Schwarzenbek. Bis zu 300 Zuschauer besuchen die Spiele der Fußballer. Wichtiger ist jedoch ein anderes Projekt des Vereins aus der Europastadt.
Der SC Schwarzenbek möchte seine Zuschauer wortwörtlich nicht länger im Regen stehen lassen. In Zukunft soll es eine überdachte Tribüne an den Sportplätzen an der Schützenallee geben, von der auch die Football-Fans der Schwarzenbek Wolves profitieren würden. Mit einem solchen Vorschlag tritt der TSV Schwarzenbek als Stammverein an die Schwarzenbeker Politik heran. Doch noch viel wichtiger als das Prestigeprojekt seien weitere Lagerräume, wie TSV-Geschäftsführer Florian Leibold sagt.
200 bis 300 Zuschauer strömen regelmäßig zu den Spielen der 1. Herren des SC Schwarzenbek. Solange das Wetter mitspielt, merkt Florian Leibold an. Denn wenn es regnet, haben die SCS-Fans und auch die Eltern von Jugendspielern keine Möglichkeit, sich vor der Witterung zu schützen. Abhilfe soll in Zukunft eine überdachte Tribüne bringen. „Wir haben die Idee eines Tribünensystems auf dem Wall zwischen den Plätzen“, sagt der TSV-Geschäftsführer. Dieser trennt den Rasenplatz mit der Laufbahn von dem neuen Kunstrasenplatz.
Sportvereine: SC Schwarzenbek plant Unterstand mit Doppeltribüne
Geht es nach den Fußballern, müsste zunächst eine ebene Fläche auf dem Wall entstehen. Darauf soll dann eine Überdachung gebaut werden, die die Tribünen auf beiden Seiten schützt. Das Besondere an der Tribüne ist, dass diese doppelseitig mit Sitzreihen ausgestattet werden soll: eine nach Süden mit Blick auf den Rasenplatz und eine nach Norden in Richtung Kunstrasenfeld.
Wie Florian Leibold erklärt, wäre in der Mitte dann Platz für den Stadionsprecher und dessen Technik. Auch ein DJ, der die Spiele der Schwarzenbek Wolves begleitet, könnte dort wettergeschützt sein Equipment aufbauen. Ebenso soll ein Verkaufsstand auf der Tribüne eingerichtet werden. „Da können wir Würstchen und Bier verkaufen. Das gehört zum Fußball schließlich dazu“, so der TSV-Geschäftsführer. In den letzten Jahren sei so ein Angebot vernachlässigt worden.
Aktuell kämpfen die Herren vom SC Schwarzenbek um den Aufstieg in die Landesliga. In der sechsthöchsten Spielklasse trat die Mannschaft aus der Europastadt zuletzt in der Saison 2016/17 an. Seitdem spielt der SCS in der Bezirksliga. Aktuell belegt die Mannschaft den zweiten Platz hinter dem Barsbüttler SV. Das Spitzenspiel Ende Februar gegen die Stormarner ging vor heimischer Kulisse mit 0:1 verloren. Aktuell beträgt der Rückstand auf den Tabellenführer sechs Punkte.
Spieler sollen mit anpacken
Und wie sieht es mit der Finanzierung aus? Wie Leibold erklärt, habe der SC Schwarzenbek in den vergangenen Jahren Rücklagen gebildet, die in den Bau einer Tribüne fließen könnten. Zudem setzt der Geschäftsführer auf viele fleißige Hände in den eigenen Reihen. „Es wäre natürlich ein tolles Zeichen, wenn die 1. Herren da selbst Boden aushebt und etwas verlegt“, sagt er. Für den eigentlichen Bau der Tribüne würde es dann Fachfirmen brauchen. Dies sei schon aus baurechtlicher Sicht nicht anders machbar. Florian Leibold sagt aber auch, dass der Wunsch nach der Tribüne nicht oberste Priorität hätte. Vielmehr gehe es darum, Vorstellungen für die Zukunft des Vereins gegenüber der Stadt zu formulieren.
Viel dringenderen Bedarf sieht der Geschäftsführer bei den Lagerräumen für Sportgeräte und Zubehör. Diese würden durch die stetig steigenden Mitgliederzahlen nicht mehr den Anforderungen entsprechen. Besonders die Räumlichkeiten der Fußballer seien viel zu klein: Aktuell stehen etwa 68 Quadratmeter zur Verfügung. Gebraucht werden allerdings rund 120 Quadratmeter, um alle Materialien sachgerecht zu lagern. Daher haben sich die Fußballer für die Behelfslösung entschieden, das Zubehör im Sportlerhaus unterzubringen. Dies werde aber inzwischen wegen des Brand- und Arbeitsschutzes nicht mehr geduldet. Dementsprechend braucht es hier eine zügige Lösung.
Bringt neue Grundschule weitere Hallenzeiten?
Die sei wichtig, damit Übungsleiter und Ehrenamtliche gute Rahmenbedingungen vorfinden und zum Beispiel Bälle nicht mit nach Hause nehmen müssen. „Natürlich müssen wir gute Bedingungen anbieten können, damit die Arbeit im Verein attraktiv ist“, sagt Leibold. Zwar seien im TSV 180 Übungsleiter und über 100 Ehrenamtliche aktiv. Dennoch bedarf es weiterer helfende Hände, denen man auch etwas bieten möchte. Daher habe der Bau neuer Lagerräume oberste Priorität für die Sportlerinnen und Sportler.
Ganz oben auf der TSV-Wunschliste stehen also neue Lagerräume. Doch auch eine neue Turnhalle findet noch Platz. Aktuell gebe es nämlich fast gar keine freien Hallenzeiten mehr beim mitgliederstärksten Verein im Kreis Herzogtum Lauenburg. „Ab 16 Uhr, spätestens aber ab 18 Uhr ist nichts mehr frei“, sagt Leibold. Dies sei besonders für Unternehmen problematisch, die nach Feierabend noch Betriebssport anbieten wollen.
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Leibold hat die Hoffnung, dass mit dem Neubau der Compeschule, der sich aktuell in intensiver Planung befindet, auch eine passende Sporthalle errichtet wird. Zwar gebe es an der Buschkoppel bereits zwei große Hallen, doch es bestehe weiterer Bedarf. Denn auch Kindergartenkinder sollen regelmäßig Sport machen. „Wenn Kindergartengruppen auch mal in die Halle können, verlieren die Jungen und Mädchen vielleicht die Ehrfurcht vor der großen Halle“, sagt er. Dadurch sei es dann auch einfacher für die Kinder, von bewegungsarmen Freizeitbeschäftigungen wegzukommen und im Sportverein Fuß zu fassen.