Müssen/Büchen. Der DRK-Kreisverband hat jetzt die Verantwortung. Doch alle Kitas im Amt Büchen haben mehr kleine Bewerber als Betreuungsplätze.
Zum Jahreswechsel hat der DRK-Kreisverband Herzogtum Lauenburg die Kindertagesstätte Schatzkiste in Müssen übernommen. Nachdem die Kita in den vergangenen Monaten nur im Notbetrieb laufen konnte, sind bereits zwei von drei Elementargruppen wieder eröffnet. Mitte Februar soll nun auch eine der beiden Krippengruppen für die Jüngsten (1 bis 3 Jahren) wieder die Betreuung aufnehmen.
Nach einem Wechsel in der Kitaleitung waren dem vormaligen Träger, der Kirchengemeinde Siebeneichen, vergangenes Jahr die Mitarbeiterinnen in Scharen davongelaufen. Die Gemeinde und die neue Leiterin hatten sich binnen kurzer Zeit entzweit. Die Verantwortlichen zogen angesichts massiver Probleme und Elternproteste schließlich die Notbremse.
DRK übernimmt Verantwortung für Müssens größte Kita
Wie schnell jetzt die Situation wieder in ruhiges Fahrwasser kommt, verwundert angesichts der Vorgeschichte. Mit einer neuen Leiterin konnte das DRK rasch Lücken im Personalbestand schließen. Mit Andrea Schulz-Domprobst wurde eine erfahrene Erzieherin als neue Leiterin engagiert, die auf mehr als 30 Jahre Erfahrungen in Kitas im Amt Büchen zurückschaut.
Rotes Kreuz findet rasch neue Kitamitarbeiter für Müssen
„Die Herausforderung ist jetzt, in Kürze neue Strukturen aufzubauen. Aber dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem DRK und dem Amt ist es möglich, dies kurzfristig umzusetzen“ sagt Lena Siemann vom DRK-Kreisverband, zugleich Leiterin der Büchener Wiesen-Kita.
Wolfgang Kroh, Vorsitzender des Kita-Ausschusses im Amt Büchen, wie auch Müssens Bürgermeister Detlef Dehr freuen sich über die aktuelle Entwicklung. Nadine Frömter, in der Amtsverwaltung zuständig für 13 Kitas mit 671 Plätzen, lobt den neuen Träger: „Dem DRK ist es gelungen, schnell neue Mitarbeiter für die Kindertagestätte zu finden.“
Auch die kleine Kita wird vom DRK betrieben
Auch von den ehemaligen, noch unter Trägerschaft der Kirchengemeinde Siebeneichen eingestellten Mitarbeiterinnen, sind wieder welche an Bord. „Das DRK ist im Bereich des Amtes gut vertreten“, erläutert Nadine Frömter.
Wozu der DRK-Kreisverband auch in kurzer Zeit, quasi aus dem Stand in der Lage ist, hat er vor geraumer Zeit mit der Übernahme einer damaligen Spielgruppe in Müssen bewiesen. Ursprünglich als freie Einrichtung von Eltern gegründet, brauchte es fast über Nacht einen professionellen Träger, der geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen genügt. Inzwischen wird auch die kleine Kita (20 Plätze), wie sie in Müssen nur heißt, vom DRK-Kreisverband geleitet.
Das Amt Büchen ist für 13 Kitas zuständig
Mit gut 1200 Einwohnern zählt Müssen zu den größeren der 15 Büchener Amtsgemeinden. Hier, wie auch an den anderen Kitas, existieren Wartelisten. Neben zwei gemeindeeigenen Kindertagesstätten in Klein Pampau (Wald-Kita) und Gudow werden 13 durch das Amt betreut. „Im Amtsbereich haben alle Wartelisten, nicht nur die Schatzkiste in Müssen“, bestätigt Frömter.
Bis geklärt werden kann, wie viele junge Müssener von einer Warteliste noch einen Betreuungsplatz finden, werde es aber voraussichtlich bis mindestens Mai dauern, bittet sie um ein wenig Geduld. „Zur Einarbeitung des neuen Personals kommt ein weiterer Umstand, der auch Zeit erfordert“, erläutert die Kitaexpertin. „Gerade die Eingewöhnung kleiner Kinder in den Krippenbetrieb oder in eine Elementargruppe gelingt nicht von heute auf morgen.“
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Die nächste Kita baut der IB in Büchen-Pötrau
Die Mehrzahl der Kindertagesstätten im Amt Büchen sind in Trägerschaft von Kirchengemeinden oder dem DRK-Kreisverband. 2025 soll eine weitere Kita im Ortsteil Pötrau für ein Neubaugebiet fertiggestellt sein. Träger dort sind weder Kirche noch DRK, sondern der Internationale Bund IB.