Geesthacht. Wegen des Wintereinbruchs müssen provisorische Röhren am Geesthachter Stauwehr abgebaut werden. Bündnis lädt Verkehrsminister Scheuer.

Der Wintereinbruch hat Auswirkungen auf die Heberleitung am Geesthachter Stauwehr. Die provisorischen Röhren, die für eine Lockströmung sorgen und Fische zur Fischaufstiegsanlage leiten, werden vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt vorerst zurückgebaut, bis es wieder milder wird. Derzeit könnte sich Eis bilden und die Anlage beschädigen. Für die Arbeiten soll die Straße Haus am Wehr ab der Kreuzung Auf der Schleuseninsel bis einschließlich Dienstag, 9. Februar, gesperrt werden.

Unterdessen sieht die SPD-­Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer die Fischtreppenrettung in Verantwortung des Bundes. Hintergrund: Der Energiekonzern Vattenfall will sein Kohlekraftwerk in Moorburg stilllegen. Vattenfall hatte für die Fischtreppe bisher die ­Verantwortung als Ausgleich für
die Inbetriebnahme des Kohle­kraftwerks.

Provisorische Röhren für Löckströmung müssen zurückgebaut werden

Das Aktionsbündnis „future 4 fishes“ wollte wissen, wer für die ökologische Durchgängigkeit der Elbe und das Funktionieren der Fischtreppe verantwortlich ist, wenn das Kohlekraftwerk vom Netz geht. „Um die Verantwortlichkeiten zu klären, schien es naheliegend, diese Frage ganz grundsätzlich in Bezug auf Bundeswasserstraßen zu klären“, so Dr. Nina Scheer.

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Eine von ihr an den Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages gerichtete Frage ergab, dass die Verantwortung beim Bund liegt. Damit sei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in der Verantwortung, die Durchgängigkeit dauerhaft zu gewährleisten, so Scheer. Das Bündnis „future 4 fishes“ will den Bundesminister nun nach Geesthacht einladen und auf den Handlungsbedarf hinweisen.

Nabu und BUND stellen Forderung nach einer „dauerhaften Lösung“

„Als dauerhafte Lösung müssen die Rinnen in der Überlaufschwelle fertiggestellt werden“, fordern Heike Kramer und Jens Gutzmann vom Naturschutzbund (Nabu) Geesthacht. „Die bestmögliche ökologische Durchgängigkeit, die am Nordufer prinzipiell möglich ist, sollte oberstes Ziel sein“, erläutern zudem Bettina und Gerhard Boll vom BUND.