Geesthacht. Am 31. August schließt das Freizeitbad Geesthacht. Dann wird das Nichtschwimmerbecken für vier Millionen Euro umgestaltet.
Brauchen Sie zufällig einen Affenfelsen? Im Geesthachter Freizeitbad wird gerade einer frei. Nach der Umgestaltung des Nichtschwimmerbeckens, die am 1. September beginnt, ist kein Platz mehr für das seit 1988 geschaffene rund fünf mal fünf Meter große Wahrzeichen des Bades.
Beinahe wäre das aus GFK-Kunststoff bestehende Gebilde im Serengeti-Park Hodenhagen gelandet – als echter Affenfelsen. Doch der aufwändige Transport war dem Tierpark dann doch zu umständlich. „Wenn jemand den Felsen haben will, kann er sich bei uns melden“, sagt Björn Griechen von den Stadtwerken Geesthacht, der Projektleiter des Umbaus.
2021 wird das Freibad 60 Jahre alt
Rund vier Millionen Euro nimmt die Wirtschaftsbetriebe Geesthacht GmbH als Hauptanteilseigner der Stadtwerke in die Hand, um das 1961 eröffnete Freizeitbad zum 60. Geburtstag im nächsten Jahr in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Hoch moderne Kunststofffilter sorgen dann für sauberes Wasser.
Der Clou sind aber natürlich die Veränderungen an den Badeflächen: Aus einem Nichtschwimmerbecken werden zwei. Im Bereich des Affenfelsens entsteht ein neues Erlebnisbecken. „Wir bekommen ganz viele neue Attraktionen, wollen aber noch nicht zu viel verraten, um den Überraschungseffekt zu wahren“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Carolin Wettern. Nur so viel ließ sie sich entlocken: „Es kommt eine Art Unterwasser-Schaukel.“
Neu entstehen Erlebnis- und Kursbecken
Ein Gang trennt das Erlebnisbecken künftig von einem neuen Kursbecken, in dem unter anderem Aqua-Fitness angeboten werden soll. Der Auslauf der Rutsche wird dafür verlegt und der Bereich, um eine zweite Rutsche erweitert. Zudem wird das Kleinkinderbecken ganz neu gestaltet. Auch hier wollen die Stadtwerke noch nicht weiter ins Detail gehen – Sie wissen schon: eine Überraschung!
Deshalb soll auch ein blickdichter Bauzaun die Sicht auf den Nichtschwimmerbereich versperren, wenn das Freizeitbad wie gewohnt am 1. Mai 2021 öffnet. Zunächst ist dann nur das Schwimmerbecken nutzbar.
Die Umbauarbeiten sind so geplant, dass sie zum Beginn der Sommerferien 2021 abgeschlossen sind. Damit dieser Zeitrahmen eingehalten werden kann, schließt das Freizeitbad unwiderruflich bereits am Monatsende. Der letzte Badetag ist der 31. August. „Eine Verlängerung bei gutem Wetter wie in den vergangenen Jahren ist diesmal leider nicht möglich“, stellt Projektleiter Griechen klar.
Imbissbetreiber Brinckmann nach 49 Jahren gekündigt
Noch länger als der Affenfelsen zum Freizeitbad gehört übrigens Günter Brinckmann dazu. 49 Jahre lang betreiben er – beziehungsweise zuvor sein Vater Günther mit h – den Imbiss im Bad. Generationen von Kindern schwärmen von seinen Pommes, mit dem unverwechselbaren Geschmack. „Erst gestern ist jemand extra aus Büchen wegen der Pommes gekommen“, betont Brinckmann.
Nach dem Umbau wird er nicht mehr dabei sein. Sein Pachtvertrag ist von den Stadtwerken zum Jahresende kommentarlos gekündigt worden. Neu bewerben will sich der 61-Jährige nicht mehr. „Wir stellen unser Gastronomiekonzept anders auf und wollen auch gesunde Küche anbieten“, sagt Carolin Wettern von den Stadtwerken, die aber betont: „Auf Freibad-Pommes wird auch künftig niemand verzichten müssen.“
Wohl aber auf Günter Brinckmanns Kult-Pommes. Um diese noch einmal zu genießen, bleibt noch Zeit bis zum 31. Oktober. Dann schließt Brinckmann den Außenverkauf am Freibad. Wer Affenfelsen und Pommes aber noch einmal in Kombination genießen will – dem bleiben mit heute noch genau zwölf Tage.