Geesthacht. 50 Werke sind vom 15. bis 17. September im Gemeindehaus der Christuskirche zu sehen. Was die intensiven Bilder so besonders macht.

„Herzen mit Hoffnung“, das ist der Titel der Ausstellung, den sich Flüchtlinge aus der Ukraine ausgedacht haben. Ihre 50 Bilder sind vom 15. bis 17. September im Gemeindehaus der Christuskirche Geesthacht, Neuer Krug 4, zu sehen.

Die Bilder erzählen von der Hoffnung, dem Starksein und der Heimat. Elf Frauen und Mädchen sowie ein Mann aus der Ukraine malen, was sie bewegt. Im vergangenen Jahr hatte sich die Flüchtlingshilfe Geesthacht mit der Künstlerin und Kunsttherapeutin Christiane Leptien zusammengesetzt, um gemeinsam ein Projekt für Flüchtlinge zu initiieren. Im Juli 2022 ist daraus der Malkurs entstanden.

Ausstellung Geesthacht: Menschen aus der Ukraine malen, was sie bewegt

„Anfangs waren Menschen aus den verschiedensten Kulturen dabei. Inzwischen sind es aber nur noch Menschen aus der Ukraine“, berichtet Christiane Leptien. „Es ist immer anders, je nachdem wie uns gerade ist, lachen wir oder wir weinen auch mal. An manchen Tagen hören wir laut Musik, mal Klassik oder auch Rockmusik“, erzählt Katja Strekopytova.

Die 36-Jährige hat in der Ukraine als Personalreferentin gearbeitet. „Zeit zum Malen hatte ich damals nicht. Nun ist es mir sehr wichtig geworden, dass ich mich ausdrücken kann“, berichtet sie. Die 14-jährige Polina Ponomarova ist mit ihrer Mutter Nadiia aus der Ukraine geflohen. Beide malen in dem Projekt.

Trotz Sorgen und Verzweiflung strahlen die Bilder auch Hoffnung aus

Die Bilder von Polina sind häufig in Schwarz und Rot gehalten, sie wirken düster, erzählen aber trotzdem von der Hoffnung, die die 14-Jährige gern mit einem hellen Punkt ausdrückt. Das ist das Licht, das bedeuten soll, dass alles wieder gut wird“, sagt sie. Ihre Mutter Nadiia malt abstrakt. So wie das Schachbrettmuster, über dessen Felder sich ein Regenbogen zu ergießen scheint. „Mein Bild soll bedeuten, dass die bunten Farben über die schwarzen und weißen Farben tropfen und die Welt wieder für alle bunt wird“, erklärt die 47-Jährige.

Die Materialien bekommend die Kursteilnehmer zwar über die Flüchtlingshilfe, trotzdem würden sie sich über Sachspenden freuen. Wer Materialien zum Malen oder Basteln abgeben möchte, kann sich bei Christiane Leptien per E-Mail unter chr.Leptien@web.de melden.

Die Vernissage für die Ausstellung ist am Freitag, 15. September, um 18 Uhr. Um 19.30 Uhr wird der Film „Lemon Tree“ gezeigt. Am Sonnabend gibt es von 13 bis 17.30 Uhr offene Workshops für Kinder und Jugendliche, in denen unter anderem ein Gemeinschaftsbild entstehen soll. Am Sonntag wird um 10 Uhr in der Christuskirche ein Gottesdienst gefeiert, im Anschluss gibt es eine Finissage, in der 50 Bilder zu sehen sind. daf