Geesthacht. Der Gastro-Bereich muss noch aufwendig renoviert werden. Der Ex-Kioskbetreiber ist sauer. Was Pommes damit zutun haben.
Der Ärger über die massive Preissteigerung im Freizeitbad Geesthacht ist noch nicht verflogen und wird auch die Politik, wie mehrfach berichtet, noch weiter beschäftigen. Jetzt trübt die nächste Nachricht die Vorfreude auf die Badesaison: In diesem Sommer wird es im Bad nur einen mobilen Kioskverkauf geben. Die Renovierung des Gastronomiegebäudes soll erst in der kommenden Wintersaison in Angriff genommen werden.
Am 1. September 2020 war das Bad für den bislang 5,6 Millionen Euro teuren Umbau geschlossen worden. Am 1. Mai 2022 wird erstmals wieder geöffnet. Der Nichtschwimmerbereich wurde in der Zwischenzeit neu gestaltet, neue Rutschen und andere Attraktionen wurden eingebaut und die Technik erneuert – aber eben nicht der Gastronomiebereich.
Freizeitbad Geesthacht vorerst nur mit mobilem Kiosk
Wer den mobilen Kiosk betreibt, wollen die städtischen Wirtschaftsbetriebe noch nicht kommunizieren. Auch das kulinarische Angebot sei nicht final. „Sicher ist aber, dass es warme Speisen wie beispielsweise Pommes geben wird“, kündigte Sprecherin Carolin Wettern an.
Das ist ein Affront für den langjährigen Kiosk-Betreiber Günter Brinckmann, dessen Familie insgesamt 49 Jahre hinter dem Tresen im Freibad stand. Seine Pommes haben in der Stadt Kult-Status. Ihm war der Pachtvertrag mit dem Hinweis gekündigt worden, dass fortan auch gesündere Küche angeboten werden solle.
„Klar kann man auch Salate anbieten. Aber nach dem Schwimmen wollen die Leute Currywurst und Pommes“, sagt Rene Breitbach vom Curry Pavillon. Er war nach Informationen unserer Redaktion außer Sebastian Suhr vom Sebastians in Verhandlungen über die Nachfolge. Eine Einigung kam jeweils nicht zustande.
Ausschreibung für feste Gastronomie Ende dieser Saison
„Die Bedingungen haben nicht gepasst. Ich hätte auch den Gastrobereich nutzen wollen“, erklärt Breitbach ohne Groll. Hintergrund: Dieser ist sowohl vom Bad als auch von außen zugänglich und könnte außerhalb der rund halbjährigen Saison genutzt werden, um Einnahmen zu generieren.
Nun gibt es also erst einmal eine Übergangslösung. „Den Betrieb der festen Gastronomie ab der Saison 2023 schreiben wir zum Ende dieser Saison aus. Hier hat jeder Gastronom die Möglichkeit, sich zu bewerben“, sagt Carolin Wettern.
Das Angebot, sich für den neuen Betrieb bewerben zu können, hatte bereits Günter Brinckmann erhalten, nachdem ihm die Kündigung ausgehändigt worden war. Obwohl er gern noch ein paar Jahre bis zur Rente weitergemacht hätte, verzichtete er dankend darauf.