Geesthacht. Entwarnung: Nach gerade einmal zweieinhalb Stunden konnten Zünder und Ladung erfolgreich aus der Fliegerbombe entfernt werden.

Die Bombe in der Geesthachter Hafencity war bereits der fünfte Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, um den sich die Männer des Kampfmittelräumdienstes aus Felde bei Kiel im Dezember kümmerten. Insgesamt war es heute ihr 24. Einsatz in diesem Jahr – und der zweite in Geesthacht innerhalb von zehn Tagen.

Am Mittwoch war die zweite Bombe auf der Baustelle an den Elbterrassen III an der Steinstraße entdeckt worden (wir berichteten). Sie lag nur rund 30 Meter vom ersten Blindgänger entfernt. In einem 500-Meter-Radius um den Fundort mussten rund 450 Einwohner und Arbeiter von Betrieben das Gebiet ab 10 Uhr räumen. Wer nicht anders unterkam, konnte als Ausweichquartier die Halle der Alfred-Nobel-Schule aufsuchen.

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Geesthacht Bombenentschärfung

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    Wie die Entschärfung der Fliegerbombe in Geesthacht ablief, lesen Sie hier in unserem Liveblog:

    12:38 Uhr:

    Das war eine tolle Teamleistung! Sprengmeister Hans-Jörg Kinsky sagt: Es war schwieriger als letzte Woche, obwohl es da länger gedauert hat."

    12:18 Uhr:

    Entwarnung des Kampfmittelräumdienstes: Der Blindgänger in der Geesthachter Hafencity wurde erfolgreich entschärft.
    Entwarnung des Kampfmittelräumdienstes: Der Blindgänger in der Geesthachter Hafencity wurde erfolgreich entschärft.

    Das ging schneller als erwartet: Der Blindgänger in der Geesthachter Hafencity ist entschärft! Entwarnung! Das hat der Kampfmittelräumdienst gerade bekannt gegeben. Das Gebiet wurde durch ein Knallsignal und grünes Licht freigegeben. Die Straßensperrungen werden nun nach und nach aufgehoben. Anwohner können in ihre Wohnungen zurück.

    12:13 Uhr:

    Ein Rückblick: Am Mittwoch mussten Alexander Matera und Hans-Jörg Kinsky vom Kampfmittelräumdienst aus Kiel erneut in die Geesthachter Hafencity ausrücken, da auf der Baustelle der Elbterrassen III die nächste Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden war. Einen Steinwurf von der Stelle entfernt, an der am 9. Dezember mit großem Aufwand ein Blindgänger entfernt worden war. Bei einer ersten Begutachtung am Mittwoch stellten Matera und Kinsky fest, dass - wie bei Bombe Nummer eins - der Heckzünder deformiert ist.

    11:52 Uhr:

    Bei der heutigen Bombenentschärfung in Geesthacht sind 20 Mitarbeiter der Stadtverwaltung zur Unterstützung dabei. Ebenso elf Mitarbeiter vom städtischen Bauhof. Die Freiwillige Feuerwehr Geesthacht ist mit 35 Kameraden vor Ort.

    11:31 Uhr:

    Erste Nachrichten vom Kampfmittelräumdienst: Der Frontzünder (Foto) der Fliegerbombe ist raus. Nun muss nur noch der Heckzünder entfernt werden. Er soll herausgeschraubt werden.

    11:29 Uhr:

    Die Fliegerbombe liegt etwa drei Meter tief im Boden und wurde jetzt bei Bauarbeiten für das nächste Vorhaben der Hafencity entdeckt. Die Bombe, die am 9. Dezember entschärft worden war, lag etwa zwei Meter tief unter der Erde.

    11:18 Uhr:

    Nahaufnahme des Blindgängers in Geesthacht.
    Nahaufnahme des Blindgängers in Geesthacht.

    Die Entschärfung der 500-Pfund-Bombe ist in vollem Gange. Wie lange das dauern wird, ist unklar, hängt vom Zustand des explosiven Funds ab. Hier eine Nahaufnahme des Blindgängers.

    10:50 Uhr:

    Diese Fliegerbombe muss entschärft werden.
    Diese Fliegerbombe muss entschärft werden.

    Da ist die Bombe! Sie ist aufgebockt, um daran besser arbeiten zu können. Die Sprengmeister sind bei der Arbeit.

    10:38 Uhr:

    Es geht los. Ein lauter Knall war zu hören und rotes Licht war über der Fundstelle in der Geesthachter Hafencity zu sehen. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, ertönt erneut ein Knall - dieses Mal allerdings verbunden mit einem grünen Licht.

