Hamburg. Bei Löscharbeiten an der Hamburger Straße stößt die Feuerwehr überraschend auf Bewohner. Doch das Problem ist seit Jahren bekannt.
Der Brand in einem Bürogebäude an der Hamburger Straße in Barmbek-Süd hat am Donnerstagabend nicht nur die Feuerwehr, sondern auch die Polizei auf den Plan gerufen. Bei den Löscharbeiten stellte sich nämlich heraus, dass das Haus gegen die Vorschriften auch zum Wohnen genutzt wird, wie ein Sprecher der Feuerwehr dem Abendblatt sagte.
Das Feuer war gegen 21.48 Uhr im vierten Geschoss des fünfstöckigen Gebäudes ausgebrochen. Eine Küche stand in Flammen, dichte Rauchschwaden zogen auf die viel befahrene Straße. Zwei Bewohner mussten durch eine Rettungswagenbesatzung mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung vor Ort ambulant versorgt werden. Darüber hinaus gab es keine Verletzten. Laut Polizei war die „unsachgemäße Benutzung eines Elektroherds“ Ursache für den Brand in der Küche.
Brand in Bürohaus: Bezirksamt wusste von illegaler Wohnnutzung
Das gesamte Haus wurde von der Feuerwehr geräumt. Wegen eines fehlenden Brandschutzes und auch anderer baulicher Mängel untersagten die Einsatzkräfte die weitere Nutzung zumindest des vierten Geschosses.
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Brand in Bürogebäude: Verfahren wegen Zweckentfremdung läuft seit Januar 2023
Ein Sprecher des Bezirksamtes Nord bestätigte dem Abendblatt auf Nachfrage, dass in dem Haus eigentlich nur eine gewerbliche Nutzung zugelassen ist. Dennoch seien in dem Gebäude vier Personen gemeldet, die dort auch lebten. Das Bezirksamt bemühe sich bereits seit Januar 2023 in einem Verfahren, „ordnungsgemäße Zustände bezüglich der Zweckentfremdung“ wiederherzustellen – offenbar mit überschaubarem Erfolg.
Die Eigentumsverhältnisse und die Problemlage bei der Immobilie bezeichnete der Sprecher als „komplex“, ohne weitere Details zu nennen. Wie viele Personen tatsächlich in dem Haus wohnen, blieb am Freitag unklar.