Geesthacht. Für Kitas, Schulen und alle, die Lust haben: Die Sportabzeichen-Tour kommt nach Geesthacht. Auch Olympia-Star Frank Busemann vor Ort.

Sein Sportzeug bringt er mit. Das hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) angekündigt. Wenn die Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Freitag, 28. Juni, in Geesthacht auf dem Menzer-Werft-Platz Station macht, will auch der sportbegeisterte oberste Landesherr ein paar Übungen ablegen.

Günther ist Schirmherr der Veranstaltung und nicht der einzige prominente Gast. Der DOSB schickt den ehemaligen Zehnkämpfer Frank Busemann, seines Zeichens Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996, und den Paraolympioniken Mathias Mester.

Sportabzeichen-Tour Geesthacht: Daniel Günther kommt

Gedacht ist die Sportabzeichen-Tour für Bürger jeden Alters. „Jeder kann an diesem Tag hier kostenlos sein Sportabzeichen ablegen“, betont Carsten Engelbrecht, Vorsitzender des Kreissportverbands Herzogtum Lauenburg (KSV). Aus den Geesthachter Kitas liegen bereits 300 Anmeldungen vor, auch alle Schulen der Stadt wurden angeschrieben. Die Hachede-Förderschule ist auch mit von der Partie.

Mitmachen können jedoch alle Bildungseinrichtungen des Kreises und darüber hinaus. Sogar aus Heide kommen Schüler. Während die Zeit von 8 bis 14 Uhr Kindern und Jugendlichen vorbehalten ist, darf anschließend von 14 bis 17 Uhr jeder mitmachen, der möchte. „Für Firmen ist das eine gute Gelegenheit zum Teambuilding“, sagt Engelbrecht.

Menzer-Werft-Platz verwandelt sich in eine Wettkampfarena

Der KSV hat die Sportabzeichen-Tour anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte nach Geesthacht geholt. Seit 20 Jahren ist der DOSB im Sommer in zehn verschiedenen Städten zu Gast. Schleswig-Holstein war das letzte Mal 2018 mit St. Peter-Ording dabei. Das Besondere in Geesthacht: „Wir sind die Einzigen, die dieses Jahr nicht in ein Stadion gehen, sondern ein Event daraus machen.“

Verwandeln den Menzer-Werft-Platz in eine Sportarena (v.l.): Carsten Engelbrecht (Vors. Kreissportverband Herzogtum Lauenburg), Stephanie Arenz (Sportabzeichen VfL Geesthacht), Maja Würfel (Sportabzeichen VfL Grünhof-Tesperhude), Dieter Podlech (stell. Vorsitz KSV).
Verwandeln den Menzer-Werft-Platz in eine Sportarena (v.l.): Carsten Engelbrecht (Vors. Kreissportverband Herzogtum Lauenburg), Stephanie Arenz (Sportabzeichen VfL Geesthacht), Maja Würfel (Sportabzeichen VfL Grünhof-Tesperhude), Dieter Podlech (stell. Vorsitz KSV). © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Dafür verwandelt sich der Menzer-Werft-Platz in eine Wettkampfarena samt Moderator. Gesprintet wird über 30 und 50 Meter auf der Grandfläche des Platzes, eine 100-Meter-Bahn wird auf dem Spazierweg an der Elbe eingerichtet. Der Weitsprung steigt auf dem Beachsoccerfeld, das Kugelstoßen beim Beachvolleyball. Es gibt Schlagballweitwurf, Seilspringen und Schwimmen. Für Letzteres stellt das Freizeitbad Geesthacht zwei Bahnen zur Verfügung.

Sportabzeichen besteht aus vier Disziplinen

Auch drumherum gibt es ein buntes Programm: Frank Busemann gibt eine Autogrammstunde und übernimmt ein gemeinsames Warm-up. Der Kreissportverband bringt seine Spiele-Landschaft samt Kletterwand, Fitnessgeräten und Pedalos mit.