    10:25 Uhr:

    Bernhard und Erika Gröning mit ihrem Hund Balou.
    Bernhard und Erika Gröning mit ihrem Hund Balou.

    In der Sporthalle der Alfred-Nobel-Schule sind 16 Personen aus dem Sperrgebiet anwesend. Beim letzten Mal waren 18 Personen vor Ort. Sie werden von Helfern der Stadtverwaltung und des DRK betreut. Bürgermeister Olaf Schulze ist auch eingetroffen und begrüßt die Bürger. Auch das Ehepaar Gröning ist mit ihrem Hund Balou da. Sie leben seit einem Jahr in Geesthacht. Nach der ersten Bombenentschärfung hatten sie gesagt, dass solch ein Vorfall nicht wiederholungsbedürftig ist. "Und jetzt sitzen wir schon wieder hier", sagt Erika Gröning und lacht.

    10:15 Uhr:

    Der Fundort wird für die Entschärfung vorbereitet.
    Der Fundort wird für die Entschärfung vorbereitet.

    Sprengmeister Hans-Jörg Kinsky und sein Team heben die Fliegerbombe auf einen Bock, um besser daran arbeiten zu können. Doch wie ist es möglich, die Fliegerbombe überhaupt hochzuheben ohne diese zu entzünden? Kinsky: "Wir wissen, dass es sich hierbei um einen mechanischen Standardzünder der US-Amerikaner handelt und es kein Langzeitzünder ist." Deswegen könne die Bombe vorsichtig hochgenommen werden.

    10:07 Uhr:

    Das betroffene Gebiet ist geräumt. Anwohner haben ihre Wohnungen verlassen. Die Straßen sind abgesperrt: An vier Stellen im Umfeld der Steinstraße wurden Vollsperrungen für Autos aufgebaut, acht Sperrungen betreffen Fußgängerwege. Nun kann die heiße Phase beginnen.

    10:01 Uhr:

    Bei der vergangenen Entschärfung am Mittwoch, 9. Dezember, kam die Entwarnung des Kampfmittelräumdienstes gegen 14 Uhr. Damit wurde der maximal geplante Zeitrahmen ausgereizt. Für heute wurde gleich eine längere Zeitspanne angesetzt. Die Polizisten im Sperrgebiet haben die betroffenen Anwohner darauf eingestimmt, dass sie vermutlich erst gegen 16 Uhr in ihre Wohnungen können.

    9:40 Uhr:

    Straßen im 500-Meter-Radius rund um die Fundstelle der Bombe sind abgesperrt. Mitarbeitende des städtischen Betriebshofes, der Freiwilligen Feuerwehr Geesthacht und die Polizei sind im Einsatz. Die Evakuierung läuft.

    9:33 Uhr:

    Alexander Matera vom Kampfmittelräumdienst begutachtet die Fliegerbombe.
    Alexander Matera vom Kampfmittelräumdienst begutachtet die Fliegerbombe.

    Auch der Kampfmittelräumdienst ist schon da. Alexander Maters ist schon mal bei der Bombe und bereitet alles notwendige für die anstehende Entschärfung vor.

    9:22 Uhr:

    Bürgermeister Olaf Schulze ist am Fundort der zweiten Fliegerbombe und verschafft sich einen Überblick über die Lage.
    Bürgermeister Olaf Schulze ist am Fundort der zweiten Fliegerbombe und verschafft sich einen Überblick über die Lage.

    Bürgermeister Olaf Schulze ist am Fundort der Fliegerbombe eingetroffen und verschafft sich ein Bild über die Lage. Er sagt: "Dieses Mal ging alles schneller, wir wussten schon, was zutun ist." Das sehen die Bürger anscheinend ähnlich, beim extra eingerichteten Bürgertelefon gab es bisher deutlich weniger Anrufe als beim Einsatz am 9. Dezember.

    9:15 Uhr:

    Erste Anwohner der Steinstraße verlassen ihre Wohnungen.
    Erste Anwohner der Steinstraße verlassen ihre Wohnungen.

    Die ersten Anwohner der Steinstraße in der Geesthachter Hafencity verlassen ihre Wohnhäuser. Einige von Ihnen warten auch auf einen Busshuttle. Vorrangig ältere Menschen, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind und in der Einrichtung der AWO wohnen. Sie werden in das Ausweichquartier in die Turnhalle der Alfred-Nobel-Schule an der Grenzstraße 1 gebracht.

