Hamburg/Güster. Polizei sucht weiter nach vermissten Bergedorfer und geht von Gewaltverbrechen aus. Es fehlt eine heiße Spur. Ermittlungen dauern an.

Nils Hansen aus Hamburg-Lohbrügge wird seit dem 20. Oktober vermisst. Seit Dezember ermittelt die Mordkommission K1. Der Grund: Es ist nicht auszuschließen, dass der 47-Jährige Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Eine erste, groß angelegte Suche nach einer Leiche hatte es Mitte Dezember gegeben. Ein Campingplatz in Güster (Herzogtum Lauenburg) wurde durchforstet. Erfolglos. Nun teilte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit, dass auch eine zweite Suche ohne Ergebnis war. "In der vergangenen Woche haben Taucher den See neben dem Campingplatz abgesucht", so Ulla Hingst, Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Bei der ersten Durchsuchungsaktion hatten Beamte des technischen Zuges der Bereitschaftspolizei aus Eutin sowie Mitglieder des Technischen Hilfswerkes auf dem Campingplatz "Blaue Lagune" in der Nähe von Büchen sogar den Boden rund um einen Wohnwagen ausgehoben. Ulla Hingst, Sprecherin der Staatsanwaltschaft: "Es gab Hinweise, dass es Erdbewegungen gab."

Vermisster Mann aus Bergedorf zuletzt im Herzogtum Lauenburg gesehen

Blitzerfoto: Nils Hansen in seinem dunkelgrauen Audi Q5 S-Line mit auffällig schwarzen Felgen und Hamburger-Kennzeichen.
Blitzerfoto: Nils Hansen in seinem dunkelgrauen Audi Q5 S-Line mit auffällig schwarzen Felgen und Hamburger-Kennzeichen.

Die letzte Spur von Nils Hansen hat sich am 20. Oktober verloren. Er wollte nach Lübeck fahren, doch dort kam er nie an. Inzwischen haben Zeugen ausgesagt, dass der vermisste 47-Jährige zuletzt auf dem Campingplatz in Güster gesehen wurde.

Die Familie von Nils Hansen hatte eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgegeben, als sie von einem auf den anderen Tag nichts mehr von ihm hörte. Auch nutzen die Angehörigen Soziale Netzwerke wie Facebook. Dort bitten sie um Hilfe und Hinweise bei ihrer Suche.

Da Nils Hansen als eine sehr zuverlässige Person gilt und er plötzlich mehrere Termine hatte verstreichen lassen und auch seiner Arbeitsstelle fernblieb, nahm das Landeskriminalamt der Polizei Hamburg die Ermittlungen auf.

Polizei findet ausgebrannten Audi Q5 in Geesthacht

Bislang konnten die Beamten den Vermissten nicht finden. Zunächst hatte die Polizei nicht ausgeschlossen, dass sich Hansen in einer hilflosen Lage befinden könnte. Mittlerweile gehen die Ermittler von einer Straftat aus: Am 26. Oktober, eine knappe Woche nach Hansens Verschwinden, fanden Beamte seinen dunkelgrauen Audi Q5 S-Line mit auffällig schwarzen Felgen und Hamburger Kennzeichen in Geesthacht – völlig ausgebrannt.

„Aufgrund der Gesamtumstände halten es die Ermittler für möglich, dass der 47-jährige Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist“, sagt die Pressesprecherin der Lübecker Staatsanwaltschaft, Ulla Hingst.

Zeugenaufruf: Wer kann Hinweise geben?

Die Ermittler suchen weiterhin dringend Zeugen, die Angaben zum ausgebrannten Audi oder dem vermissten Nils Hansen machen können. Oberstaatsanwältin Ulla Hingst: "Aus den bisherigen Hinweisen seitens der Bevölkerung hat sich keine heiße Spur ergeben." Hinweise nimmt die Polizei unter Telefon 0451/1310 oder per E-Mail an K1.Luebeck.BKI@polizei.landsh.de entgegen.