Geesthacht. Alexander von Strombeck ist Nachfolger von Jürgen Wirobski. Eine seiner Aufgaben: Die Geesthachter Messe wieder zu beleben.

Jürgen Wirobski ging als Vorsitzender auf der Jahresversammlung vor einer Woche wie angekündigt von Deck, nun ist Alexander von Strombeck als sein Nachfolger zumindest für zwei Jahre bis zur nächsten Wahl der neue Käpt’n der Wirtschaftlichen Vereinigung Geesthacht. Mit an Bord sind 250 Mitglieder.

Das Bild passt: Zum Teil absolviert von Strombeck sein Homeoffice in der Kajüte seines Flussschiffes „Coney“, das erst seit Kurzem im Hafen des Motor-Yacht-Clubs auf der Elbinsel schwimmt. Alexander von Strombeck ist auch Vorstand der Segler-Vereinigung, die hier ebenfalls Liegeplätze belegt. Überführt hat er sein Boot aus Frankreich.

Geesthacht lernte von Strombeck über das GKSS kennen

Ein weiteres Büro ist in Altengamme, wo der gebürtige Schwarzwälder „an Land“ zu Hause ist. Die Liebe zu Wasser und Schiffen ließ ihn 1992 nach Hamburg ziehen, um Schiffbau zu studieren. Geesthacht lernte von Strombeck 1998 über das GKSS kennen, er war hier wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Dort traf er auch Dr. Axel Meyer, mit dem er die Firma Riftec gründete. Nach 19 Jahren, 12 Jahre davon als Geschäftsführer, hat er das auf die Technik des Rührreibschweißens spezialisierte Unternehmen Anfang vergangener Woche verlassen. Fortan ist der Diplom-Ingenieur auf eigene Rechnung unterwegs. Weil das Rührreibschweißen für immer mehr Branchen interessant wird, konzentriert er sich künftig unter anderem europaweit auf eine Tätigkeit als Berater für Firmen und auf die Qualifikation von deren Mitarbeitern.

„Ich habe eine Motivation, mich über das gewisse Maß hinaus zu engagieren“

Auch zum Amtsstart bei der WVG gibt es natürlich viel zu tun. Warum er vom WVG-Mitglied auf den Posten des Vorsitzenden rückt? „Das ist so eine Lust an Mitgestaltung. Ich habe eine Motivation, mich über das gewisse Maß hinaus zu engagieren“, sagt er.

Einer der ersten Punkte auf der To-do-Liste sind die Gewerbegebietstreffen, die wieder anlaufen sollen, zuerst im Gewerbegebiet Nord: das ist die Mercatorstraße plus die Erweiterung an der Leibnizstraße. Die WVG ist in Gesprächen mit der Wirtschaftsentwicklung der Stadt, es gehe nur noch um die Detailabsprache. Ein weiteres Projekt, das wieder belebt werden soll, ist die Messe Geesthacht. Sie lief zuletzt nicht gut. Die letzte Auflage datiert vom August 2019. Alexander von Strombeck hat ein Interesse an ihrem Fortleben wahrgenommen. Zusammen mit den Unternehmen soll ein Konzept erarbeitet werden, „wie wir das wieder modern und interessant gestalten können. Die Messe muss neu überdacht werden“.

Wie weit soll eigentlich der Einfluss der WVG gehen?

Auch die Kritik, die zuletzt am Kurs unter Jürgen Wirobski geäußert wurde, kennt er natürlich: Es gehe immer weniger um Geesthacht, hieß es. Alexander von Strombeck will Kontinuität in der Vorstandsarbeit wahren, äußert aber auch Sensibilität für diese Bedenken: „Das ist eine der Verständnisaufgaben, die wir jetzt machen müssen. Wie weit soll eigentlich der Einfluss der WVG gehen? Und was wollen die Mitglieder? Wie groß macht es Sinn?“, fragt er sich. „Wir müssen für uns eine Grenze ziehen.“