Wohltorf. Auf dem Kirchberg entsteht das größtes Bauprojekt der Gemeinde für 5,2-Millionen-Euro. Wie mit Kostensteigerungen umgegangen wird.

Jetzt weht der Richtkranz über Wohltorfs großem Bauprojekt: Auf dem Kirchberg entsteht ein Gemeindezentrum, in dem neben der Kindertagesstätte auch ein Gemeindesaal untergebracht ist. Mehr als 100 Gäste haben jetzt das Richtfest für den rund 5,2 Millionen Euro teuren Neubau gefeiert, der mit 700.000 Euro vom Land gefördert wird. Besonders an diesem Projekt ist die Zusammenarbeit der politischen Gemeinde und der Kirchengemeinde.

Etwas aufgeregt greift Bürgermeister Gerald Dürlich zum Mikrofon, um die Gäste zu begrüßen. Seit dem Baustart läuft es zügig auf der Baustelle. „Unser Dank geht an die ausführenden Firmen, die Zusammenarbeit läuft toll, ohne Probleme und sehr kooperativ“, sagt Dürlich erfreut.

Richtfest für Kita und Saal: Wohltorfs 5,2-Millionen-Euro-Projekt

Bisher läuft alles glatt auf der Baustelle. Trotzdem rechnet Wohltorfs Bürgermeister mit steigenden Baukosten, die aber eingeplant sind. „Eine Kostensteigerung ist abgesprochen mit dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), das die Fördermittel stellt“, erklärt er.

Über Wohltorfs größtem Bauprojekt für 5,2 Millionen Euro – hier entstehen eine neue Kita und der Gemeindesaal – weht jetzt der Richtkranz.
Über Wohltorfs größtem Bauprojekt für 5,2 Millionen Euro – hier entstehen eine neue Kita und der Gemeindesaal – weht jetzt der Richtkranz. © Stephanie Rutke | Stephanie Rutke

Ausführender Architekt ist Paul Gössler, der in Wohltorf aufgewachsen ist und in der Kirche getauft und konfirmiert wurde. Er hat den zweigeschossigen Neubau als nachhaltiges Gebäude in ressourcenschonender Bauweise geplant. Viele der Elemente wurden vorgefertigt geliefert und vor Ort montiert.

Holz und roter Klinker bestimmen die Fassade

Holz spielt hier eine große Rolle: Die Fassade ist mit Lärchenholz verkleidet, die rote Klinkerfassade nimmt Bezug zur benachbarten Kirche und dem Pastorat. Auch im Innenbereich sind die Wand- und Deckenoberflächen und Einbauten aus Holz. Holz-Akustikelemente in den Aufenthaltsbereichen sorgen für eine nutzerfreundliche Atmosphäre.

Das Richtfest bei strahlendem Sonnenschein war eine Herausforderung für die Handwerker: Als der Richtkranz vom Kran in die Luft gezogen wurde, betraten sie das Dach des Neubaus. „Hier steigen die Temperaturen schnell auf mehr als 40 Grad“, verriet einer der Handwerker. Zimmerermeister Stefan Waidikat, Geschäftsführer der ausführenden Firma Rust Dachwerk aus Glinde, hob das Glas unter dem Applaus der Gäste zum traditionellen Richtspruch.

Gemeindesaal für Politik, DRK und Volkshochschule

Dann hatten die Kitakinder zusammen mit Kirchenmusikerin Andrea Wiese ihren großen Auftritt. Sie stimmten einen Klassiker an, der bei keinem Bauprojekt fehlen darf: „Wer will fleißige Handwerker seh’n?“. Für die künftigen Nutzer der neuen Kindertagesstätte hatten die Handwerker besondere Geschenke mitgebracht: einen Puppenwagen voller Teddys, fünf Insektenhotels, die die Kinder bunt bemalen können, und einen Laufwagen mit kleinen Boxen voller Stifte. In der neuen Einrichtung wird Platz für 120 Kinder sein.

Außerdem entsteht hier der neue Gemeindesaal, der künftig auch für politische Sitzungen genutzt werden soll. Das Deutsche Rote Kreuz und die Volkshochschule werden die Räume ebenfalls nutzen. Bisher liegt das Bauprojekt gut im Zeitplan. „Mit der Fertigstellung rechnen wir Ende des Jahres, sodass die Kita Anfang 2024 den Betrieb aufnehmen kann“, erklärt Bürgermeister Gerald Dürlich.