Geesthacht. Fußgänger und Radfahrer seien in Gefahr, begründet die Verwaltung die Anordnung. Wo eine Einbahnregelung noch gefordert wird.

Dass ein Teil der Querstraße in Geesthacht in Kürze zur Einbahnstraße wird, ist beschlossen. Die Stadtverwaltung verspricht sich davon sowohl mehr Sicherheit als auch eine Förderung des Radverkehrs. Die Politik beäugt die einschneidende Maßnahme teils skeptisch, das wurde auf dem jüngsten Bauausschuss deutlich. Sie habe nicht in Erinnerung, dass die Querstraße stark frequentiert sei, wunderte sich etwa Petra Burmeister, selbst oft mit dem Rad im Stadtgebiet unterwegs. „Was sind die konkreten Anlässe?“, wollte die Fraktionsvorsitzende der SPD wissen.

Was Andrej Wink über die Zustände in der Querstraße berichtete, dürfte auch einige Politiker erschreckt haben. Wink ist im Geesthachter Ordnungsamt für die Sicherheit auf den Straßen zuständig. Es seien lebensgefährliche Zustände, berichtete Andrej Wink. Er habe auf Beschwerden aus der Bevölkerung reagiert.

Geesthacht: Querstraße wird teilweise zur Einbahnstraße

So ist es laut Wink immer wieder zu gefährlichen Begegnungen von Autofahrern, die sich in der engen Straße mit vielen parkenden Autos entgegenkamen, und Fußgängern gekommen, die von den auf den Fußweg ausweichenden Fahrzeugen fast überfahren worden seien.

Die Neuregelung sei aufgrund dieser Konflikte entschieden worden, erklärte Andrej Wink: „Das ist schon seit ungefähr 25 Jahren eine Fahrradstraße, sie darf eigentlich nur durch die Anlieger befahren werden. Meistens aber wird da abgekürzt.“ Dem solle nun ein Riegel vorgeschoben werden.

Entscheidung für Einbahnstraße fiel nach der Verkehrsschau

„Wir wollen in diesem Wohngebiet nur Anlieger haben. Ich bin überzeugt, dass da jetzt Ruhe einkehrt“, sagte Andrej Wink. Zu der Entscheidung sei er nach den Gesprächen der turnusmäßig stattfindenden Verkehrsschau gekommen. „Ich sehe es so, dass es dringend erforderlich ist.“

Was Andrej Wink berichtete, konnte der Ausschussvorsitzende Björn Reuter (CDU) nur bestätigen. „Ich wohne in der Nähe der Querstraße und gehe da oft durch“, sagte er. „Es gibt relativ wenig Parkbuchten, Autofahrer sind über die Fußwege ausgewichen. Die Maßnahme war eigentlich längst überfällig“.

Warum rechts parkende Autos besser sind für Fahrradfahrer

Auch Gerhard Boll (Grüne) fand das Vorgehen richtig, merkte aber an, ob die Autos künftig in der Einbahnstraße nicht auf der linken Seite parken sollten, damit beim unbesonnenen Öffnen der Türen nach dem Abstellen des Autos die Fahrradfahrer nicht gefährdet würden.

Dem widersprach Andrej Wink. Dann würde es noch gefährlicher, erklärte er. Gerade Beifahrer und Personen auf der rechten Fahrzeugseite würden ohne zu schauen einfach die Türen aufreißen. „Parken darf man nur auf der rechten Seite“, erklärte er.

Begehrlichkeiten geweckt - kommen weitere Einbahnstraßen?

Die Aktion weckte Begehrlichkeiten für andere Straßen. „Ich halte das auch für längst überfällig“, sagte Rüdiger Tonn (FDP). „Wenn wir es ernst meinen mit der Fahrradstadt, ist die Entscheidung völlig richtig“. Er warf einen Blick in die unmittelbare Nachbarschaft. „Auch der Neue Krug ist eine Ausweichstrecke für die Geesthachter Straße“, meinte er.

Man sollte überlegen, ob sich nicht auch für den Neuen Krug eine Einbahnstraßenregelung einführen ließe, gerade angesichts der Schulen dort. „Da parken nicht nur Lehrer, sondern auch viele volljährige Schüler. Da müsste man genau gucken, in welche Richtung, wegen der Busse“, gab Rüdiger Tonn der Stadtverwaltung als Anregung mit auf den Weg.

Einbahnstraße gilt nicht für Fahrradfahrer - und die Zufahrt zum Parkplatz

Betroffen von der Einbahnstraßenregelung der Querstraße sind die knapp 281 Meter von der Waldstraße bis zur Einmündung in die Poststraße. Die Einfahrt von dieser Seite aus ist dann für Autos und Lkw nicht mehr erlaubt. Wer mit dem Rad unterwegs ist, darf weiterhin in beide Richtungen fahren. Dies soll vor allem die Bedingungen für Fahrradfahrende verbessern. Wann genau die Schilder aufgehängt werden, ist zurzeit noch unklar. Der zuständige Mitarbeiter arbeitet Stück für Stück noch andere Maßnahmen ab. Es soll aber im Januar so weit sein.

Eine Fahrradstraße ist darauf ausgerichtet ist, den Fahrradverkehr zu fördern und für Radfahrer sicherer und komfortabler zu gestalten. Auf Fahrradstraßen haben Radfahrende Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern. Motorisierte Fahrzeuge dürfen die Fahrradstraße befahren, müssen sich jedoch den Regeln für den Fahrradverkehr unterordnen.

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Die Parkfläche, die sich im Dreieck zwischen den Straßen An der Post, Querstraße und Neuer Krug befindet und über Ladestationen für E-Autos verfügt, soll weiterhin auch aus dieser Richtung angefahren werden können, sie soll sogar verbessert werden. Das Ende der Einbahnstraße wird hinter der Zufahrt liegen.