Geesthacht. Während Geesthacht um die Bahnverbindung nach Bergedorf kämpft, schrumpft das Streckennetz in der Stadt. Was das bedeutet.

Geesthacht kämpft darum, eine fahrplanmäßige Bahnverbindung nach Bergedorf und Hamburg zu reaktivieren. Ein weiterer Teil des innerstädtischen Streckennetzes wird jetzt aber dauerhaft stillgelegt, weil eine Sanierung unverhältnismäßig teuer wäre. Dabei handelt es sich um das ungenutzte Industriestammgleis Düneberg, das wegen Mängeln am Oberbau bereits seit dem 22. Oktober für eine Befahrung gesperrt ist. Für die Stilllegung werden dennoch rund 95.000 Euro fällig.

Für die Stadt Geesthacht ist es allerdings die beste Lösung. Denn für den Weiterbetrieb müsste das Stammgleis saniert werden, und dies würde sogar mit rund 650.000 Euro zu Buche schlagen. Die AKN Eisenbahn GmbH unterhält die Gleisanlagen und technischen Einrichtungen lediglich für die Stadt, der das Gleis gehört. Es zweigt in etwa auf Höhe des Tennisclubs Geesthacht von der Hauptstrecke ab und endet nach rund zwei Kilometern im Industriegebiet Düneberg.

Zu teuer: Zwei Kilometer Gleis werden stillgelegt

Eine dauerhafte Stilllegung klingt zwar endgültig, ist es aber nicht. Denn die Strecke wird nicht entwidmet. Allerdings müssten die beiden Bahnübergänge an der Düneberger Straße (Höhe Lidl/Toom) und der Steglitzer Straße (Zufahrt Tennisclub) aufgehoben und zurückgebaut werden. Dafür sind rund 50.000 Euro eingeplant. „Der Übergang an der Steglitzer Straße ist nicht mehr verkehrssicher und würde wie bereits an der Düneberger Straße zurückgebaut werden. Der größte Teil der Summe müsste jedoch für ein Prellblock am Gleisabzweig ausgegeben werden“, erläutert Björn Reuter (CDU), der Vorsitzende des Geesthachter Bauausschusses.

Bereits 2021 hatte sich Geesthacht entschieden, auch das Industriestammgleis Krümmel (Streckenkilometer 3,9 bis 8,4), das auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums liegt, dauerhaft stillzulegen.

Industriestammgleis Düneberg ist 40 Jahre alt

Das Industriestammgleis Düneberg ist rund 40 Jahre alt und in seiner Spur verengt. Es gibt erhebliche Mängel an den Holzschwellen, der Unterschotterung und den Schienenbefestigungen. Zuletzt hatte die Hanse-Chemie das Gleis genutzt. Zur Erinnerung: Evonik hat das Unternehmen 2011 übernommen.

Die Flächen der Strecke stehen auch nach der Stilllegung weiterhin für Eisenbahnzwecke zur Verfügung. Bei einer gewünschten Reaktivierung muss allerdings ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.