    9:10 Uhr:

    Bombe in der Geesthachter Hafencity wird am Mittwoch entschärft
    Bombe in der Geesthachter Hafencity wird am Mittwoch entschärft

    Ein erster Bagger ist am Fundort der Fliegerbombe eingetroffen. Mit dem Bagger legen die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes den am Mittwoch entdeckten Blindgänger behutsam frei. Unser Reporter ist live vor Ort und blickt von der Elbe aus auf den ehemaligen Bauhof der Stadt Geesthacht.

    9:00 Uhr:

    Die Steinstraße (ab Pier 3) ist gesperrt. Gleiches gilt für Dünenstraße, Wärderstraße und Teile der Düneberger Straße. Die eigentliche Entschärfung beginnt gegen 11 Uhr und kann bis zu drei Stunden dauern. Die Stadt hat ein Bürgertelefon eingerichtet: 04152/13 19 20.

    Lesen Sie auch:

    Wann beginnt die Evakuierung des Sperrgebiets in Geesthacht?

    Ab 9 Uhr werden die Straßensperren für Autofahrer, Radfahrer sowie Fußgänger eingerichtet. Gesperrt ist der Bereich zwischen Steinstraße (ab „Pier 3“), Wärderstraße, Düneberger Straße (ab Einmündung Lichterfelder Straße) und Dünenstraße. Auch der Schiffsverkehr auf der Elbe ist eingestellt. Bis spätestens 10 Uhr müssen die rund 450 Personen, die im Evakuierungsgebiet wohnen, und Mitarbeiter aus den betroffenen Unternehmen den Bereich verlassen haben.

    Bombenfund in Geesthacht: Wo können die betroffenen Anwohner hin?

    Für Anwohner, die keine Möglichkeit haben, sich während der Bombenentschärfung anderweitig aufzuhalten, ist ab 8 Uhr die Sporthalle der Alfred-Nobel-Schule in der Grenzstraße als Ausweichquartier geöffnet. Wichtiger Hinweis: Die Halle wird entsprechend vorbereitet, sodass Abstände zwischen den Personen eingehalten werden können. Zudem müssen Mund- und Nasenbedeckungen getragen werden. Die Stadt Geesthacht weist grundsätzlich darauf hin, dass sich die betroffenen Personen auf einen mehrstündigen Aufenthalt einstellen sollen.

    Straßensperrungen während der Bombenentschärfung - Übersicht:

    • Teile von Steinstraße (Höhe Pier 3)
    • Höhe Steinstraße Nummer 3
    • Wärderstraße
    • Steglitzerstraße
    • Dünenstraße (westlich Einmündung Bahnstraße/Sandstraße)
    • Sandstraße
    • Baustraße
    • Elbblick
    • Elbstieg

    Umleitungen erfolgen über Heuweg, Spandauerstraße, Düneberger Straße (Höhe Haus 117, östlich Einmündung Lichterfelder Straße), Am Schleusenkanal (Höhe Haus 8-10), Sielstraße, Markt sowie Rathausstraße und werden entsprechend ausgeschildert. Den Weisungen der Polizei ist in jedem Falle Folge zu leisten.

    Bombenfund in Geesthacht: Werden Busse umgeleitet?

    Mögliche Fahrplanänderungen des ÖPNV können auf den Seiten der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH unter www.vhhbus.de und unter www.hvv.de nachgelesen werden.

    Wann beginnt die Entschärfung der Bombe in Geesthacht?

    Wenn alle Anwohner den Sperrbezirk in Geesthacht verlassen haben, kann mit der Entschärfung begonnen werden. Vorgesehen ist ein Beginn der Arbeiten um 11 Uhr.

    Evakuierung in Geesthacht: An wen wende ich mich, wenn ich Hilfe benötige?

    Die Stadtverwaltung hat ein Bürgertelefon unter 04152/131920 eingerichtet. Die Nummer ist am heutigen Freitag von 7 bis 18 Uhr zu erreichen.

    Wann können die Anwohner zurück in Ihre Wohnungen?

    Läuft alles planmäßig und ohne Komplikationen, dürften die Arbeiten gegen Mittag oder den frühen Nachmittag beendet sein. Laut der Stadtverwaltung sollen sich die betroffenen Anwohner auf eine dreistündige Abwesenheit einrichten.

    Sind Drohnenaufnahmen während der Bombenentschärfung erlaubt?

    Drohnenaufnahmen über dem abgesperrten Bereich, zu dem auch der östliche Teil der Elbinsel, der Menzer-Werft-Platz sowie das niedersächsische Deichvorland zählen, sind untersagt.