Bauvorhaben auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofes werden konkreter. Verkauf des städtischen Grundstücks an Vorwerker Diakonie steht bevor.

Geesthacht. Das politische Leben der Stadt ruht, jedenfalls soweit es Ausschüsse betrifft. Diese sollten wegen der Corona-Situation nur aus einem wichtigen Grund stattfinden – der sich in diesem Jahr noch nicht gefunden hatte. Anders die Geesthachter Ratsversammlung. Sie soll an diesem Freitag, 12. Februar, abgehalten werden. Beginn ist um 18 Uhr erneut in der Sporthalle Berliner Straße. Dort ist mehr Platz.

Mit „Tagesordnungspunkt 15.6“ findet sich ein Thema, das für die jüngsten und die ältesten Mitbürger der Stadt von Belang ist. Denn es geht bei der „Anhandgabe eines städtischen Grundstücks an der Steinstraße“ um nichts anderes als die Fläche auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofes, auf der das neue Seniorenheim sowie eine Kita gebaut werden sollen. Beides wird die Vorwerker Diakonie betreiben.

Bebauungsplan für neues Seniorenzentrum und Kita rechtskräftig

Vor der Senioreneinrichtung an der Promenade wird zudem ein Gebäude errichtet, in das der Geesthachter Seglerverein als Mieter einziehen wird. Das alte Seglerheim musste der Hafenrandbebauung weichen.

Weil der Bebauungsplan kürzlich rechtskräftig geworden ist, müssen nun in einem sogenannten Anhandgabevertrag Rahmenbedingungen und weiteres Vorgehen zwischen Vorwerker Diakonie und Stadt festgelegt werden. Die Ratsversammlung soll am Freitag über die Vereinbarung entscheiden.

Kaufpreis für das Grundstück beläuft sich auf 1,7 Millionen Euro

Die Stadt ist Eigentümerin des Grundstücks, das an die Elbterrassen III grenzt, die gerade vom Bauunternehmen Züblin bebaut werden. Es ist die Fläche, auf der vor Kurzem zwei entdeckte Fliegerbomben für Aufregung sorgten.

Das Grundstück liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplanes für den Westhafen III. Die Gesamtfläche beträgt etwa 9355 Quadratmeter. Das Kaufangebot des Grundstücks weist unter Berücksichtigung der sozialen Zweckbindung einen marktüblichen Preis in Höhe von 1,7 Millionen Euro aus, so legt es die Stadt fest.

Seniorenheim soll bis zu 130 Plätze bieten, die neue Kita 70 Plätze

Bestimmt werden auch Größe und Mindestdauer der Nachfolgeeinrichtung des städtischen Seniorenzentrums Am Katzberg. Größer soll es werden, nach Fertigstellung über 115 bis 130 Plätze verfügen. Das Katzberg-Heim verfügt über etwa 80 Plätze. Die Kindertagesstätte soll das auf dem Grundstück befindliche denkmalgeschützte Reetdachhaus mit einbeziehen, mindestens 70 Kinder sollen dort betreut werden können.

Entsprechend der Absichtserklärung, dauerhaft für eine sozialen Zwecken dienende Nutzung zu sorgen, wird angestrebt, dass die Diakonie Seniorenzentrum und Kita über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren ab der jeweiligen Eröffnung betreibt. Wenn dann eine anderweitige Nutzung des Grundstücks beabsichtigt wird, kann die Stadt Geesthacht das Grundstück zu einem dann zu ermittelnden Verkehrswert zurückkaufen.

Auch Segler soll auf benachbarter Fläche ein neues Vereinshaus erhalten

Weil es ökonomisch so sinnvoll erscheint, soll die Vorwerker Diakonie auch den dritten Bau gleich miterrichten, bei dem es um die Segler geht. Die Wassersportler sind mittlerweile von ihrem ursprünglichen Plan abgerückt, selbst Bauherren zu werden.

Im Zusammenhang mit der Errichtung des neuen Seniorenzentrums sollen durch die Diakonie für die Stadt – ebenfalls zu marktüblichen Preisen – auf dem südlich angrenzenden städtischen Grundstück Räumlichkeiten für eine Nutzung durch die Seglervereinigung errichtet werden, heißt es in der Vorlage. Als Mieterin allerdings tritt die Stadt Geesthacht auf. Die Kosten werden zwischen Diakonie und Stadt abgestimmt und durch die Stadt getragen.