Geesthacht. Die Renovierung im Kleinen Theater Schillerstraße ist abgeschlossen. Wann die ersten Filme laufen und was jetzt alles schöner ist.

Dass im Saal 2 vom Kleinen Theater Schillerstraße (KTS) gerade erst frisch renoviert wurde, ist beim Betreten des zweitgrößten Kinosaals in Geesthacht zu riechen. Es „duftet“ nach neuem Teppich und neuen Sitzen, was jetzt fehlt ist noch der Geruch von Popcorn und Cola. Aber das kommt bald: Für die Besucher ist nämlich alles angerichtet. Und weil der Austausch der Bestuhlung schneller voranging als erwartet, können sich die Gäste vom Kleinen Theater Schillerstraße bereits am Mittwoch, 25. Januar, einen eigenen Eindruck davon verschaffen, ob und wie bequem die neuen Kinosessel sind.

„Wir sind auf die Reaktionen gespannt“, sagt Geschäftsführerin Meike Peemöller. Sie und Prokuristin Kim Schröder finden die Kinosessel auf jeden Fall schon mal „gemütlich“. 60.000 Euro hat die Bestuhlung gekostet und wurde komplett aus dem „Zukunftsprogramm Kino“ der Bundesregierung bezahlt. Diese Chance ergriff das KTS, um den am 9. September 2010 eingeweihten Saal erstmals zu renovieren. Die alten Stühle hatten sich Privatpersonen abholen können. Dabei überstieg der Andrang das Angebot deutlich.

Vorhang auf im Saal 2: Breitere Sitze in der Loge

Wegen seiner großen Beinfreiheit im Vergleich zum großen Saal 1 (293 Plätze) genießt er bei Geesthachtern besondere Beliebtheit. Auf Facebook habe es dann auch Kommentare von Personen gegeben, die sich sorgten, dass der heimliche Star des KTS an Attraktivität einbüßen könnte.

Geschäftsführerin Meike Peemöller mit den drei Stühlen, die sich mit wenigen Handgriffen ausbauen lassen, um Platz für Rollstuhlfahrer zu schaffen.
Geschäftsführerin Meike Peemöller mit den drei Stühlen, die sich mit wenigen Handgriffen ausbauen lassen, um Platz für Rollstuhlfahrer zu schaffen. © Dirk Schulz

Doch Peemöller beschwichtigt, es wurde vor allem Wert auf Komfort gelegt. „Damit man auch nach drei Stunden Avatar noch gut sitzt“, hebt sie hervor. Alle Sessel haben jetzt eine Kopfstütze, in der Loge gibt es zudem breitere Sitzflächen. Anstatt 48 messen diese jetzt 53 Zentimeter. Das hat zur Folge, dass insgesamt statt zuvor 111 „nur“ noch 107 Plätze zur Verfügung stehen. Darunter sind 97 Einzelplätze und jetzt sogar fünf Doppel-Kuschelsitze.

Auch auf das Geländer hinter den Rollstuhlplätzen, das zu einer leichten Sichteinschränkung geführt hatte, konnte verzichtet werden. Fortan lassen sich an der Stelle drei Sitze mit wenigen Handgriffen ausbauen. „Vorher konnten wir dort für gesunde Besucher nur Stühle anbieten, auf denen keiner wirklich sitzen mochte“, sagt Meike Peemöller.

Robin Meyer vom KTS am alten Geländer hinter den Rollstuhlplätzen. Nach dem Umbau konnte auf die Sichtbehinderung verzichtet werden.
Robin Meyer vom KTS am alten Geländer hinter den Rollstuhlplätzen. Nach dem Umbau konnte auf die Sichtbehinderung verzichtet werden. © Dirk Schulz

In der Kino-Branche geht es wieder bergauf

Zusammen mit ihrem Angestellten Robin Meyer reist die Geschäftsführerin in dieser Woche in die bayrische Landeshauptstadt. Auf der Münchener Filmwoche werden die neuen Filme für das kommende Jahr vorgestellt. Erster Höhepunkt: Anfang April kommt „Super Mario“ ins Kino. Mit der Figur aus den Computerspielen haben schon die Eltern der Kinder von heute am Rechner gezockt. Zudem setzen die großen Produktionsstudios weiter auf Bewährtes: Es gibt diverse Fortsetzungen, etwa von „Mission Impossible“. „Welche Filme die Geheimtipps des Jahres sind, wissen wir hoffentlich nach der Filmwoche“, sagt Meike Peemöller.

In der Branche geht es nach der Pandemie-Delle langsam aufwärts. Gut 36.000 Besucher pilgerten im Jahr 2022 zum Kino ins Kleine Theater Schillerstraße mit seinen drei Sälen. Im Coronajahr 2021 waren es „nur“ 20.500 Besuchern. Der Rekord wurde 2019 mit 51.000 Zuschauern verzeichnet. Neben den beiden großen Sälen gibt es noch das kleine „Down Under“ im Untergeschoss mit 36 Plätzen. „Gefühlt ist mit Avatar II der Knoten geplatzt. Da war es plötzlich wieder richtig voll“, hat Kim Schröder beobachtet.

Zum Start laufen „Avatar II“ und „Caveman“

Der erste Film, der im renovierten Saal 2 gezeigt wird, ist übrigens auch die Fortsetzung des Blockbusters von Regisseur James Cameron. „Avatar II“ in 3D läuft um 16 Uhr. Gespannt dürfen die Kinogänger auch auf die Preview von „Caveman“ sein. Die Komödie mit Moritz Bleibtreu, Martina Hill, Wotan Wilke Möhring und Esther Schweins läuft um 20 Uhr in Saal 2.

Schon einmal vormerken sollten sich weibliche Kino-Fans den Mittwoch, 8. Februar. Ab 18 Uhr steigt wieder eine KTS-Ladies-Night mit leckeren Cocktails und weiteren Überraschungen. Auf der Bühne präsentieren sich ab 18 Uhr verschiedene Aussteller. Unter anderem mit dabei: Dessous-Moden, Tätowierer und eine Stylistin. Ab 20 Uhr läuft dann die Preview von „Magic Mike’s Last Dance“, dem dritten Teil der Reihe.