Geesthacht. SH Netz kontrolliert turnusmäßig die Hochspannungsleitungen aus der Luft. Rundflüge vermutlich zwischen dem 13. und 14. Januar.
Hubschrauber, die dicht über der Hochspannungsleitung auf der Stelle knattern: Auch im Himmel über Geesthacht wird das möglicherweise für einige Passanten beunruhigende Szenario wieder zu sehen sein. Es ist harmlos, turnusmäßig kontrolliert Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) seine Leitungen per Helikopter.
Diese jährlichen Sichtkontrollen aus der Luft sollen zur hohen Versorgungssicherheit im Stromnetz beitragen und eine störungsfreie Stromversorgung ermöglichen. Abgeflogen werden voraussichtlich zwischen dem 13. und 14. Januar rund 22 Kilometer des 110.000 Volt-Netzes im Herzogtum Lauenburg.
Störungsfreie Stromversorgung: SH Netz mit Hubschraubern im Einsatz
Aus der Luft begutachten und protokollieren zwei Techniker von SH Netz den Zustand der Leitungen sowie Seile, Isolatoren und Armaturen. Dazu steuert der Pilot den Hubschrauber bis auf wenige Meter an die Hochspannungsleitungen heran und verharrt für kurze Zeit im Schwebeflug neben ihnen.
Auf diese Weise arbeiten sich Pilot und Crew mit höchster Konzentration Mast für Mast und Leitungsmeter für Leitungsmeter voran. Nach zwei bis drei Stunden muss der Hubschrauber dann zum Tanken landen, bevor der nächste Kontrollflug beginnen kann. Bei Nebel, Sturm oder Gewitter können sich die Flüge kurzfristig verschieben. Auch können – je nach Flugwetter und Windrichtung – Strecken vorgezogen oder kurzfristig getauscht werden.
Spielen Sicht und Witterung mit, sollen an den beiden Tagen die Strecken Niendorf-Segeberg-Bornhöved-Brachenfeld-Wattenbek-Stolpe sowie Lübeck-Schwartau-Siems; Krümmel sowie Kummerfeld-Elmshorn-Heede-Glückstadt geschafft werden.
Dokumentation der Abstände zwischen Bäumen und Hochspannungsleitungen
Bei dieser Inspektionsart in der Leitungstrasse wird das Hauptaugenmerk auf die Leiter- und Erdseile sowie die verbauten Armaturen zwischen den Masten gelegt. Blitzeinschläge etwa könnten Seilschäden verursacht haben, die dann präventiv instandgesetzt werden. Zusätzlich wird der Abstand von Bäumen und Büschen zu den Hochspannungsleitungen dokumentiert und die Masten auf Vogelnester kontrolliert.
Durch die besondere Perspektive und Nähe zu den Anlagen ist die Befliegung effektiver als eine Begehung samt Besteigung der Masten. Außerdem müssen keine Leitungen abgeschaltet werden. Perspektivisch möchte SH Netz gerne einen Teil der Leitungskontrolle mit Drohnen durchführen. Hierzu hat der Netzbetreiber im Sommer 2020 bereits einen Testpiloten gestartet.
Die SH Netz betreibt für rund 2,8 Millionen direkt oder indirekt angeschlossene Kunden Strom- und Gasleitungen in mehr als 900 Kommunen in Schleswig-Holstein. Über 400 schleswig-holsteinische Kommunen halten Anteile an SH Netz. Sie haben umfangreiche Mitspracherechte und erhalten eine Garantiedividende. Das Unternehmen beschäftigt 1300 Mitarbeiter an vielen Standorten im Land.SH Netz hat als Partner der Energiewende bereits zehntausende Windräder und Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen.
Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen Energielösungen und unterstützt den Ausbau der Elektromobilität. Zum Engagement für mehr Klimaschutz gehören beispielsweise Biogas- und Power-to-Gas-Anlagen, mit denen SH Netz überschüssigen Windstrom als Wasserstoff im Erdgasnetz speichert.