Börnsen. Weithin sichtbar schlugen die Flammen auf einem Feld in Börnsen in den Himmel. Feuerwehr rückt zweimal aus. Nun ermittelt die Kripo.
Als die Flammen in den Nachthimmel über der Börnsener Feldmark schlugen, war Erdbeer-Bauer Lars Grobe der erste, der das Feuer bemerkte. Er arbeitete Donnerstagabend, 16. Mai, noch auf einer Koppel in der Nähe und alarmierte um kurz nach 22.30 Uhr die Feuerwehr.
Es brannte pikanterweise auf einem seiner eigenen Felder am Pustusredder. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr rückten am Freitag ein zweites Mal zur Brandstelle aus. Während von einem Fremdverschulden auszugehen ist, hat Bauer Grobe Glück im Unglück: Der Verkauf der Erdbeeren ist nicht betroffen.
Feuer bei Erdbeer-Bauer: Der Verkauf läuft weiter
Auf dem Feld brannten 15 Rundballen Stroh. Es waren die Reste des Materials, das Grobe am Vortag zwischen den Erdbeerreihen ausgebracht hatte. Die Freiwillige Feuerwehr Börnsen war mit mehr als 20 Mann im Einsatz. Sie konzentrierten sich bei der Brandbekämpfung darauf, dass das Feuer nicht auf den angrenzenden Knick übergriff. Mit Wasser aus zwei C-Rohren löschten sie Umgebung ab.
Weil nicht genug Löschwasser vor Ort war, fuhren die Kameraden im Pendelbetrieb hin und her. Die brennenden Strohballen, die Bauer Grobe mit seinem Trecker auseinander gezogen hatte, ließ die Feuerwehr derweil abbrennen. Der Einsatz dauerte bis etwa 0.30 Uhr.
Am Freitag um 10.40 Uhr wurde dann erneut Alarm von der Kriminalpolizei Geesthacht ausgelöst, die für Ermittlungen vor Ort war und qualmende Überreste bemerkt hatte. Das war aber nicht mehr weiter dramatisch, sagte Börnsens Wehrführer Bernd Kreutner: „Die Polizei wusste nicht, dass wir mit dem Bauern vereinbart hatten, dass er und wir immer mal wieder am Pustusredder zur Kontrolle vorbeischauen.“
Polizei greift 35-jährigen Mann in Tatortnähe auf
Zu möglichen Brandursachen machten die Kripobeamten indes keine Angaben. „Es war zumindest keine spontane Selbstentzündung“, sagte dazu Bernd Kreutner. Bauer Grobe hatte rund 30 Minuten vor dem Feuer einen Mercedes in der Feldmark am Pustusredder gesehen. „Vielleicht haben die hier Bier getrunken und eine Kippe weggeschmissen, die sich entzündet hat“, rätselte Lars Grobe.
Die Polizei traf in Tatortnähe einen 35-jährigen Mann aus der Nähe von Reinbek an. Inwieweit diese Person in Zusammenhang mit dem Brand steht, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen und Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Lübeck wurde die Person wieder entlassen.
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Der Erdbeerverkauf geht derweil normal weiter. Frische Erdbeeren werden auf dem Hof an der Börnsener Straße 32b verkauft, solange der Vorrat reicht. Geöffnet ist am Sonnabend von 8 bis 16 Uhr sowie von 9 bis 14 Uhr am Pfingstsonntag und Pfingstmontag.
„Wenn die Erdbeeren aus sind, veröffentlichen wir es auf unserer Internetseite unter boernsener-erdbeeren.de“, sagt Lars Grobe. Außerdem gibt es bei ihm Kartoffeln und Spargel. Das Feld am Pustusredder dient später zum Selberpflücken. „Aber das dauert wohl noch so zehn bis 14 Tage“, schätzt der Erdbeer-Bauer.