Geesthacht. Viele Besucher strömten zu Geesthachts Open Air. Ob der Bootsanleger diese Saison wieder bespielt werden kann und was das Publikum sagt.

Endlich wieder einmal ein Open Air in Geesthacht. Die kostenlose Freiluftreihe „Musik am Hafen“ startete am Pfingstsonntag mit drei Konzerten. Die Besucher ließen sich auch vom Regen nicht abhalten und kamen in Strömen. Da die Bauarbeiten am Bootsanleger an den Sitzterrassen noch nicht abgeschlossen sind, musste das Minifestival auf die andere Seite des Menzer-Werft-Platzes verlegt werden.

Es steckt viel Arbeit in der Musikreihe, die für die Besucher kostenlos ist. Bettina Knoop von der städtischen Touristinfo, die das Festival auf die Beine stellt, bucht die Musiker meist ein Jahr im Voraus. Ein Technikteam ist vor Ort, Foodtrucks, Getränkestände, Toilettenhäuschen und vieles mehr müssen organisiert werden.

„Musik am Hafen“ in Geesthacht: Trotz Umzug des Festivals ein Erfolg

Am Menzer-Werft-Platz, früher Roter Platz, wurde die Bühne auf der erhöhten Fläche direkt hinter der Fußgängerbrücke aufgebaut. Für die Zuschauer standen 78 Bierzeltbänke bereit, aber auch die Sitzgelegenheiten am Hafenbecken wurden von den Besuchern in Beschlag genommen. Andere brachten Klappstühle mit.

Die gebürtige Geesthachterin Lena Inter und ihr Jazz Projekt eröffneten die Musikreihe bei Sonnenschein.
Die gebürtige Geesthachterin Lena Inter und ihr Jazz Projekt eröffneten die Musikreihe bei Sonnenschein. © Denise Ariaane Funke | Denise Ariaane Funke

Erstmals spielten bei dem familiären Event an der Elbe drei Bands an einem Tag. Auch einige Motorjachten lagen vor Anker. Deren Besatzungen wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Es herrschte eine tolle Stimmung – kein Wunder, bei drei so großartigen Bands.

Die Geesthachterin Lena Inter spielte mit ihrem Jazz Projekt zum Auftakt

„Ich habe das Wetter so bestellt, dass es ab und an etwas tröpfelt, damit es hier auf dem Platz nicht so staubt“, witzelte Bürgermeister Olaf Schulze während der Eröffnung der Musikreihe. Den musikalischen Anfang machte die gebürtige Geesthachterin Lena Inter mit ihrem Jazz Projekt. Die vierköpfige Combo spielte bei Sonnenschein.

Nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter hatte die Irish Folk Band Nuthouse Flowers. Die fünf Musiker aus Bad Oldesloe rissen das Publikum mit aus vollster Kehle geschmetterten irischen Volksliedern aber derartig mit, dass sogar die Generation 60plus trotz Regen nicht auf den Bänken sitzenblieb. Hier und da wurde ein Regenschirm gezückt oder ein Festival-Umhang übergestreift.

„Ein Gutes hat der Regen ja, das Bühnenbier wird immer voller“

Die fünf Musiker spielten ohne Pause ihr eineinhalbstündiges Set durch, witzelten zwischendurch immer wieder mit dem Publikum. So wie etwa Bandgründer Jens Rittmeyer: „Ein Gutes hat der Regen ja, das Bühnenbier wird immer voller.“ Die Band Caught Indie Act spielte sogar beim Gang durch die Publikumsreihen.

Mario Freese, Sabrina Seydler und Klaus Böhm finden es spitze, dass die Stadt die Musikreihe anbietet.
Mario Freese, Sabrina Seydler und Klaus Böhm finden es spitze, dass die Stadt die Musikreihe anbietet. © Denise Ariaane Funke | Denise Ariaane Funke

Nadine Greggers (43) aus Büchen und Karina Schult (50) aus Geesthacht waren so begeistert, dass die Freundinnen alle drei Konzerte anschauten. „Auf der anderen Hafenseite ist das Flair zwar besser, aber hier kommt man viel schneller an die Getränke- und Essensstände heran. Das Problem hat man auf jeden Fall sehr gut gelöst“, so das Urteil der Freundinnen.

Abschlusskonzert mit der Blues Band Roadkill im September

Dabei wird es erst mal bleiben: Die Bauarbeiten werden zum kommenden Konzerttag, dem 12. Juni, noch nicht abgeschlossen sein. Die Stadt hofft, dass die Bands gegen Ende der Reihe, die bis in den September hineinreichen wird, wieder vom Hafensteg aus spielen werden. Fortschritte sind aber bereits jetzt erkennbar. So wurden beispielsweise die Absperrungen zum Hafenbecken hin so umgebaut, dass Kinder nicht ins Wasser fallen können.

Nadine Greggers aus Büchen und Karina Schult aus Geesthacht sind begeistert. 
Nadine Greggers aus Büchen und Karina Schult aus Geesthacht sind begeistert.  © Denise Ariaane Funke | Denise Ariaane Funke

„Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Auf der anderen Seite sitzt man besser. Hier auf dem Roten Platz muss man ganz schön aufpassen, was man anzieht. Weiße Sneaker sind da wegen des roten Staubs nicht die beste Wahl. Vom Klang her ist es hier auch gut. Drüben ist die Atmosphäre aber schöner“, sagt Mario Freese (53) aus Geesthacht.

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Seine Freundin Sabrina Seydler (44) sieht es praktisch: „Ich finde es für die Besucher besser, da sie keine Treppen steigen müssen, um sich mit Getränken oder Essen zu versorgen.“

Und das sind die nächsten Termine: 12. Juni, 15 Uhr Pelemele (Pop ‘n‘ Roll), 19 Uhr Mannschaft (Pop Rock); 17. Juli, 19 Uhr LenneRockets (Rock ‘n‘ Roll); 21. August Mahoin (Shanty-Folk). Zum Abschlusskonzert am 4. September ist die Blues Band Roadkill zu Gast in Geesthacht.