürftige Familien auf. Bis zum 20. Dezember Kontakt aufnehmen.

Das traditionelle Weihnachtshilfswerk der Stadt fällt in diesem Jahr coronabedingt aus. Für viele Familien, in denen das Geld knapp ist, eine schlechte Nachricht. Allein vergangenes Jahr durften 284 Kinder aus bedürftigen Familien Weihnachtspäckchen auspacken, finanziert aus Spenden von Privatpersonen und Geschäftsleuten. Doch auch ohne Weihnachtshilfswerk soll die Bescherung in diesem Jahr für kein Kind in Lauenburg ausfallen – dank einer Aktion der evangelischen Kirchengemeinde.

Auch ohne Weihnachtshilfswerk Geschenke unterm Tannenbaum

Wie groß die Not in vielen Familien ist, weiß Traute Dudda. Schon im vergangenen Jahr hatte sie die Weihnachtsaktion der Kirche auf die Beine gestellt. Nach einem Besuch der Lauenburger Tafel war ihr nämlich klar geworden: „Vor Weihnachten ist das Geld in vielen Familien so knapp, dass es kaum reicht, Kindern Geschenke unter dem Baum zu legen. Einige Eltern können selbst das Geld für Spielzeug aus dem Sozialkaufhaus nicht ausgeben.“ Andererseits wüssten andere Eltern nicht, wohin sie mit ausrangiertem Spielzeug sollen, für das die Kinder zu groß geworden sind. „Guterhaltene Sachen einfach wegzuwerfen, wäre ja Wahnsinn“, meint sie.

Nach ihrem Aufruf im vergangenen Jahr waren Traute Dudda binnen weniger Tage körbeweise guterhaltenes Spielzeug und Kleidung ins Haus geschneit. Das Büro von Pastor Ulrich Billet an der Alten Wache 13 glich zeitweise dem Lager des Weihnachtsmannes: Gesellschaftsspiele, Kuscheltiere, Puppen, Spielzeugautos,Kinderbücher und DVDs sammelten sich in den Regalen. Eltern konnten für ihre Kleinen nach Geschenken stöbern und zwar kostenlos.

Spenden werden abgeholt und Geschenke nach Hause gebracht

Weil der Bedarf so groß ist, war sich Traute Dudda schnell sicher: Die Initiative darf nach Weihnachten nicht wieder eingestampft werden. „Ich habe im Laufe des vergangenen Jahres von vielen Schicksalen gehört, in denen Menschen ohne Verschulden in Not geraten sind.

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Zwar gibt es noch einiges Spielzeug und Kinderkleidung in den Räumlichkeiten an der Alten Wache, aber Traute Dudda weiß, dass jetzt kurz vor Weihnachten die Nachfrage noch einmal ansteigen wird. Für sie ist der erneute Lockdown in der Corona-Pandemie eine weitere Herausforderung. „Die Eltern können jetzt nicht selbst stöbern. Sie teilen mit mit, was sie sich für die Kinder wünschen. Ich fotografiere die Sachen, und wenn es passt, bringe ich die Dinge bei ihnen vorbei“, sagt sie wie selbstverständlich. Auch Spenden holt sie nach Terminabsprache ab – manchmal mit ihrem Privatfahrzeug, manchmal mit dem Gemeindebus. Die Geschenke zu verpacken, dabei halfen die Konfirmanden.

Nachweis über Bezug von Sozialleistungen reicht aus

Schranken gibt es kaum, wenn Familien diese Hilfe in Anspruch nehmen möchten. Es reicht der Nachweis über den Bezug von Sozialleistungen. Wer spenden und sichergehen möchte, dass das Paket pünktlich unter dem Weihnachtsbaum liegt, sollte bis Sonntag, 20. Dezember, Kontakt zu Traute Dudda aufnehmen. Gleiches gilt, wenn der Weihnachtswunsch eines Kindes erfüllt werden soll. Gesucht wird derzeit vor allem funktionsfähiges, technisches, Spielzeug. Traute Dudda ist erreichbar unter Telefon 0157/58 98 93 10.