Wentorf. Auch mit dem Neubau der Feuerwache geht es voran. Der Bauantrag ist eingereicht, Abriss der alten Hauptschule beginnt im Herbst
Gerade hat sie einen Lauf, die Freiwillige Feuerwehr Wentorf: Am Sonntag, 5. Mai, konnten die Ehrenamtlichen offiziell ihren neuen Kommandowagen und ihr neues Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF) im Wert von insgesamt 690.000 Euro in Empfang nehmen. 82.000 Euro davon werden durch den Kreis Herzogtum Lauenburg gefördert. Als die beiden Fahrzeuge auf dem kleinen Hof der alten Wache für ein Foto aufgestellt wurden, wurde deutlich, wie eng es dort mittlerweile für einen modernen Fuhrpark geworden ist. Neun Fahrzeuge müssen die ehrenamtlichen Retter jetzt unterbringen.
Das „Container-Dorf“, wie Wehrführer Nico Hintz den Hof mit Galgenhumor nennt, duldet die Feuerwehr-Unfallkasse nur noch, weil der Neubau bereits für 2026 angekündigt ist. Auch dafür gibt es einen Hoffnungsschimmer am Horizont: Denn am Donnerstag, 2. Mai, hat Bürgermeisterin Kathrin Schöning den Bauantrag für die neue Feuerwache auf dem benachbarten, etwa ein Hektar großen Grundstück Fritz-Specht-Weg 1 unterzeichnet. Der Antrag für den Feuerwehrneubau ist beim Kreis eingereicht worden. Damit ist jetzt alles für den Neubau der Wache vorbereitet worden, der nächste Meilenstein ist erreicht. Darüber freuten sich auch die Projektsteuerer Mark Björn Anton Utting und Sebastian Horns der Firma iwb Ingenieure Beratung, Architekt Christian Fiedler und die Wentorfer Wehrführung.
Alles ist vorbereitet für Wentorfs Feuerwehrneubau
„Wir sind froh, dass wir jetzt so weit vorangekommen sind“, sagt Nico Hintz. Die Phase der Genehmigung ist damit abgeschlossen. Den Antrag für die vom Bund angekündigte Förderung hat die Gemeindeverwaltung Wentorf bereits im März eingereicht. Jetzt bereitet das Bauamt die Ausschreibung des Schadstoffgutachtens für den Juni vor, damit bereits ab Oktober dieses Jahres mit den Abrissarbeiten der ehemaligen Hauptschule begonnen werden kann.
Mit den kalkulierten 20,6 Millionen Euro wird die neue Feuerwache das bislang teuerste Bauwerk, in das die Gemeinde investiert. Besonders innovativ soll sie werden, in Holzständerbauweise, ausgestattet mit Luftwärmepumpe, Photovoltaik-Anlage, Speicher und ausreichend Platz für Fahrzeuge und Material. Der Entwurf gilt als Leuchtturmprojekt in Sachen Nachhaltigkeit und Energiebilanz. Eine zwar hohe, aber auch nötige Investition in die Zukunft, wie alle wissen, die sich mit der Materie befasst haben. Politik und Verwaltung unterstützen den Bedarf der ehrenamtlichen Retter.
Neues Löschfahrzeug bietet flexible Lademöglichkeiten
Die Gemeinde weist darauf hin, dass die Nutzung der einstigen Hauptschule schon vor dem Abriss eingeschränkt werden muss. Das Rathausteam will dies eng mit allen, die das Gebäude noch nutzen, abstimmen. Die Gemeinde hat darüber hinaus die Förderung von Feuerwehrhäusern des Innenministeriums beantragt. Der Förderschwerpunkt gilt dabei dem „Neubau einer Fahrzeughalle“. Außerdem soll Wentorf für das neue Feuerwehrgerätehaus Zuschüsse in Höhe von rund 119.000 Euro erhalten.
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Auch die erforderliche Technik wird nicht günstiger: Das HLF mit 2000-Liter-Tank kostet 600.000 Euro, dank eines Zuschusses vom Kreis hat es Wentorf nur 578.000 Euro gekostet. Es passt gerade noch in die große Halle, kann im Einsatz 3000 Liter Löschwasser pro Minute fördern. Außerdem ist es eine maßgeschneiderte, quasi abgespeckte Wechsellade-Lösung, wie sie Reinbek und Glinde nutzen. Je nach Einsatzlage kann der neue Lkw mit bis zu drei Gitterrollwagen beladen werden. Die beinhalten beispielsweise im Sommer die Ausrüstung für Waldbrände, im Winter die für Menschenrettung aus dem Eis. Insgesamt sind 27 solcher Rollwagen geplant.
Altes Fahrzeug wird für Jugendtraining weiter genutzt
Außerdem hat die Gemeinde 90.000 Euro für ein neues Einsatzleitfahrzeug aus ihrem Haushalt finanziert. Auch dieser Wagen kann übrigens noch einen Logistikanhänger mit bis zu sechs Gitterrollwagen ziehen. Dort wird beispielsweise die Schleifkorbtrage für Rettungseinsätze im unwegsamen Gelände wie auf der Lohe transportiert.
Das alte Tanklöschfahrzeug (Baujahr 1995) bleibt der Wentorfer Wehr übrigens als Trainingsfahrzeug für die Jugendwehr erhalten. Mit seinem 2500-Liter-Tank bleibt es außerdem auch bei Waldbränden weiter im Einsatz. „Jetzt sind wir recht gut für die Zukunft aufgestellt“, resümiert Nico Hintz angesichts 151 Einsätze seiner Feuerwehrleute im vergangenen Jahr. Fehlt eigentlich nur noch das neue Feuerwehrgerätehaus.