Die Kreissparkasse als einer der Sponsoren stiftet an einer Wasser-Bar Getränke für die Sportler, Ernsting‘s Family baut einen Rollstuhlparcours auf, ein Fotograf macht kostenlos Bilder der Sporttreibenden, es gibt eine übergroße Dartscheibe, auf die mit einem Fußball Preise erschossen werden können, und vieles mehr.

Sportabzeichen werden in Gold, Silber und Bronze verliehen

Der wichtigste Aspekt ist jedoch die Bewegung. „Es geht darum, überhaupt Sport zu machen, und das Sportabzeichen ist besonders vielfältig“, betont Carsten Engelbrecht. Beim Deutschen Sportabzeichen sind kleine und große Leute (ab 3 Jahren) dazu aufgerufen, sich einer sportlichen Herausforderung zu stellen, die aus vier Disziplinen besteht.

In Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination müssen je nach Alter und Geschlecht bestimmte Leistungen erbracht werden, um das Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland in Bronze, Silber oder Gold tragen zu dürfen.

Sportabzeichen als Event bringt mehr Teilnehmer

Zur Ausdauer gehören beispielsweise Schwimmen, Radfahren oder ein Mittelstreckenlauf. Kraft sind unter anderem Kugelstoßen, Standweitsprung oder Medizinballwurf. Die Schnelligkeit kann durch Sprint, Schwimmen oder Radfahren nachgewiesen werden. Und zur Koordination gehören Hoch- und Weitsprung oder Seilspringen.

1155 Sportabzeichen wurden im Jahr 2023 im Kreis Herzogtum Lauenburg abgelegt. Die Zahl soll 2024 nun allein beim Event in Geesthacht übertroffen werden. „Unsere Erfahrung zeigt: Vereine, die eine Event aus dem Sportabzeichen machen, wie der ESV Büchen oder VfL Grünhof-Tesperhude, haben eine höhere Zahl an Sportabzeichen“, sagt Nicole Rusch, Geschäftsführerin im Kreissportverband.

121 Sportabzeichen wurden 2023 beim VfL Grünhof-Tesperhude abgelegt. Bei 848 Mitgliedern entspricht das 14,6 Prozent. Der ESV Büchen (164 Abzeichen) kommt auf 16 Prozent. Zum Vergleich: Der TSV Schwarzenbek hat trotz 2991 Mitgliedern nur 86 Sportabzeichen (2,88 Prozent), der VfL Geesthacht liegt bei 5,8 Prozent (2235 Mitglieder), die Lauenburger SV bei 7 Prozent (1116 Mitglieder).

Bürgermeister darf langsamer als Ministerpräsident sein

Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze hat den Grünhofern versprochen, 2024 sein Abzeichen abzulegen. Im Vorjahr scheiterte es daran, dass er seine Schwimmfähigkeit nicht nachgewiesen hat. Das ist Pflicht, selbst wenn Schwimmen nicht die Disziplin ist, in der man eine Leistung erbringen will. Es kann daher also gut sein, dass es am 28. Juni zu einem Sprintduell zwischen Ministerpräsident Daniel Günther, Landrat Christoph Mager und Olaf Schulze kommt.

„Aber ich darf langsamer sein“, weiß Schulze. Der Bürgermeister (Geburtsjahr 1967) muss 8,5 Sekunden für das Sportabzeichen in Gold laufen (Bronze 10,5 Sekunden), Daniel Günther (geboren 1973) hat „nur“ 8,2 Sekunden Zeit (Bronze 10,3 Sekunden).

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Was zur Unterstützung noch fehlt, sind Helfer. Rund 150 werden gebraucht. „Es reicht schon, die Weiten und Zeiten aufzuschreiben, damit sich unsere Kampfrichter aufs Messen konzentrieren können“, sagt Carsten Engelbrecht. Wer sich bei der Sportabzeichen-Tour als Helfer beteiligen möchte, möge sich beim Kreissportverband melden (Telefon 04541/51 12 oder Mail info@ksv-lbg.de).