Geesthacht. Vorbereitung für Elbterrassen III: Was die Bauarbeiter außer gut sechzig Jahre alten Ausgaben der Bergedorfer Zeitung noch fanden.
Am Montag vor einer Woche bekam Hauke Haberlandt einen Anruf, auf den er gehofft hatte. Am Apparat war der Abbruchunternehmer, der mit dem Abriss des Vereinsheimes der Segler-Vereinigung Geesthacht betraut war. Das Haus der Wassersportler war dem Projekt der Elbterrassen III im Weg, deren Bau nun begonnen hat.
Man habe die Zeitkapsel bei den Arbeiten gefunden, wurde dem Vereinsvorsitzenden mitgeteilt. Die wasserdicht verschlossene Plastikröhre war am 28. Mai 1961 bei der Grundsteinlegung für das Seglerheim im Erdboden deponiert worden. Fast 60 Jahre später kam nun wieder ans Tageslicht, was damals vergraben wurde.
Abriss des Seglerheims: Zeitkapsel mit Bergedorfer Zeitung gefunden
Zum Vorschein kamen zwei Ausgaben der Bergedorfer Zeitung vom 27. und 28. Mai 1961, ein Brief von Mitgliedern der Segler-Vereinigung mit vier noch nicht identifizierten Unterschriften und ein kompletter Satz der damals gebräuchlichen Münzen – insgesamt acht Stück, von einem Pfennig bis zum „Heiermann“, dem Fünf-Mark-Stück.
Die Münzen hatten die Zeit unter der Erde nicht so gut überstanden und haben reichlich Patina angesetzt. Die bz dagegen lässt sich noch prima blättern und lesen. US-Präsident John F. Kennedy und seine – heute historische – Ankündigung, Menschen auf den Mond zu schicken sowie der Vorschlag zur Aussetzung der Arbeitslosenbeiträge waren Themen der Schlagzeilen.
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Woher die bauliche Keimzelle für das Seglerheim kam, ist ungeklärt. Ein älterer Segler glaubt sich vage zu erinnern, dass die Kantine, die beim Bau des Geesthachter Stauwehres für die Verpflegung der Arbeiter errichtet worden war, nach Geesthacht ans Elbufer transportiert worden sein könnte, berichtet Hauke Haberlandt. Die Segler hoffen, dass die Zeit ohne Vereinsheim 2022 zu Ende geht. An der Promenade der Elbterrassen III sollen sie ein neues Domizil beziehen.