Geesthacht/Bergedorf. Mächtig viel Dampf und Rauch am Alten Güterbahnhof lockte so manch Neugierige zum Schauen. Warum eine E-Lok Schützenhilfe brauchte.

Starke Rauchentwicklung am Alten Güterbahnhof in Bergedorf sorgte dafür, dass einige Schaulustige aus den Wohnhäusern an die direkt an der Anlage vorbeiführenden Bahngleise gelockt wurden. Sie gesellten sich zu den bereits versammelten Bahnfreunden der Trainspotter und den Vereinsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn, um das Schauspiel aus nächster Nähe in Augenschein zu nehmen.

Dampflok Karoline trat in Bergedorf zum „Auswärtsspiel“ an

Denn so etwas gibt es nicht alle Tage zu sehen. Dampflok Karoline, ansonsten in Geesthacht beheimatet, trat hier zum „Auswärtsspiel“ an. Sie stemmte unter dem gewaltigen Ausstoß von jeder Menge Dampf zwei Waggons und eine E-Lok die kleine Anhöhe hoch, die dem Fernbahngleis etwa auf Höhe des Durchstiches der Kampbille zum Wehrdeich vorgelagert ist. Die hilflose E-Lok, die die beiden von der Geesthachter Arbeitsgemeinschaft zur Verstärkung der Weihnachtsfahrten ausgeliehenen historischen Waggons nach Berlin für die nächsten Fahrten bringen sollte, bekam erst hier wieder Stromanschluss durch die Oberleitung.

Deshalb musste zunächst Karoline ran. Zunächst wurde die angereiste E-Lok um 8 Uhr von diesem Punkt aus zum alten Bahnhof Bergedorf Süd geschleppt. Dort wurde aufwendig rangiert. Schließlich fanden sich die Waggons angekoppelt vor E- und Dampflok wieder. So ging es dann nach einer Stunde zurück Richtung Ferngleis. Dabei wurde auch der Weidenbaumsweg überquert, die Schranken hier schließen sich selbstständig durch eine Kontaktauslösung bei Nähern des Zuges.

Eine lange Winterpause gibt es nicht. Nächste Ausflugsfahrt am 18. Februar

Beim großen, gelben W-Zeichen am Rande der Schienen auf Höhe der Wohnhäuser wurde zunächst Pause gemacht. Hier ist die Nahtstelle zwischen dem DB-Gleis und der Strecke Richtung Geesthacht, die zur AKN gehört. Für Rangierfahrten, die natürlich angemeldet sein müssen, ist erstmal Stopp. Die Freigabe der Weiterfahrt wird über die Zentrale in Hannover gesteuert. Hier ist die Übersicht, welche Züge Vorrang haben. „Unsere Fahrt ist so klein, die steht ganz hinten an“, erklärte Gerhard Rösler von den Geesthachtern die Pause. In der Tat donnerten oben auf dem Ferngleis zunächst ein Güterzug und die Bahn nach Berlin vorbei. Weiße Signallichter weiter vorne am Gleis zeigten schließlich auch für Karoline an, dass die Dampflok nun „ihre Muskeln“ spielen lassen kann.

Nach getaner Arbeit düste Karoline allein zurück nach Geesthacht. Lange Winterpause gibt es aber nicht. Die nächsten Ausflugsfahrten mit Fahrgästen stehen schon am 18. und 19. Februar an.