Geesthacht. In Geesthacht liefen große Schiffe vom Stapel und war ein moderner Robin Hood aktiv – der Heimatbund erzählt die Geschichten dahinter.
Wo Geesthachter Bürger heute spazieren gehen, einen Cocktail mit Blick auf die Elbe in der Beachlounge genießen oder eines der vielen sportlichen Angebote im Uferpark nutzen, liefen lange Zeit große Schiffe vom Stapel. In der Schiffswerft von Ernst Menzer wurde zwischen 1927 bis 1982 über 200 Schiffe gebaut, die größten waren knapp 100 Meter lang. Noch bis in die 1990er-Jahre standen die alten Fabrikhallen, heute zeugt nur noch der Name Menzer-Werft-Platz von der Geschichte und sind die Kaimauern im Werfthafen das sichtbarste Überbleibsel.
Wer mehr über die Historie der Menzer-Werft erfahren und Geschichten aus der Hoch-Zeit des Schiffsbaus in Geesthacht hören möchte, der sollte am Donnerstag, 19. Januar, zu einem Geschichtsabend des Heimatbund und Geschichtsvereins in den Gemeindesaal der Christuskirche gehen (19 Uhr, Neuer Krug). Werner Hinsch, der Leiter vom Elbschifffahrtsarchiv in Lauenburg und 1956 bis 1959 Lehrling bei Menzer, hat viele Anekdoten zu erzählen.
Der Heimatbund und Geschichtsverein mit Geschichten aus Geesthacht
Es ist der Auftakt zu den Veranstaltungen der Ortsgruppe des Heimatbunds und Geschichtsverein im ersten Quartal. Weiter geht es am Donnerstag, 16. Februar (19 Uhr), mit der Geschichte des legendären Wilddiebes Hans Eidig, über die der langjährige Archivleiter Dr. William Boehart im Geesthacht-Museum im Krügerschen Haus (Bergedorfer Straße 28) referieren wird. „Der war ein moderner Robin Hood“, sagt Helmut Knust, der Vorsitzende des Heimatbundes. „Eidig stammte aus der Lüneburger Heide und jagte um 1830 rum in unserer Gegend. Er wurde von den Bauern gedeckt.“
Sportlich wird der Geschichtsverein am Sonnabend, 25. März. Dann geht es in Zusammenarbeit mit der Tourist-Information auf Radtour. Thema: „Von Hachede nach Hachede“. Die Tour (mit Anmeldung unter 04152/13 14 00) startet um 13 Uhr am Menzer-Werft-Platz und führt von Geesthacht nach Marschacht und zurück. Dabei geht es um die Geschichte der Orte und ihrem in der Elbe versunkenen Vorläufer Hachede.
Geschichtsverein sucht alte Fotos aus der Stadt
Am Donnerstag, 30. März (19.30 Uhr), referiert Dr. Angelika Halama aus Buxtehude über die transatlantische Aus- und Einwanderung von und nach Mecklenburg-Vorpommern. Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit der Freien Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur angeboten.
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Historische Fotos aus dem Archiv des Heimatbundes gibt es bei einem Geschichtsabend im Gemeindesaal der Christuskirche am Donnerstag, 20. April (19 Uhr), zu sehen.
Die beliebten Geschichtsveranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Geesthacht und der Volkshochschule angeboten. „Bei den Vorträgen dürfen sich Besucher gern beteiligen. Auch gerade für Neubürger sind unsere Veranstaltungen interessant, und über die Überlassung von Dokumenten und Fotos würden wir uns sehr freuen“, sagt Helmut Knust, der unter 04152/749 76 zu erreichen ist.
Zur Geschichte der Menzer-Werft hat Werner Hinsch auch ein 248 Seiten starkes Buch herausgebracht, das im Geesthacht-Museum erhältlich ist.