Kiel . Breitbandausbau im Norden kommt voran: Minister Buchholz und Mobilfunkanbieter ziehen positive Bilanz. Das sind die Ziele für 2021.
Der Ausbau der Mobilfunknetze und Glasfaseranschlüsse in Schleswig-Holstein ist im vergangenen Jahr kräftig vorangekommen. Etwa 12 bis 49 Prozent der Funklöcher im Mobilfunknetz hätten die Anbieter schließen können, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Montag in Kiel.
Zusammen mit den drei Netzanbietern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland informierte er über die Fortschritte im Mobilfunknetz-Ausbau. Im vergangenen Jahre hatte der Minister bei einem Mobilfunk-„Gipfel“ mit den drei Anbietern noch von mehr als 500 Funklöchern in Schleswig-Holstein gesprochen, davon betrafen den Bereich der reinen Telefonie 190 Funklöcher.
Anbieter: Wir erreichen 99,4 Prozent mit LTE-Mobilfunknetzen
Die drei Anbieter erreichen nach eigenen Angaben mit ihren LTE-Mobilfunknetzen inzwischen 99,4 Prozent der Bevölkerung (Vodafone), 99 Prozent (Deutsche Telekom) und 97 Prozent (Telefónica Deutschland).
Bei der Datenversorgung durch das LTE-Netz hatte nach Vorjahresangaben in 341 Fällen zumindest einer der drei Anbieter kein Netz gehabt. Inzwischen verfügen laut Buchholz in Schleswig-Holstein 95 Prozent der Haushalte über den LTE-Standard, das seien 5 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Und 48 Prozent der Haushalte in Schleswig-Holstein seien ans Glasfasernetz anschließbar. Im Bundesdurchschnitt seien es dagegen nur 8 bis 10 Prozent. Die Netzanbieter kündigten an, den Ausbau weiter voranzutreiben.
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Probleme gibt es immer noch auf Autobahnen und auf Bahnstrecken
Buchholz betonte, übereinandergelegt erreichten die drei Anbieter eine flächendeckende Abdeckung von 100 Prozent. „Aber wer hat schon drei Sim-Karten?“ Probleme könne es immer noch auf Autobahnen und auf Bahnstrecken geben. Aber auch hier sei man deutlich besser geworden.
455 neue Sendemasten in Schleswig-Holstein geplant
Der Bau neuer Sendemasten lag im vergangenen Jahr mit 861 sogar über Plan (748). Bei den Antennen dagegen wurden die angestrebten 174 Anlagen verfehlt, es wurden nur 138 neue Antennen errichtet. Dies habe auch mit Genehmigungsverfahren zu tun, sagte Buchholz. Marcus Isermann von der Deutschen Telekom forderte: „Wir brauchen Tempo bei den Genehmigungsverfahren und Erleichterungen im Baurecht.“ Für 2021 sind in Schleswig-Holstein 455 neue Sendemasten und 189 neue Antennenanlagen geplant.
Das Land will demnach zudem prüfen, ob Masten auch auf Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben installiert werden können.