Studenten treten im größten internationalen Engineering-Design-Wettbewerb an. Warum Technik aus Geesthacht dabei eine Rolle spielt.

Geesthacht. Der Hockheimring ist eher als Rennstrecke für die Fans des Vollgas-Bleifußes bekannt. Aber die Hochgeschwindigkeitsschleife in der Eifel kann noch mehr: Vom 14. bis zum 20. August ist die Formula Student unter anderem mit E-Rennwagen zu Gast. Auch Technik aus Geesthacht wird dann eine Rolle spielen.

Die Formula Student ist der weltweit größte internationale Engineering-Design-Wettbewerb. Das Konzept der Rennwagen wird jede Saison überarbeitet und ein komplett neues Auto gebaut. Das Helmholtz-Zentrum Hereon unterstützt dabei ein Team des Studierendenvereins e-gnition Hamburg e.V. mit Leichtbauteilen für die Konstruktion ihrer Wagen.

Allein die Karosserie ist 32 Prozent leichter geworden. Das Geesthachter Helmholtz-Zentrum Hereon liefert Lenkgehäuse, Radnaben und Verbindungselemente für den Elektro-Rennwagen egn23 des e-gnition-Teams.
Allein die Karosserie ist 32 Prozent leichter geworden. Das Geesthachter Helmholtz-Zentrum Hereon liefert Lenkgehäuse, Radnaben und Verbindungselemente für den Elektro-Rennwagen egn23 des e-gnition-Teams. © Hereon | Hereon

Die Studenten der Technischen Universität treten in diesem Jahr mit ihrem Elektroauto egn23 in der Rennserie an. Das Hereon mit dem zentrumseigenen Technikum sitzt mit am Steuer wegen seiner Expertise im Leichtbau. Hierbei gilt Magnesium als eines der Schlüsselelemente – vor allem im Bereich Mobilität. Eine leichtere Karosserie bedeutet weniger Energieverbrauch bei gleicher Leistung.

Geesthacht: Das Hereon liefert ein Schlüsselelement für leichtere Karosserien

Dieses Prinzip nutzt das e-gnition-Team für den Bau ihrer Formelrennwagen seit über zehn Jahren. Seitdem greifen die künftigen Ingenieure auf die Expertise des Hereons zurück und lassen im Technikum des Zentrums ausgewählte Bauteile als Spezialanfertigung aus Magnesium-, Aluminiumlegierungen und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff herstellen. Für den aktuellen egn23 hat das Hereon eine neue Radnabe, ein Lenkgehäuse und Verbindungselemente, sogenannte Inserts, beigesteuert.

„Durch den Austausch unserer bisher verbauten Aluminium-Inserts mit Äquivalenten aus Magnesium konnten wir ganze 32 Prozent des Gewichtes einsparen“, freut sich Sascha Behrendt, zuständig für die mechanische Technikleitung bei e-gnition.

Im ersten Rennen der Saison gab es einen fünften Platz in Österreich

Dabei fertigt das Hereon die Bauteile nicht nur, sondern entwickelt in seinen Instituten für Materialforschung neue Legierungen und Materialkombinationen. So entstehen beispielsweise Magnesiumlegierungen, die höheren Anforderungen gerecht werden. Mit Erfolg: Der elektrische Rennwagen egn22 hat es im vergangenen Jahr auf Wettkämpfen in Ungarn, Österreich und Deutschland in etlichen Kategorien aufs Treppchen geschafft.

In diesem Jahr hat der egn23 bereits seine ersten Rennen hinter sich: Auf dem Formula Student Austria belegte der Wagen den fünften Platz von insgesamt 34 angetretenen Teams. Beim zweiten Event in Ungarn gab es jüngst einen dritten Platz sowie einen zweitem Rang unter 24 Teams in der in Österreich nicht ausgetragenen Fahrerlosen-Kategorie.