Geesthacht. Hans Eidig trieb um 1830 sein Unwesen. Der Wilddieb wurde von der Bevölkerung gedeckt – wie sein Pendant aus dem Sherwood Forest.

Was Robin Hood im Sherwood Forest war, das bedeutete Hans Eidig ein paar Jahrhunderte später für den Sachsenwald. Je nach Sichtweise war er Volksheld oder Bandit – oder wie es Helmut Knust, 1. Vorsitzender vom Heimatbund und Geschichtsverein Geesthacht, ausdrückt: „Er war unser Robin Hood. Eine der schillerndsten Figuren der Heimatgeschichte.“

Johann Christoph, oder kurz Hans Eidig, wurde 1804 in Klein Klecken im Landkreis Harburg geboren. Er machte eine Ausbildung bei einem Förster und wurde danach Jäger auf Gut Borstel bei Winsen. Die Jagd zu Eidigs Zeit war meist Adligen vorbehalten. Dass die Bauern damals oft Ernteeinbußen durch Wild hatten, interessierte die Oberschicht nicht. Dafür aber Eidig, der zum Wildschützen wurde, um der Bevölkerung zu helfen. Diese sah in ihm einen Volkshelden und deckte und versteckte ihn.

Was Hans Eidig mit Robin Hood gemein hat

Nachdem er südlich der Elbe überall gesucht wurde, zog er in den 1830er-Jahren nach Geesthacht, dass damals zu Hamburg gehörte und jagte im dänischen Sachsenwald. „Der trickreiche Jäger nutzte die politischen Landschaften geschickt aus. Er wechselte von einem Hoheitsgebiet ins andere. Von Wiershop, das zum lauenburgischen Gut Gülzow gehörte, konnte er nach Geesthacht oder Vierlanden ausweichen. Hier teilten sich Hamburg und Lübeck die Verwaltung. Die Polizeigewalt endete jeweils an den Grenzen“, weiß Helmut Knust.

Dennoch wurde Hans Eidig mehrfach gefasst und konnte fast genauso oft fliehen. Bis es der Obrigkeit irgendwann zu bunt wurde. Dänemark und Hannover zahlten ihm sogar Geld, wenn er das Land verlassen würde. Eidig wanderte 1835 nach Amerika aus und starb 1837 in New York.

Vortrag am 16. Februar im Krügerschen Haus

Am Donnerstag, 16. Februar, lädt der Heimatbund und Geschichtsverein Geesthacht zu einem spannenden Geschichtsabend über Geesthachts Robin Hood Hans Eidig ins Krügersche Haus ein (Bergedorfer Straße 28). Referent ist der ehemalige Stadtarchivar William Boehart, der mit Bildern und Dokumenten ein spannendes Kapitel der regionalen Geschichte aufschlägt.

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Es steht nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung. Anmeldung bei Helmut Knust, Telefon 04152/74 976 oder Mail an h-knust@t-online.de.