Hamburg. Auf der Autobahn 24 hatte bei Güster eine Kollision ein Inferno ausgelöst. Zu welchen Uhrzeiten jetzt eine Durchfahrt möglich ist.

  • Autobahn 24 zwischen Hornbek und Gudow in Richtung Berlin am 27. und 28. Mai erneut voll gesperrt.
  • Nach Lkw-Kollision ermittelt die Polizei gegen einen der Fahrer.
  • Straße durch Unfall schwer beschädigt.

Drei Lkw standen in Flammen, ein Feld brannte lichterloh, 150 Feuerwehrleute im Dauereinsatz – unter den Folgen des verheerenden Unfalls auf der Autobahn 24 haben nach wie vor die Autofahrer zu leiden. Denn nach dem folgenschweren Unfall in Höhe Güster am Freitagabend und einer 30-stündigen Vollsperrung muss die A24 nun an zwei Tagen erneut voll gesperrt werden.

Wie die Autobahn GmbH Nord am Montagnachmittag mitteilte, sei der betroffene Abschnitt zwischen der AS Hornbek und Gudow bereits am heutigen Montag (27. Mai, 7 Uhr) in Richtung Berlin voll gesperrt worden. Eine Autobahnmeisterei behebe aktuell die Schäden, die am Wochenende durch den Brand entstanden seien. „Das Schadensmaß ist deutlich höher als zunächst angenommen“, so die Autobahn GmbH.

Autobahn 24: Nach Lkw-Brand auf A24 erneut Vollsperrung

Am Montag hätten die Fachleute damit begonnen, die beschädigten Stellen zu fräsen. Um 19 Uhr soll dann wieder ein Fahrstreifen auf der Strecke freigegeben werden. Am Dienstag (28. Mai), wenn die schadhaften Betonplatten ausgewechselt werden sollen, wiederholt sich das Ganze: Vollsperrung ab 7 Uhr, Freigabe einer Spur ab 19 Uhr.

Diese Einstreifigkeit bleibe dann bis zum 30. Mai (Donnerstag), 7 Uhr, bestehen, damit die Betonplatten komplett aushärten können, so die Autobahn GmbH. Bei der Durchfahrt sollten Verkehrsteilnehmer unbedingt auf das dort geltende Tempolimit achten und besondere Vorsicht walten lassen.

Auf der A24 waren insgesamt 150 Feuerwehrleute nach einer Kollision dreier Lkw im Einsatz.
Auf der A24 waren insgesamt 150 Feuerwehrleute nach einer Kollision dreier Lkw im Einsatz. © Leimig

Am Freitagabend hatte gegen kurz vor 18 Uhr wegen einer Reifenpanne ein mit Schweinehälften beladener Laster auf dem Standstreifen der A24 in Höhe Güster anhalten müssen. Ein Lkw derselben Firma hielt mit ihm an. Der Fahrer eines dritten, offenbar mit Legosteinen beladenen Lkw reagierte mutmaßlich zu spät und fuhr auf den hinteren Laster auf, der dadurch auf das vordere Fahrzeug geschoben wurde. Alle Lkw fingen Feuer – die Folge war ein fordernder Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr.

Drei brennende Lkw gelöscht – aufwendige Bergung hat Arbeiten erheblich erschwert

Erst am frühen Sonntagmorgen war nach rund 30 Stunden die Vollsperrung der A24 zwischen Hornbek und Gudow in Richtung Berlin aufgehoben worden. Der Verkehr floss zunächst einspurig in dem Bereich, der stark beschädigte rechte Fahrstreifen blieb komplett gesperrt. Die aufwendige Bergung, die Aufräumarbeiten und eine vermutete Kontamination mit Löschwasser hätten die Arbeiten in dem betroffenen Abschnitt in die Länge gezogen, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei dem Abendblatt.

Der betreffende Autobahnabschnitt musste gesperrt werden, erst Stunden später wurden die im Stau feststeckenden Fahrzeuge von der Polizei über die A24 bis zur nächsten Abfahrt zurückgeführt und abgeleitet. Die drei Lkw-Fahrer seien bei dem Unfall leicht verletzt worden. Gegen den Unfallverursacher, den Fahrer des dritten Lkw, sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, sagte der Sprecher der Autobahnpolizei dem Abendblatt.

A24 voll gesperrt: Drei Lkw standen nach Kollision in Flammen

Alle drei Laster – zwei Sattelschlepper und ein Gliederzug – standen nach Angaben der Autobahnpolizei zunächst im Vollbrand, das Feuer griff auch auf angrenzende Büsche über. Schnell stand ein benachbartes Feld in Flammen, was den Feuerwehreinsatz noch verkomplizierte.

Die Autobahn in Richtung Berlin zwischen den Anschlussstellen Gudow und Hornbek musste deshalb voll gesperrt werden, die wegen Trümmerteilen erforderliche Sperrung in Richtung Hamburg war bereits am Freitagabend wieder aufgehoben worden.

Autobahn 24: 150 Feuerwehrleute nach Unfall im Einsatz

Rund 150 Feuerwehrleute rückten aus, auch größere Städte im Umkreis wie Mölln schickten Hilfe. Schwierig gestaltete sich der Löschangriff vor allem deshalb, weil an der Autobahn keine Hydranten für die Löschwasserzufuhr stehen. Das Wasser musste daher von den größeren Wehren im Umkreis herbeigeschafft werden.

Ein Augenzeuge berichtete dem Abendblatt, dass die Feuerwehren für das Heranschaffen von Löschwasser kilometerweit fahren mussten. Sie verließen die Autobahn mit leeren Wassertanks und tankten dann in der Nähe auf – etwa an Brunnen für die Feldbewässerung und an Hydranten in Gudow.

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Wenige Stunden zuvor war es auf der A24 in Richtung Berlin ganz in der Nähe des aktuellen Einsatzortes bereits zu einem Unfall gekommen. Zwischen den Anschlussstellen Schwarzenbek und Talkau war ein 33-Jähriger mit seinem Renault auf einen Peugeot aufgefahren. Der 45 Jahre alte Fahrer wurde dabei verletzt.

Ein 20-Jähriger, der hinter den beiden Autos fuhr, konnte nicht mehr bremsen und fuhr mit seinem Opel auf. Gegen 12.30 Uhr wurde die Autobahn voll gesperrt und gegen 14.15 wieder komplett freigegeben. Ein Stau von rund acht Kilometer Länge hatte sich gebildet.