Dassendorf. So ganz unerwartet kam der Wechsel nicht. Mit Torge Sommerkorn hoffen die Amtsgemeinden auf eine bessere Zusammenarbeit.
Das Amt Hohe Elbgeest und seine aktuell mehr als 21.074 Einwohner bekommen einen neuen Amtsdirektor. Mit deutlicher Mehrheit wählten die 26 Vertreter der zehn Gemeinden im Amtsausschuss die derzeitige Direktorin ab. Die Entscheidung stieß auf reges Interesse. Gut 30 Zuschauer verfolgten die Entscheidung im Multifunktionssaal der Verwaltung vom Amt Hohe Elbgeest in Dassendorf.
Auf Christina Lehmann entfielen lediglich 21 Stimmen, während Gegenkandidat Torge Sommerkorn 60 Stimmen erhielt. Dazu gab es drei Enthaltungen. Hintergrund: Analog ihrer Größe haben die größeren Dörfer mehr Stimmen als die kleinen. Börnsen als größte Gemeinde hat beispielsweise 18 Stimmen, Worth und Wiershop dagegen nur eine.
Amtsdirektorin abgewählt: „War Zeit für einen Wechsel“
„Es war Zeit für einen Wechsel. Es gab den Wunsch, die Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt und Hauptamt zu stärken“, sagte Martina Falkenberg, die Vorsitzende des Amtsausschusses und ehrenamtliche Bürgermeisterin von Dassendorf. „Für das Amt ist es die beste Entscheidung. Ich wünsche mir aber auch, dass vom Ehrenamt die Weichen nach der Kommunalwahl für echten Neuanfang gestellt werden“, sagte Christina Lehmann und räumte ein, dass ihre Veränderungsansätze nicht mit den Vorstellungen der Gemeinden zueinandergepasst hätten.
Der Posten des hauptamtlichen Amtsdirektors war erst 2017 geschaffen worden. Die heute 53-jährige Lehmann betrat also Neuland. Dass sie nicht erneut in den gut dotierten Beamtenposten (Besoldungsgruppe B4) gewählt wurde, kam derweil nicht völlig unerwartet. Denn nachdem Lehmann erklärt hatte, für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen, hätte auf eine Ausschreibung der Stelle auch verzichtet werden können. Doch der Amtsausschuss entschied im März 2022 anders.
Nachfolger tritt Dienst am 1. September an
Von 27 eingegangenen externen Bewerbungen blieben bis zur Wahl zwei Kandidaten plus die Amtsinhaberin übrig. Zur Wahl vorgeschlagen wurden schließlich Christina Lehmann und Torge Sommerkorn. „Es geht um die Verantwortung für über 20.000 Menschen und zehn Amtsgemeinden sowie 90 Mitarbeiter im Amt“, sagte Falkenberg, die ein Knistern im Saal spürte.
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Die Bewerber saßen während der Wahl einträchtig nebeneinander. Nur Augenblicke, nachdem das Ergebnis verkündet wurde, nahm Lehmann den Gewinner in den Arm und gratulierte Sommerkorn. Beide kennen sich von Amtsdirektoren-Treffen. Der 48-Jährige leitet derzeit das Amt Itzstedt im Kreis Segeberg. „Ich wollte mal andere Luft schnuppern“, sagt der Vater von 15-jährigen Zwillingsmädchen aus Bad Oldesloe. Im Amt Hohe Elbgeest möchte er die Zukunft mitgestalten. Am 1. September tritt er seinen Dienst an. Die Vereidigung erfolgt am 25. April in Hohenhorn.