Geesthacht. Vier Millionen Euro für 30 Kitaplätze waren Geesthacht zu teuer. Doch jetzt wollen Parteien am Projekt festhalten. Die Gründe.
Vier Millionen Euro für die Schaffung von 30 weiteren Kitaplätzen in der städtischen Kindertagesstätte am Heuweg – das war der Geesthachter Stadtverwaltung zu teuer. Mit Zustimmung der Politik im Bauausschuss wurde das Projekt auf Eis gelegt.
Allerdings haben die Beteiligten die Rechnung ohne die Vertreter des Sozialausschusses gemacht. Hier plädieren CDU und die Grünen weiter vehement für das Projekt. Vor allem hinsichtlich der vom Fachdienst Soziales veröffentlichten Zahlen. Demnach gibt es zum 1. November 603 Kinder aus Geesthacht, die Anspruch auf einen Kitaplatz in der Stadt haben. Von diesen werden 172 in Einrichtungen außerhalb der Stadt betreut.
In Geesthacht gibt es 1261 Kitaplätze, 555 sind in Planung
Zur Erinnerung: Nachdem 2020 herausgekommen war, dass 500 Plätze in der Stadt fehlen, hatten die Grünen die Kitas zu ihrer Priorität eins erklärt und es hatten alle Parteien Neu- und Anbauprojekte für Kitas verstärkt vorangetrieben.
Aktuell gibt es laut Christoph Wieck, dem Leiter vom Fachdienst Soziales, in der Stadt 1261 Kitaplätze. Davon entfallen 265 auf die Krippe (bis drei Jahre), 20 Plätze sind integrativ, dazu kommen 105 Hortplätze. Die Verwaltung führt zudem die 555 Plätze (davon 135 Krippe, 24 integrativ) auf, die bereits in Planung sind und von denen 480 sogar schon in den Bedarfsplan des Kreises aufgenommen wurden.
Kosten am Heuweg sind explodiert
Deshalb sei es vernünftig und vertretbar, die Kita Heuweg hinten anzustellen. Nachdem ursprünglich Kosten von 1,8 Millionen Euro aufgerufen waren, ermittelte die Verwaltung zuletzt vier Millionen Euro. Daher soll nur eine Sanierung des Bestandsgebäudes für 500.000 Euro erfolgen. „Ein neuer Kitaplatz am Heuweg würde rund 115.000 Euro kosten, das ist mir persönlich zu teuer“, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister und wünschte sich genauere Zahlen von der Verwaltung.
Derweil forderte Marcus Worm (Grüne) die SPD auf, eine Haltung zu dem Projekt zu entwickeln. Karl Hermann Rosell (CDU) bezeichnete die Rechnung der Verwaltung als „Augenwischerei“ und will das Projekt am Heuweg „durchzuziehen“. „Billiger wird es nicht“, so Rosell. Für eine Mehrheit fehlt CDU und Grünen im Ausschuss eine Stimme.