Geesthacht. TikTok-Star Qualle kann sich vor jungen Autogrammjägern kaum retten. Er setzt sich für Respekt gegenüber Unparteiischen ein.
Egal ob in der Fußball-Kreisklasse oder der Bundesliga, hier sind sich oft alle einig: Schuld ist fast immer der Unparteiische. Nicht selten kochen die Emotionen so hoch, dass Schiedsrichter auf dem Platz verbal und im schlimmsten Fall sogar körperlich attackiert werden. Beim Düneberger SV haben mehrere Kinder und Jugendliche jetzt einen Pavillon eines Schiedsrichters gestürmt – allerdings aus einem anderen Grund. Denn am Silberberg war ihr Idol zu Gast: TikTok-Star Qualle.
Der heißt eigentlich Pascal Martin und wirbt in den sozialen Medien für mehr Respekt gegenüber den Unparteiischen. Die Videos des 22-Jährigen, der für Westfalia Dortmund pfeift, kommen gut an. Zusammengerechnet hat er 1,35 Millionen Follower bei TikTok, Instagram und YouTube.
Fußballfans stürmen Pavillon, wollen ein Autogramm von TikTok-Star Qualle
Etwa 250 Kinder und Jugendliche tummelten sich am 1. Mai auf dem Sportplatz des Düneberger SV. Qualle reist für sein Projekt – und um Geld zu verdienen – nämlich durch Deutschland und besucht Fußballvereine. Beim Düneberger SV gab er am 1. Mai einen Workshop und pfiff ein paar der angesetzten Jugendspiele.
Kaum hatte Qualle das F-Jugendspiel zwischen Düneberg und dem USC Paloma Hamburg abgepfiffen, stürmten die Fans den Pavillon ihres Idols, der zum Schutz vor der Sonne aufgebaut war. Damit das Gedränge nicht überhandnahm, hatte der Verein zahlreiche Ordner für die Spiele sowie die Autogrammstunde abgestellt.
Autogrammjäger sind begeistert
Denn eigentlich waren den Kindern Selfies und Autogramme vom Idol noch wichtiger als seine Botschaft. Qualle signierte vom Fußballschuh bis zum Trikot so ziemlich alles. Einen lustigen Spruch gab es bei vielen noch obendrauf. Beispiel gefällig? „Wenn ich deine Schuhe signieren soll, musst du die ausziehen, und ich hoffe für alle, dass du keine Käsefüße hast.“
Tufan Göktürk (6) und Kumpel Bo Blaschke (8) sind nun um eine Autogrammkarte und einen unvergesslichen Tag reicher. Beide finden den TikToker Qualle super cool. Schiedsrichter wollen sie trotzdem nicht werden (ist ab 14 Jahren möglich). Die beiden Spieler von der Lauenburger SV streben eher eine Kariere als Profifußballer an.
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Anders sieht es bei Lennart Kleen vom Düneberger SV aus. Der Zwölfjährige spielt seit eineinhalb Jahren in der 2. C-Jugend und ist ein großer Qualle-Fan. „Ich finde es toll, dass er alles so gut erklären kann. Beispielsweise was Abseits ist“, berichtet Lennart. Und weiter: „Später will ich vielleicht auch einmal Schiedsrichter werden. Bis ich 14 bin, überlege ich es mir auf jeden Fall.“