Lauenburg. Die Hafenstraße soll nächsten Mittwoch wieder einspurig befahrbar sein. Bis zur kompletten Öffnung vergehen wohl noch einige Wochen.

Mehr als drei Wochen lang ist die Bundesstraße 209 in Lauenburg schon gesperrt. Immer wieder wurde eine halbseitige Freigabe der Hafenstraße nach hinten verschoben. Lauenburger Bauamtsleiter Christian Asboe sichert jetzt aber einen konkreten Termin zu: Mittwoch, 13. März, soll die Hafenstraße wieder halbseitig befahrbar sein. Eine Baustellenampel wird den Verkehr wechselseitig vorbeileiten. Vorher sollen noch einige Sicherungsmaßnahmen vorgenommen werden.

Erdrutsch an B209: Halbseitige Freigabe beschlossen

Am Mittwoch, 14. Februar, begann die Erde oberhalb der Bundesstraße 209 das erste Mal zu rutschen. Seitdem sind Arbeiten zur Absicherung des Elbhanges in vollem Gange: Auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern wurden Bäume gerodet, und Big Bags aus Kunststoffgewebe sichern vorübergehend den Hang. Die Aufräumarbeiten vor dem Butterberg sind mittlerweile abgeschlossen. Aber die Bundesstraße ist seit dem Unglückstag gesperrt, und die Elbbrücke kann nur noch von Lauenburg aus erreicht werden. Das sorgt bei vielen für Verärgerung und Besorgnis: Gastronom verzeichnen Verluste, die Lauenburger Altstadt wurde unerlaubterweise zur Durchgangsstraße für Lastwagen, und viele Autofahrer müssen einen langen Umweg über Geesthacht nehmen. Genau vier Wochen nach dem Erdrutsch soll am kommenden Mittwoch die halbseitige Freigabe der Bundesstraße für eine erste Entlastung sorgen.

Erdrutsch an B209: Halbseitige Freigabe beschlossen

Fachleute und Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind am Mittwoch, 6. März, erneut zusammengekommen, um die anstehenden Sicherungsmaßnahmen am Elbhang zu diskutieren. Eine kurzfristige Lösung konnte bei dem Treffen beschlossen werden: Die Straßenhälfte auf der Elbseite wird am kommenden Mittwoch ab 6 Uhr freigeben.

Eine Ampelschaltung wird eingerichtet, um den Verkehr in beide Richtungen zu ermöglichen. Auf der Fahrbahn zur Hangseite soll eine Sicherungswand aus Betonblöcken aufgebaut werden. Zusätzlich wird eine Reihe Big Bags aus Kunststoffgewebe die Straße sichern. „Falls doch was rutscht, ist die dann nutzbare Fahrbahnhälfte geschützt“, sagt Lauenburgs Bauamtsleiter Christian Asboe.

Elbhang Lauenburg: Bei neuen starken Regenfällen droht weiter Gefahr

Sollte es aber wieder zu starken Regenfällen kommen, kann es zu einer erneuten Sperrung der Hafenstraße kommen, erklärt Bürgermeister Thorben Brackmann in einer aktuellen Mitteilung. „Im Moment ist der Hang nackt. Gerade bei Regen können wir nicht ausschließen, dass noch mal was rutscht“, so Asboe.

Langfristige Maßnahmen zur Hangsicherung sind noch nicht spruchreif. „Es gibt eine Lösung mit verschiedenen Varianten“, sagt Christian Asboe. Eines steht aber schon fest: Es müssen Tausende Kubikmeter Erde am Elbhang abgetragen werden. So wird die Böschungsneigung verringert, werden weitere Erdrutsche verhindert. Wann die Arbeiten beginnen, steht noch nicht fest. Irgendwann nach Ostern, im Laufe des April, sagt Lauenburgs Bauamtsleiter.

Sicherungsarbeiten dauern acht Wochen - mindestens

Auch die Dauer der Sicherungsarbeiten ist unklar. „Wir rechnen mit mindestens acht Wochen. Wobei die Betonung auf mindestens liegt.“ Erst nach Abschluss aller Arbeiten am Hang könne die Bundesstraße 209 wieder auf beiden Spuren befahren werden.

Am Donnerstag, 7. März, wurden erneut Bodenproben genommen. Es müssten noch weitere Daten zur Bodenbeschaffenheit am Butterberg gesammelt werden. Zusammen mit Statikern aus Lübeck werden die Informationen ausgewertet, um eine dauerhafte Lösung zu finden.

Langfristige Maßnahmen stehen noch nicht fest

Dabei muss auch die Lauenburger Naturschutzbehörde einbezogen werden, denn der Elbhang ist ein Biotop. Nachdem mittlerweile auf 6500 Quadratmeter Bäume gefällt wurden und mit schweren Maschinen am Hang gearbeitet wurde, ist allerdings zu bezweifeln, ob noch viel vom ursprünglichen Lebensraum erhalten bleibt.

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Die Arbeiten am Elbhang stellen Lauenburg vor Herausforderung. „Die Stadt wird nicht nur personell, sondern auch finanziell stark gefordert sein“, sagt Bürgermeister Thorben Brackmann. Grund: Die Eigentumsverhältnisse am Butterberg sind kompliziert. Genau genommen ist das Areal herrenlos. Damit ist die Schifferstadt in der Pflicht, für Sicherheit zu sorgen. Und dies voraussichtlich ohne Chance, sich das Geld wiederzuholen.