Mölln. Für Künstler aus dem Kreisgebiet soll eine Servicestelle geschaffen werden. In Mölln werden alle Fäden zusammenlaufen.
Die Stiftung Herzogtum Lauenburg erhält eine Förderung aus Berlin, um Kulturprojekte und Demokratie im Kreisgebiet zu fördern. Das Programm „Aller.Land“ wird mit Geld des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, der Bundeszentrale für politische Bildung und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Durch Bürgerbeteiligung sollen das Zusammenleben im ländlichen Räumen und die Demokratie gestärkt werden.
Wie Christa Mahl, Geschäftsführerin der Stiftung, erklärt, werde nun in der ersten Förderphase die Projektidee weiterentwickelt. „Perspektivisch wollen wir für Kulturschaffende im kompletten Herzogtum Workshops zur Weiterbildung und andere Fördermöglichkeiten anbieten“, sagt die Geschäftsführerin. Im Jahr 2024 solle jedoch erst einmal nur die Idee des Konzeptes durch den Projektleiter konkretisiert werden. Hierfür stehen zunächst 40.000 Euro zur Verfügung.
Projekt muss sich für zweite Förderphase qualifizieren
Qualifiziert sich die Stiftung Herzogtum Lauenburg auch für die zweite Förderphase, können weitere Gelder über fünf Jahre nach Mölln fließen. Bisher wurden 93 Projekte bundesweit ausgewählt, die Geld aus dem ersten Fördertopf erhalten. Nachdem die Projektidee konkretisiert wurde, wird über weitere Finanzmittel für 30 der 93 Initiativen entschieden.
„Unser langfristiges Ziel ist es, einen Ankerplatz für die Kultur zu schaffen“, sagt Mähl. Das Kulturbüro sei als eine Art Servicepunkt zu verstehen, an dem sich Kulturschaffende, aber auch Menschen, die sich für den Erhalt demokratischer Strukturen einsetzen, Hilfe holen können. Dabei soll der Stadthauptmannshof in Mölln der Hauptanlaufpunkt sehen. „Für alle Kommunen bei uns im Kreis“, wie Christa Mähl betont. Das Programm „Aller.Land“ umfasst das ganze Herzogtum als ländliche Region. Auch Projekte aus Mittelzentren wie Geesthacht oder Schwarzenbek könnten demnach den Ankerplatz in Mölln aufsuchen. Laufen in Mölln alle Fäden zusammen, möchte die Stiftung die Rolle des Vernetzers noch besser ausfüllen als bisher.
Sieben Regionen in Schleswig-Holstein ausgewählt
Die Projektidee der Stiftung Herzogtum Lauenburg basiert auf dem 2023 von der Stiftung initiierten Kulturdialog. Thema des Kulturdialogs war die „Kulturarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg“. Der Dialog wurde dezentral an verschiedenen Orten mit den Kulturverantwortlichen und Kulturakteuren der Region durchgeführt.
Ausgewählt wurden die nominierten Projektträger in Schleswig-Holstein gemeinsam vom Kulturministerium und dem Ministerium für den ländlichen Raum. Dabei kam eine Bewertungsmatrix zum Einsatz, die sich eng an den Auswahlkriterien des Aller.Land-Programmbüros orientierte. Kriterien waren zum Beispiel die Eignung des Trägers, die Qualität des geplanten Netzwerks, die Qualität einer ersten Idee oder die Strukturierung des Entwicklungsprozesses.
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Bundesweit nehmen mehr als 93 Regionen an „Aller.Land“ teil. In Schleswig-Holstein werden neben der Stiftung Herzogtum Lauenburg als Projektträger für den Kreis Herzogtum Lauenburg Initiativen der Kreise Dithmarschen, Steinburg, Segeberg, Stormarn und Schleswig-Flensburg in einer ersten Phase gefördert.