Geesthacht. Schon der goldene Vorhang, der funkelt wie 1000 Sterne, verdient das Prädikat “Großes Kino“.

Während draußen noch immer die Bauarbeiter am werkeln sind, startete im Innenraum am Mittwochabend der Betrieb in Geesthachts lang herbeigesehntem zweiten Kinosaal des Kleinen Theaters Schillerstraße (KTS). Noch still und leise, denn eine offizielle Eröffnungsfeier ist für September geplant. Zur Premiere waren in erster Linie die Bauarbeiter eingeladen, die das Gebäude seit Ende vergangenen Jahres trotz aller Widrigkeiten des Wetters pünktlich hochgezogen hatten.

114 Plätze in acht Reihen fasst der in Brauntönen gehaltene Saal. In den hinteren Reihen gibt es für einen Euro Aufschlag breite Logen-Sessel. Für Paare wurde extra ein Kuschelsitz eingebaut - ohne Aufschlag. Genau wie der große Saal im Haupthaus verfügt das Kino im Anbau über einen Digital-Projektor mit 3D-Technik. Und der läuft in den kommenden Wochen auf Hochtouren: Derzeit zeigt das KTS "Für immer Shrek" in 3D im neuen Saal, 14 Tage später folgt "Toy Story 3" - ebenfalls dreidimensional. "Wir sind froh, dass uns jetzt beide Säle zur Verfügung stehen. Das eröffnet uns völlig neue Optionen", sagt KTS-Geschäftsführer Ulrich Jacobi.

Eine dieser neuen Möglichkeiten wurde pünktlich zum Start des neuen Kinosaals gestern mit den Stadtwerken Geesthacht festgezurrt: Die beiden Geesthachter Institutionen haben eine enge Kooperation für die kommenden fünf Jahre vereinbart. "Zwei herausragende Einrichtungen aus der städtischen Landschaft haben so zusammengefunden", sagte Jacobi. "Die Stadtwerke liefern den Strom aus der Steckdose, im Theater schöpfen die Menschen Energie durch die Unterhaltung."

Im Alltag wollen die beiden städtischen GmbHs vor allem bei gemeinsamen Projekten kooperieren - denkbar seien Kinovorstellungen exklusiv für Stadtwerke-Kunden, aber auch die Förderung von Theaterprojekten Geesthachter Schulen im Namen der Stadtwerke. "Für uns sind hier viele Veranstaltungen denkbar", so Stadtwerke-Geschäftsführer Karl-Heinz Siekhaus. Sichtbar wird die neue Partnerschaft ab sofort durch Stadtwerke-Logos auf den 3D-Brillen sowie durch einen neuen Trailer der Stadtwerke, der künftig vor dem Hauptfilm läuft. Außerdem werben die Stadtwerke im Programmheft, auf Flyern und in der eignen Kundenzeitschrift. "Mit jährlich 50 000 Kontakten sind wir als Marketinggröße für die Stadtwerke attraktiv und durch den neuen Saal kommen wir nun in die Lage, auch unternehmerisch handeln zu können", so Jacobi.

Wie groß das finanzielle Engagement der Stadtwerke ist, wollen die Beteiligten allerdings nicht verraten. "Die Bedeutung der Partnerschaft geht weit über das finanziell messbare Maß hinaus", sagt Jacobi.