Geesthacht. Hamburger Konzern zieht sich aus der Fußgängerzone in Geesthacht zurück. Einen Leerstand in der Bergedorfer Straße soll es nicht geben.
„Sale“ steht im Schaufenster von Tchiboin der Geesthachter Fußgängerzone. Mit der Schließung der Filiale in der Bergedorfer Straße 49 hat das allerdings nichts zu tun, es handelt sich um einen normalen saisonbedingten Ausverkauf. Und dennoch: Das Hamburger Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen zieht sich aus Geesthacht zurück. Der letzte Verkaufstag ist voraussichtlich Mitte Juli. Doch leer stehen wird das Geschäft nicht. Der Vertrag mit einem Nachmieter steht vor der Unterschrift.
„Die Schließung hat wirtschaftliche Gründe. Die Filiale hat sich leider nicht mehr getragen“, bestätigte ein Konzernsprecher das Aus. Wohl Ende Juli soll der Laden übergeben werden. Nach dem Umzug von „Buch & Spiel“ (heute Thalia) ins Rewe-Center im Jahr 2003, hatte Tchibo den attraktiven Standort in der Fußgängerzone bezogen.
Dies lässt sich auch nach Auswertung von Handydaten belegen, mit den sich die Bewegungen der Besitzer nachverfolgen lassen. Demnach haben im vergangenen Jahr mehr Menschen den vor dem Geschäftseingang liegenden Durchgang vom ZOB-Parkplatz zur Fußgängerzone genutzt als den Weg durchs Rewe-Center. Das Verhältnis soll bei rund 3 Millionen zu etwa 2,7 Millionen gelegen haben.
Tchibo schließt – es kommt ein besonderes Geschäft
Welche Art Geschäft sich die Geesthachter an dieser Stelle anstatt Tchibo wünschen, oder besser gesagt, was sie auf gar keinen Fall haben wollen, darüber besteht Konsens – zumindest, wenn es nach den Diskussionen in sozialen Netzwerken geht. Tenor: Bloß nicht noch einen Friseur, Bäcker, Handy-Laden, Döner-Mann oder Optiker. „Ich kann versichern, dass es sich nicht um so eine Art Geschäft handelt“, sagt Makler Mario Deutrich, der sich nach eigenen Angaben in „aussichtsreichen Verhandlungen“ mit einem Interessenten befindet. Bevor die Tinte unter dem Vertrag nicht trocken ist, will er nicht mehr Details verraten. Nur so viel: Es handele sich um ein Geschäft, das es so an dieser Stelle in der Stadt noch nicht gebe.
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Derweil sind vier Mitarbeiterinnen von der Schließung von Tchibo betroffen. „Wir versuchen aber, sie an anderen Standorten weiterzubeschäftigen“, sagt der Konzernsprecher. Weitere Filialen hat Tchibo in Bergedorf, Reinbek, Lüneburg und Winsen. Einen Auszug des Sortiments gibt es bei Edeka Lippert, Famila und im Rewe-Center. Im Jahr 2022 unterhielt das Unternehmen etwa 550 Filialen in Deutschland. Der Umsatz betrug 3,25 Milliarden Euro.