Geesthacht. Turbulente Premiere der Krimikomödie der Geesthachter Bürgerbühne. Den rührendsten Moment gab es noch bevor sich der Vorhang hob.

Das schönste Geschenk zum 20. Geburtstag hat sich die Geesthachter Bürgerbühne selbst gemacht. Denn der Theaterverein brachte die französische Kriminalkomödie „Ein gemütliches Wochenende“ auf die Bühne im Oberstadttreffs (Dialogweg 1). Mit dem Stück aus der Feder von Jean Stuart trafen sie nicht nur den Nerv des Publikums, auch die zehn Akteure liefen zu Höchstform auf. Kein Wunder also, dass sie einen lang anhaltenden Schlussapplaus ernteten.

„Mir gefällt das Stück richtig gut, für mich ist es eines der besten Stücke, das ich bei der Bürgerbühne gesehen habe“, lobte beispielsweise Sabine Böhn. Die 66-Jährige ist quasi eine Bühnenkollegin, schließlich gehört sie der Niederdeutschen Volksbühne Geesthacht an. Regisseur Martin Nabben konnte die glanzvolle Premiere nicht miterleben, da er beruflich in China zu tun hatte. Die anderen Theatermacher und die Gäste feierten im Anschluss an die Aufführung den Abend bei Livemusik der Band „The Lonely Boys“.

Herzergreifenden Moment vor Beginn der Vorführung

Einen herzergreifenden Moment gab es kurz zu Beginn der Vorführung, als Oliver Lehmitz, der in dem Stück den Ganoven Luc Abalo spielt, Vereinsgründerin Sabine Thieme im Publikum begrüßte. Er betitelte sie als „Mutter“ der Bürgerbühne, da sie die Idee zur Vereinsgründung hatte. Seit dem vergangenen Jahr lebt Sabine Thieme mit ihrem Mann in Schleswig. Das Ehepaar kam trotzdem nach Geesthacht, um als „Hilfskräfte“ die Bürgerbühne hinter dem Tresen und beim Kartenverkauf zu unterstützen. „Ich habe das Stück zuvor nicht gesehen, mir gefällt es unheimlich gut. Besonders, da auch die drei Neuzugänge gut besetzt waren“, so das Resümee von Sabine Thieme, die selbst bei zahlreichen Stücken als Regisseurin agiert hat.

Zum Inhalt: Drehbuchautor Francois Picard, herrlich gespielt von Kai Jahrmärker, plant ein romantisches Tête-a-deux auf einem Landsitz mit seiner Geliebten Monique, fabelhaft besetzt mit Britta Babacé. Zum Entsetzen des Ehebrechers, tauchen auf dem Landsitz immer mehr unerwartete Gäste auf. Sogar Picards Ehefrau Celine (toll gespielt von Claudia Hintzen) und die nörgelnde Schwiegermutter Brigitte (perfekt rübergebracht von Erika Danker), erscheinen auf der Bildfläche. Zu allem Überfluss wurde unweit des Landhauses auch noch eine Bank überfallen, und die Bankräuber Luc Abalo (Oliver Lehmitz) und der taubstumme Angelo (Marc E. Ibscher) verstecken sich vor der Polizei im Landhaus.

Am kommenden Wochenende geht es wieder rund

Wie alle Akteure lief auch Erika Danker zu Höchstform auf. Sie hatte die Rolle der Schwiegermutter Brigitta übernommen und bestach mit ihrem trockenen Humor. So warf sie beispielsweise dem bewaffneten Gangsterduo, das sich im Landhaus einquartieren wollte, die Worte „wir sind hier nicht die Caritas“ an den Kopf. Bis zur charmanten Auflösung des Stücks lieferten die zehn Akteure auf der Bühne zahlreiche Pointen. Das stimmige Bühnenbild hatten Albert Herlyn und Martin Nabben kreiert.

Gespielt wird das Stück im Oberstadttreff sowohl am 22. April um 19.30 Uhr als auch am 23. April um 16 Uhr. Zur Nachmittagsvorstellung ist bereits um 15 Uhr Einlass, da Kaffee und Kuchen gereicht werden. Am 22. April ist nach der Vorstellung die Band „The Radts“ zu hören. Tickets gibt es jeweils für 10 Euro bei Zigarren Fries (Bergedorfer Straße 46) oder online für 10,50 Euro unter www.geesthachter-buergerbuehne.de/eintrittskarten-online.