Schwarzenbek. Nach acht Monaten Bauzeit freuen sich Vertreter der Stadt und die Vereine über die moderne Sportanlage. Es war ein Kraftakt.
Es war ein langes Ringen, und die Entscheidung hat viele hitzige Diskussionen und Ausschusssitzungen gekostet. Am Ende aber waren sich alle Beteiligten einig, dass sich die Investition lohnt und Schwarzenbek einen Kunstrasenplatz bekommen soll. Acht Monate nach dem ersten Spatenstich im November ist am Donnerstag der Kunstrasenplatz auf dem Sportplatz an der Schützenallee zur großen Freude der Stadt sowie der Sportler des SC Schwarzenbek und TSV Schwarzenbek offiziell eröffnet worden.
Entstanden ist ein Kunstrasenplatz mit umweltfreundlicher Korkverfüllung, auf dem sowohl die Fußballer des SC Schwarzenbek als auch die Football-Spieler der Schwarzenbek Wolves trainieren werden. Das Investitionsvolumen liegt bei 1,2 Millionen, wovon eine Viertelmillion aus dem Sportfördermitteltopf Schleswig-Holstein stammt, den großen Rest von knapp einer Million Euro hat die Stadt übernommen.
Kunstrasenplatz Schwarzenbek: Bau als klares Votum der Stadt für den Sport
„Das muss man als Stadt erstmal leisten, vor allem in der Situation, in der wir uns aktuell finanziell befinden“, sagt Bürgermeister Norbert Lütjens. Dass sich Schwarzenbek trotz der schwierigen Haushaltslage für den Bau entschieden hat, sei als ein klares Votum für den Sport und seine Bedeutung zu werten.
„Sport integriert. Sport bietet Gemeinschaft, Gemeinsinn und Gemeinwohl. Sport hält die Gesellschaft zusammen“, sagt der Bürgermeister. Um das zu ermöglichen, habe die Stadt nun mit dem neuen Platz die Rahmenbedingungen geschaffen. „Wir haben hier eine gute Investition für die Zukunft getan“, ist er sich sicher.
Nicht alle Anforderungen und Wünsche wurden aufgenommen
„Ich bin begeistert von dem ,was ich hier sehe“, sagt Sigrid Binder, stellvertretende Bürgervorsteherin. Es sei nicht leicht für eine so kleine Stadt wie Schwarzenbek, so ein großes Projekt zu stemmen. „Aber man sieht, was man bewerkstelligen kann, wenn alle an einem Strang ziehen und guter Wille da ist auf allen Seiten“, betont Binder. Am Ende seien alle Fraktionen sich einig gewesen: „Wir tun es für unsere Stadt und für unsere Sportler.“
Auch TSV-Geschäftsführer Florian Leibold drückt seine Freude darüber aus, dass nach all den Jahren der Überlegung, Planung, Diskussionen am Ende ein Entschluss für den Bau gefallen ist. Zwar seien nicht alle Anforderungen, Wünsche und Ideen aufgenommen worden, aber das sei der Haushaltslage geschuldet. „Dass wir es tatsächlich geschafft haben, nach so vielen Jahren einen Kunstrasenplatz zu bekommen, ist großartig“, sagt der TSV-Geschäftsführer.
Es gibt weiße und gelbe Linien für Fußballer und blaue für die Wolves
Obwohl der Platz erst jetzt offiziell eingeweiht worden ist, wird er schon seit Anfang Juli bespielt. Am 10. Juli erfolgte die Freigabe – am Abend desselben Tages traten bereits die Spieler der 1. Herren des SC Schwarzenbek gegen die Mannschaft des Düneberger SV an. „Die Spieler haben sich anfangs an den vielen Linien gestört“, verrät Leibold. Denn neben den weißen Linien für die erwachsenen Fußballer, den gelben Linien für die kleinen Spieler gibt es auch blaue Linien für die Spieler der Football-Abteilung des TSV. Schnell hätten sich aber die Vorurteile in Luft aufgelöst, sagt Leibold.
Am Ende zählen die Vorteile eines Kunstrasenplatzes. „Er ist im Grunde ganzjährig bespielbar“, sagt Leibold. Regen könne den Boden nicht mehr aufweichen, sodass wegen des Wetters kein Spiel mehr abgesagt werden müsse. „Das ist vor allem auch für die Footballer wichtig, da bei kurzfristigem Spielausfall hohe Strafen anfallen. So ein Platz bietet Planungssicherheit für die Abteilungen“, sagt der TSV-Chef.
Video-Clip zeigt den Bau des neuen Kunstrasenplatzes in Schwarzenbek
Kai Köpke, Abteilungsleiter der American Wolves, betont die großen Football-Tore, die es davor nicht gab und auch sonst eher selten auf den Plätzen zu finden seien. Seine Mannschaft ist es auch, die am Sonntag, 8. August, den Kunstrasenplatz eröffnen wird. Um 15 Uhr beginnt das Spiel der American Wolves gegen die Kiel Baltic Hurricanes.
Wer Interesse daran hat, sich den Platz noch einmal in seinem alten Zustand anzuschauen sowie die einzelnen Bauphasen zu verfolgen, der findet demnächst einen kurzen Video-Clip dazu auf der Homepage der Locals Schwarzenbek, auf Youtube sowie auf der Seite des SC Schwarzenbek. „Wir hatten sechs Monate lang eine Kamera auf einem Container installiert, die den Bauprozess dokumentiert hat“, sagt Florian Leibold.